Lahore - Dienstag, 21. Januar 2020, 9:13 Uhr.
Mit Lesungen aus der Bibel und dem Koran ist die 800-Jahr-Feier des Treffens zwischen dem heiligen Franz von Assisi und Sultan Al-Kamil im Jahr 1219 feierlich beendet worden.
Das 800-jährige Jubiläum dieses historischen Treffens fand 2019 in Pakistan großen Anklang, berichtet "Fides". Der Abschluss des besonderen Jubiläums wurde in Anwesenheit zahlreicher christlicher und muslimischer Religionsvertreter gefeiert.
Wie der Apostolische Nuntius in Pakistan, Erzbischof Christophe Zakhia El-Kassis, betonte, "fand das Treffen des heiligen Franziskus von Assisi mit dem Sultan in einer Atmosphäre der Angst und Gefahr statt. Doch aus dieser Angst entwickelte sich ein Dialog, der zu Frieden und Freundschaft führte".
"Wir können also vom heiligen Franz von Assisi und dem Sultan lernen, den Frieden und das Zusammenleben zu fördern", fügte er hinzu und versprach "Unterstützung für die Förderung von Frieden, Harmonie und Toleranz in der Gesellschaft".
Erzbischof Sebastian Francis Shaw von Lahore, der als Präsident die Kommission für interreligiösen Dialog und Ökumene der pakistanischen Bischofskonferenz leitet, betonte hingegen, dass es notwendig sei, sich zur Förderung des friedlichen Zusammenlebens in der Gesellschaft gegenseitig zu akzeptieren – so wie es der Heilige Franz von Assisi und Sultan Al-Kamil getan haben".
Im Namen der Zivilbehörden sagte Ijaz Alam Augustine, Minister für Menschenrechte und Minderheiten und Minister für interreligiösen Dialog in der Provinz Punjab, dass "die Regierung Toleranz und Harmonie in der Gesellschaft fördern will und beabsichtigt, die Politik des interreligiösen Friedens und der Harmonie weiterzuentwickeln, um den Geist des Zusammenlebens in der Gesellschaft zu fördern".
Zahlreiche muslimische und hinduistische Religionsvertreter, die an der Zeremonie teilnahmen, versicherten ihr Engagement, "die Sache der Menschlichkeit für eine prosperierende und harmonische Gesellschaft in Pakistan zu unterstützen" und dabei "die Friedensinitiative, die der heilige Franz von Assisi und der Sultan vor Jahrhunderten auf den Weg gebracht hatten", so "Fides".
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Hintergrund: Der Heilige Franz beim Sultan
Die geschichtliche belegte Reise des heiligen Franziskus fand im Jahr 1219 statt: Der Mönch war als Missionar in den Nahen Osten gereist und predigte die Frohe Botschaft im Lager des muslimischen Heeres des Sultans Al-Kamil. Dabei begegnete er auch dem Herrscher selbst.
Franziskus wollte Historikern zufolge den Sultan zum Christentum bekehren. Dazu war er bereit, wenn nötig, als Märtyrer zu sterben. Der Sultan war sehr beeindruckt von der Begegnung mit dem Bettelmönch; zum Christentum trat er jedoch nicht über. Wenig später kam es zudem zur Schlacht zwischen seinem Heer und den Rittern des Kreuzzugs von Damiette, dessen erklärtes Ziel die Rückeroberung Jerusalems war.
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