Vatikanstadt - Dienstag, 10. März 2020, 6:29 Uhr.
Zur Zeit des Pontifikats Johannes Pauls II. gibt es die erste Vatikanistin, eine echte Neuheit. "Ich erinnere mich gerne an Paloma Gómez Borrero, die jahrzehntelanger Korrespondentin des Radiosenders der spanischen Bischöfe COPE war - und nicht nur" – so schreibt Angela Ambrogetti, Chefredakteurin von ACI Stampa, der italienischen Schwesteragentur von CNA Deutsch, und erklärt: "Eine persönliche Freundschaft hat mich an sie gebunden. Im Jahr 2017 hat sie uns verlassen. Heute erscheint es allen normal, dass es Frauen gibt, die sich mit Nachrichten aus dem Vatikan befassen, in den 70er Jahren war das allerdings nicht der Fall."
Paloma Gómez Borrero selbst erzählte: "Bei einem Mittagessen mit Bischöfen in Goa, zu dem ich eingeladen worden war, hatte der Papst gesagt ´Ich diskriminiere Frauen nicht´. Und ich erinnere mich auch an die wohlwollenden Erhmahnung an einen Bischof, der Ordensschwestern bei einem Treffen mit dem Papst ´diskriminiert´und sie vor der Kathedrale gelassen hatte, in der nur Priester und Seminaristen waren."
Für Paloma Gomez Borrero war es daher leicht, während eines Interkontinentalfluges, eine Bitte an Johannes Paul II. zu richten, der eine Pressekonferenz wegen Turbulenzen während des Fluges nicht beenden konnte. Die Bitte war, dass die drei Frauen an Bord die gleiche Möglichkeit bekämen wie ihre männlichen Kollegen. Die Antwort des Papstes kam umgehend: Er lud die drei Frauen zu einem privaten Gespräch ein.
Für Wojtyła ist die Frau komplementär zum Mann. Es gibt eine wesentliche Verbindung, vielleicht verborgener, weniger expilizit und mit weniger offensichtlich praktischen Konsequenzen, aber eine Verbindung, die einen Weg eröffnet hat, der noch vor nicht allzu langer Zeit nicht gangbar war: Jene zwischen Karol Wojtyła und dem weiblichen Geist, zwischen Johannes Paul II. und Frauen.
Der polnische Papst hat eine Art und Weise zu sprechen wieder aufgenommen, die uns zurück zu den Kirchenvätern führt, zum weiblichen Bild der alten Kirche, zur weiblichen Ausdruckskraft.
Insbesondere zwei offizielle Texte haben die Welt und die Kirche, besser die Kirchen, dazu gebracht, darüber zu sprechen.
Zum einen die Enzyklika Mulieris Dignitatem vom 15. August des marianischen Jahres 1988 und der Brief an die Frauen, der 1995 anlässlich des von den Vereinten Nationen ausgerufenen Jahres des Frau erschienen ist.
Die zwei "Jahre der Frau" sind für Johannes Paul II. deshalb vor allem 1988 und 1995. In diesen Jahren widmet er der Beziehung von Frau und Welt einen ganzen Zyklus an Betrachtungen.
Wojtyła wertet die Rolle der Frau, die Ehe und die soziale Rolle des weiblichen Genies neu.
Es wird Jahre dauern, bis die Gesellschaft die mutigen Aussagen Johannes Pauls II. anlässlich des UN-Weltfrauenkonferenz in Peking 1995 anhört. Gegen die Idee der "reproduktiven Gesundheit", die die Frau zu einer Sklavin der Gesellschaft macht, die zwar ihre Befreiung proklamiert, sie jedoch letztendlich nur durch modernere männliche Regeln konditioniert.
Beim Angelusgebet des 27. August 1995 veranschaulicht der Papst seine "politische" Position und spricht von der Rolle der Frau für den Frieden, gerade auch "durch den Einsatz in der Politik, in der sich zu einem großen Teil das Schicksal der Menschheit entscheidet". Beim Angelus vom 30. Juli erklärte er, er möchte die Stimme der Kirche sein, die "dem vielfältigen, immensen, oft stillen Beitrag der Frauen im Bereich der menschlichen Existenz" Ehre erweist.
"Papst Johannes Paul II. ist mittlerweile heiliggesprochen und ich möchte daran erinnern, dass die Wunder, die offiziell anerkannt wurden, um ihn zur Ehre der Altäre zu erheben, Frauen als Protagonistinnen haben", so Ambrogetti weiter.
Marie Simon Pierre Normand, eine französische Ordensfrau, wurde von der Parkinson-Krankheit geheilt; Florybeth Mora Díaz, eine Ehefrau und Mutter aus Costa Rica von einem Gehirnaneurysma.
Wunder und Heiligkeit. Wie viele Frauen hat Papst Johannes Paul II. selig- und heiliggesprochen. Nicht nur Ordensfrauen, Gründerinnen, Missionarinnen, sondern auch Ehefrauen und Mütter, wie Gianna Berretta Molla.
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Johannes Paul II. hat auch drei Frauen ausgewählt, zusammen mit den Männern Patroninnen Europas zu sein: Katharina von Siena, Birgitta von Schweden und Edith Stein, die jüdischstämmige Karmelitin, die in Auschwitz starb.
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"Die Stärke und Gabe der Frauen" besteht nicht im Weiheamt, sagt Papst Franziskus in #QueridaAmazonia. Aber warum? https://t.co/hJgVvIZuCi #Amazonas #Weiheamt #Theologie #Ekklesiologie
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Frankreichs Präsident Emanuel Macron hatte auf einer Veranstaltung der "Gates Foundation" behauptet, gebildete Frauen würden sich nicht freiwillig dafür entscheiden, eine große Anzahl von Kindern zu haben. @CNAdeutsch #postcardsforMacron https://t.co/cz69XPiGor
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