Berlin - Montag, 30. September 2019, 22:17 Uhr.
Egal of Frau oder Mann, Ordensmensch oder Laie, Jugendlicher oder Erwachsener: Die katholische Kirche ist ein weites Zelt, und jeder Christ ist anders. Doch gibt es bestimmte, typische Personenkategorien, die wohl jeder kennt, der regelmäßig in die Kirche geht. Hier sind die zehn wohl häufigsten "Katholiken-Typen" in deutschsprachigen Gemeinden - in welchen Kategorien finden Sie sich wieder? Haben wir einen übersehen?
1) Der Macher
Er oder sie ist ehrenamtlich fast überall vorn dabei, und packt immer gerne mit an. Der Macher spielt die Ukulele beim Familiengottesdienst und holt die Getränkekisten für den Pfarrball ab; nicht selten ist er sowohl im Pfarrgemeinderat als auch der Jugendgruppe und dem Kirchenchor. Der Macher fährt mit nach Assisi und schrubbt nach dem Fastensuppen-Essen die Küche blank.
2) Der Verkünder
Dieser Mensch schaut EWTN und hört Radio Horeb, hat alle Bücher von Scott Hahn und zitiert gerne die Bibel. Er träumt davon, einen Katechismus-Lesekreis zu halten und weiß, was Apologetik ist. Wenn Du irgendeinen Zweifel über den katholischen Glauben hast, dann kannst Du immer zu ihm kommen: er wird eine Antwort haben. Und einen Tipp, welche Smartphone-App für die Lectio Divina zu empfehlen ist.
3) Der Musiker
Er ist ein von Natur aus Musikliebhaber, spielt mehr oder weniger gut Klavier bzw. Gitarre und kann singen (oder versucht es zumindest heroisch). Auf seinem Smartphone hat er eine eklektische Mischung aus Gregorianik, Wolfram Menschick und neuem geistlichem Liedgut. Der Musiker erkennt Gotteslob-Lieder an der Nummer und singt seit zehn Jahren im Kirchenchor.
4) Der Schöpfungsliebhaber
Alles, was mit Gottes Schöpfung zu tun hat, liegt dieser Person besonders am Herzen. Sie hat die Enzyklika "Laudato Si" gelesen (oder zumindest angefangen) und kauft gerne fair gehandelt ein. Schöpfungsliebhaber waren schon mal Fastenwandern oder zumindest auf dem Jakobsweg, und treffen bei der Bergmesse immer wieder den Brauchtumsmenschen (siehe Nr. 9).
5) Das Benedikt XVI. – Fanclubmitglied
Diese Menschen lieben Benedikt XVI. wirklich und haben fast einen Herzinfarkt bekommen, als er seine Rücktritt verkündet hat. Sie waren schon in Marktl am Inn, haben all seine Enzykliken gelesen und würden sich wünschen, dass er zum Kirchenlehrer ernannt wird - zu Lebzeiten!
6) Der Konvertit
Feuer und Flamme: Diese Person brennt vor Enthusiasmus. Konvertiten lieben wirklich alles in und an der Kirche und sind wie kleine Schwämme, die unsere Bräuche und Inhalte aufsaugen wollen. Ihr bester Freund ist oft der Verkündiger. Mit ihrem Enthusiasmus sind sie oft ansteckend – und schrecken träge gewordene Seelen schon mal auf.
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7) Der Liturgiker
Nicht selten ein Ästhet und Schöngeist. Der Liturgiker ist eine eher perfektionistische Person im Hinblick auf die Anordnungen, die in der Liturgie zu befolgen sind. In seiner Freizeit geht er schon mal das Römische Messbuch durch und fühlt sich wie im siebten Himmel, wenn die Heilige Messe auf Latein gefeiert wird; auch ist sie ein Verehrer von Pius X. Sie träumt davon, noch öfter in eine tridentinischen Messe zu gehen - und vielleicht von einem Selfie mit Monsignore Guido Marini.
8) Der Erscheinungsfan
Diese Person verehrt die Jungfrau Maria sehr und liest mit Begeisterung in Büchern und auf Webseiten alles zum Thema. Sie weiß alles über Fatima und Lourdes. Natürlich achtet sie das Urteil des Heiligen Stuhles über Erscheinungen …aber eine Anerkennung Medjugorjes würde sie nicht stören. Im Gegenteil.
9) Der Brauchtumsmensch
Je nach Region ist er oder sie als Trachtler sofort erkennbar. Dieser Mensch liebt und pflegt das christliche Brauchtum und seine örtlichen Traditionen. Brauchtumsmenschen wissen, wie der Palmbuschen geflochten wird, das Osterlamm richtig gebacken - und von wann bis wann der Wettersegen gesprochen wird. Ihre Volksfrömmigkeit sitzt mindestens so tief wie der praktische Menschenverstand - und beides wird gerne mal mit einer witzigen Bauernweisheit zum Ausdruck gebracht.
10) Der Neue
Das ist derjenige, der eher mal zu einer Taufe oder Hochzeit in die Messe kommt – oder von einem Familienmitglied überredet wurde, "mal mitzukommen". In letzter Zeit sind es immer öfter auch mal Migranten oder Flüchtlinge. Der oder die Neue kann kaum das Vater unser beten. Man muss viel Geduld mit ihm haben, denn er fragt normalerweise Dinge, die so offensichtlich sind, dass man schon fast lachen könnte. Aber seine Fragen und Zweifel verdienen eine gute Antwort. Jeder war einmal ein "Neuer", und brauchte gute Menschen, die ihm auf dem Weg halfen.
(Angeregt durch eine Idee - und mit freundlicher Genehmigung von - www.ChurchPOP.com)
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Was macht man, wenn man einen Überschuss an Chrisam-Öl hat? Bartwichse! https://t.co/mfDj2pLY2N #katholisch pic.twitter.com/puIlcQnPWq
— CNA Deutsch (@CNAdeutsch) February 29, 2016