Vatikanstadt - Mittwoch, 29. April 2020, 7:23 Uhr.
Papst Franziskus hat die vatikanische Stiftung Johannes Paul I. errichtet, die sich der Verbreitung des Gedankenguts, des Wirkens und des Beispiels von Papst Johannes Paul I. widmen soll, dessen Pontifikat am 26. August 1978 begann und am 28. September desselben Jahres - nach seinem unerwarteten Tod – endete. Im Jahr 2003 wurde der Seligsprechungsprozess für den "33-Tage-Papst" eröffnet.
Laut einem Rescriptum ex audientia, das am 17. Februar von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin unterzeichnet und gestern vom Presseamt des Heiligen Stuhls veröffentlicht wurde, fand die Gründung der Stiftung bereits am 10. Februar in einer Audienz zwischen dem Heiligen Vater und dem Kardinal im Staatssekretariat statt.
Die Vatikanische Stiftung Johannes Paul I. gilt als zivilrechtliche und kirchenrechtliche juristische Person mit Sitz im Staatssekretariat des Vatikan. Sie unterliegt den kanonischen Gesetzen, die im Vatikanstaat gelten, sowie den Statuen der Stiftung selbst.
Die Stiftung wird sich dafür einsetzen, "das kulturelle und religiöse Erbe, das Papst Johannes Paul I. hinterlassen hat, zu schützen und zu bewahren."
Es wird zudem ihre Aufgabe sein, "Initiativen wie Kongresse, Versammlungen, Seminare und Studientage zu fördern; Preise und Stipendien einzurichten; die Verlagstätigkeit durch die Edition von Studienergebnissen und Untersuchungen sowohl aus den eigenen Reihen als auch von Dritten zu verwalten; als Bezugspunkt in Italien und im Ausland fungieren für jene, die auf demselben Gebiet und mit denselben Zielen arbeiten."
Zum Präsidenten der Stiftung ernannte Papst Franziskus Kardinalstaatssekretär Parolin, der in seiner Aufgabe von einem wissenschaftlichen Komitee unterstützt wird, das aus sechs Personen mit anerkannter Kompetenz und Erfahrung besteht.
In einem Artikel, der am heutigen 29. April im Osservatore Romano veröffentlicht wurde, betonte Kardinal Parolin, dass "Papst Johannes Paul I. ein Bezugspunkt in der universalen Kirchengeschichte war und weiterhin ist, dessen Bedeutsamkeit umgekehrt proportional zur Dauer seines sehr kurzen Pontifikats ist."
Die Geschichte von Albino Luciani, wie Johannes Paul I. mit bürgerlichem Namen hieß, sei - so der Kardinalstaatssekretär - "die eines Hirten, der nahe bei den Leuten ist, auf das Wesentliche des Glaubens konzentriert und ausgestattet mit einer außergewöhnlichen sozialen Sensibilität."
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