Milwaukee - Montag, 24. August 2020, 20:54 Uhr.
Der Erzbischof von Milwaukee betet um Frieden nach der Erschießung von Jacob Blake, einem Schwarzen in Kenosha, Wisconsin, durch Polizeibeamte am Sonntag.
Das berichtet die "Catholic News Agency", die englischsprachige Schwesteragentur von CNA Deutsch.
"Schweren Herzens habe ich die Nachricht von den Schüssen gestern Abend in Kenosha erhalten", sagte Erzbischof Jerome Listecki von Milwaukee. "Obwohl uns, der breiten Öffentlichkeit, viele Einzelheiten dieser Schießerei unbekannt sind, ist es nicht schwer, sich den Schmerz, die Angst und die Wut aller Anwesenden vorzustellen".
Der Erzbischof sagte, er bete für die Genesung von Jacob Blake, der von Polizisten niedergeschossen wurde, sowie "für Trost für seine Familie und seine Angehörigen" und "für Frieden in Kenosha".
Am Sonntag kursierte online ein Video über die Schüsse der Polizei auf einen Afroamerikaner, der später als Jacob Blake identifiziert wurde. Laut einer Pressemitteilung, die später von der Polizei in Kenosha herausgegeben wurde, reagierten die Beamten zunächst auf einen familiären Zwischenfall am Tatort.
Blake ist auf dem Video zu sehen, wie er sich von mehreren Polizeibeamten entfernt, die Vorderseite seines Wagens umkreist und auf die Fahrertür zugeht, während Beamte gesehen werden, die ihn anschreien und ihm mit gezogenen Waffen folgen.
Blake öffnete daraufhin seine Autotür, als ein Polizist ihn von hinten packte und daraufhin auf ihn schoss; ein weiterer Polizist stand dahinter und richtete eine Waffe auf Blake, auf den sieben Schüsse abgegeben wurden.
Blake befindet sich in einem Krankenhaus in Milwaukee in einem ernsten Zustand, wie aus der am Montag von der Polizei herausgegebenen Mitteilung hervorgeht. Nachbarn zufolge versuchte Blake, eine verbale Auseinandersetzung zwischen zwei Frauen zu beenden, bevor er von der Polizei niedergeschossen wurde, und Zeugen sagten aus, er sei unbewaffnet gewesen, berichtete die Kenosha News.
Das Justizministerium von Wisconsin führt eine Untersuchung des Vorfalls durch.
Am Sonntagabend Ortszeit fogten in Kenosha eine Reihe von Protesten. Autos wurden in Brand gesteckt, Gebäude beschädigt. Mindestens ein Polizeibeamter wurde verletzt.
Erzbischof Listecki betete für Frieden inmitten der "brisanten" Situation in Kenosha. "Gewalt kann niemals das Mittel sein, um Frieden und Gerechtigkeit zu erreichen", sagte er. Der Gouverneur von Wisconsin, Tony Evers, gab am Sonntagabend eine Erklärung auf Twitter ab.
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