Beijing - Montag, 31. August 2020, 12:24 Uhr.
In der ersten Hälfte des Jahres 2020 wurden über 900 Kreuze aus staatlichen Kirchen in ganz China entfernt. Christliche Wahrzeichen werden im Zug der "Sinisierung" unter Xi Jinping zunehmend durch kommunistische Symbole und Bilder ersetzt.
Das berichtet die Seite "Bitter Winter".
Allein in den ersten vier Monaten des Jahres Kreuze wurde aus über 250 protestantischen Gotteshäusern entfernt, die der staatlichen Drei-Selbst-Kirche angehören. Die Kirchen befinden sich in der östlichen Provinz Anhui, die die zweitgrößte christliche Bevölkerung in China hat. Darüber hinaus wurden in der ersten Hälfte dieses Jahres in weiteren 656 staatlichen protestantischen Kirchen in der Provinz die Kreuze entfernt.
Beamte der kommunistischen Regierung erklärten im Fall einer Kirche im Stadtbezirk Yingdong, deren Kreuz im April entfernt wurde, dass dies Teil der nationalen Politik sei.
Beamte des United Front Work Department, die das Kreuz aus einer Kirche im Bezirk Hanshan entfernten, informierten die Kirchenmitglieder, dass alle Kreuze, die höher als Regierungsgebäude sind, "abgerissen werden müssen, weil sie die staatlichen Institutionen überragen", sagte ein Kirchenmitglied gegenüber "Bitter Winter".
"Nur Kirchen, die wie Unternehmen aussehen, gelten als legal. Um das Christentum zu 'sinisieren', erlaubt Xi Jinping den Kirchen nicht, westliche Kreuze zu haben".
Schweigen aus Rom
Papst Franziskus und der Vatikan schweigen bislang beharrlich zu der systematischen Verfolgung und Bekämpfung des Christentums in China, der Situation in Hong Kong wie auch dem "schleichenden Völkermord" an den muslimischen Uiguren – sowie zur Verfolgung weiterer Religionsgruppen. Unklar ist, ob der Papst sein umstrittenes, geheimes Abkommen mit den Machthabern in Peking im September erneuern wird.
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