Omaha (Nebraska) - Donnerstag, 10. September 2020, 6:41 Uhr.
Ein Priester in den USA verklagt seine Erzdiözese auf rund 1,7 Millionen Euro Schadensersatz. Sein Vorwurf: Er sei von dieser verleumdet und unfair behandelt worden. Sogar ein ordentliches Verfahren sei ihm verwehrt worden.
Vergangenen Monat reichte Pfarrer Andrew Syring eine Klage gegen die Erzdiözese Omaha im Bundestaat Nebraska auf 2,1 Millionen US-Dollar ein. Der Priester sagt, er sei von Missbrauchsvorwürfen freigesprochen worden – doch das Bistum habe ihn auf eine Liste von Priestern eingetragen, die sich sexueller Vergehen schuldig gemacht haben. Damit habe man seinen Ruf geschädigt und ihn verleumdet, so der Geistliche.
Syring hatte seit 2011 als Priester für die Erzdiözese von Omaha gedient. Im Jahr 2013 wurde er eines Fehlverhaltens beschuldigt, woraufhin die örtliche Polizei, der Bezirkssheriff und ein pensionierter FBI-Agent, der von der Erzdiözese angeheuert wurde, die Angelegenheit gründlich untersuchten
Alle drei stellten fest, dass er sich keines Fehlverhaltens schuldig gemacht habe.
In der nun eingereichten Klage gegen das Bistum heißt es, dass der Priester daraufhin psychiatrische Gutachten von zwei Institutionen erhielt, die ihm beide attestierten, an keinerlei Störungen zu leiden.
Auf der Grundlage dieser Gutachten wurde Pfarrer Syring vom Erzbischof und dem erzbischöflichen Untersuchungsausschuss genehmigt, in den normalen Dienst zurückzukehren, heißt es in der Klage. Syring arbeitete daraufhin vier Jahre lang als Pfarrer – bis er 2018 plötzlich wieder abberufen wurde.
In der Klage heißt es weiter, dass der Erzbischof von Omaha, George Lucas, dem Pfarrer damals sagte, dass sein Dienst über jeden Vorwurf erhaben gewesen sei, dass sich aber die Standards für den Dienst in Pfarreien geändert hätten und er deshalb abberufen werde. Die Erzdiözese nahm daraufhin Syrings Namen in eine "Liste Verdächtiger" auf, gegen die der "begründete Verdacht" auf sexuellen Missbrauch oder auf Fehlverhalten mit Minderjährigen vorliegt.
Das sei nicht nur ungerecht, sondern eine Verleumdung, so der Priester in seiner Klage. Das Bistum teilte in einer Stellungnahme dem örtlichen TV-Sender "WOWT" mit, sie könne sich nicht dazu äußern, da es sich um eine Personalangelegenheit handele, die mit der internen Kirchendisziplin zu tun habe, und Gegenstand eines Gerichtsverfahrens sei.
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