Vatikanstadt - Mittwoch, 7. Oktober 2015, 11:11 Uhr.
Dem Thema Familie hat Papst Franziskus die gesamte Generalaudienz am dritten Arbeitstag der Synode gewidmet. „Die Familie braucht unsere gesamte Aufmerksamkeit und Pflege”, sagte der Heilige Vater auf dem vollbesetzten Petersplatz.
Dabei kritisierte er scharf die zeitgenössische Kultur und Politik. Diese kümmere sich oft nicht um die Anliegen der Familie. Die moderne Gesellschaft versuche, den Menschen auf ein Individuum zu reduzieren, auf eine „Nummer”. Familie dagegen bringe der Gesellschaft Treue, Ehrlichkeit, Respekt und Zusammenarbeit bei.
Auch die Kirche müsse von der Familie lernen, sagte Franziskus. „Die Familie ist das Vorbild. Kirche muss Familie Gottes sein." Die Kirche wiederum müsse in ihrer Rolle als „Menschenfischer” mit neuen Netzen ausziehen.
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Die scharfe Kritik an der zeitgenössischen Kultur und Politik teilen scheinbar nicht alle Synodenväter: Der Erzabt der Benediktiner, Jeremias Schröder OSB, hatte zuvor noch gebloggt: „Auffällig ist aber auch, wie viele der Bischöfe einen eher negativen Blick auf die zeitgenössische Kultur haben. Mein eigener benediktinisch-bayerischer Grundoptimismus scheint da nicht unbedingt mehrheitsfähig.”
Die darunter liegende Zuversicht freilich teilt er vielleicht doch mit den anderen Synodenvätern – und Papst Franziskus, der sagte, er hoffe, dass „die Begeisterung der Synodenväter" helfen werde, alte Netze abzulegen und mit den neuen mit Gottes Worten vertrauensvoll auf Fischfang zu gehen.