Hanoi - Montag, 12. April 2021, 9:06 Uhr.
Kann es sein, dass in dem noch immer kommunistisch regierten Land Vietnam, dessen katholischer Anteil an der Bevölkerung lediglich 6-7 Prozent ausmacht, den weltweit größten Ordensnachwuchs hervorbringt? In dem einst in Nord- und Süd-Vietnam geteilten Land gibt es bei einer Gesamtbevölkerung von etwa 100 Millionen Menschen ca. 6-7 Millionen Katholiken. Unzählige katholische Mönche und Nonnen es in diesem Land zu geben.
Zisterzienser
Der Zisterzienser-Orden hat bereits 2013 bekundet, dass die Hälfte der Zisterzienser weltweit mittlerweile Vietnamesen seien. Es gibt mehrere Zisterzienserklöster, in denen, wie zu Zeiten eines heiligen Bernhard in Europa, hunderte Mönche leben. Wie in seiner Ära sieht man manchmal bis zu 50 Novizen in einem Kloster.
Das erste Zisterzienserkloster wurde vor über hundert Jahren in diesem südostasiatischen Land gegründet. Heute gibt es eine eigene Vietnamesische Kongregation mit 11 Mönchs- und drei Nonnenklöstern und über 1500 Mitgliedern.
Nach dem Vietnam-Krieg wurde der freie Süden Anfang der 70er Jahre vom kommunistischen Nordvietnam einverleibt in die neue „Sozialistische Republik Vietnam“. Zu dieser Zeit verlassen als sogenannte „Boatpeople“ 1,6 Millionen Südvietnamesen den Süden des Landes. Die Flüchtlinge kommen auch nach Deutschland. Die Kommunisten schließen Klöster und Priesterseminare. Erst in den 90er Jahren, als auch die kriegerischen Auseinandersetzungen mit Kambodscha – den Roten Khmer – und China beendet sind, gelingt es Katholiken nach und nach, sich wieder Freiheiten zu erkämpfen.
Zwar werden in Vietnam heute die Rede-, Presse und Religionsfreiheit garantiert, doch kann man sich darauf nicht wirklich verlassen. Wer die Regierung kritisiert, muss mit einer Repressalien und Haftstrafen rechnen. Es ist nicht immer einfach, manchmal sogar schwierig, seinen Glauben zu praktizieren.
Karmelitinnen in Vietnam
Die Karmelitinnen gehörten, wie fast alle Ordensleute, zu den hundertausenden Menschen, die nach 1975 noch mehr als zuvor unter dem maoistischen Regime physische und psychische Leiden zu ertragen hatten. 1996 begann der Staat damit, der kath. Kirche und deren religiöse Einrichtungen ihr Eigentum teilweise zurückzugeben. So konnten die Karmelitinnen in bereits früher bestehende Klöster zurückzukehren. Fortan traten vermehrt junge Frauen ein, so dass bald neue Gründungen von Klöstern vorgenommen wurden. Heute gibt es in Vietnam 10 Karmelitinnen-Klöster mit rund 300 Nonnen.
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