800 Jahre Dominikaner: Kölner Kardinal Woelki gratuliert mit heiliger Messe zum Jubiläum

Jubiläumsmesse mit Kardinal Woelki am Pfingstmontag
Erzbistum Köln / Schoon

Für ihr 800-jähriges Glaubenszeugnis im Erzbistum Köln hat Kardinal Rainer Maria Woelki den Dominikanern am Pfingstmontag gedankt. In der Kölner Kirche St. Andreas feierte der Erzbischof ein Pontifikalamt, in dem er auf das lange Wirken des Ordens, das am Pfingstfest 1221 in Köln mit der Gründung einer Niederlassung begann, zurückblickte. Auch Vertreterinnen und Verteter aus der gesamten „dominikanischen Familie“, etwa aus dem Düsseldorfer Konvent und dem Provinzialat, nahmen an dem Gottesdienst teil. 

„Es ist eine Gabe des Heiligen Geistes, zur Verkündigung des Wortes Gottes zu befähigen“, sagte Kardinal Woelki in seiner Predigt. Dies habe auch schon zu Lebzeiten des „Gründervaters“ der Dominikaner, des heiligen Dominikus, gegolten. Als dieser im Jahre 1216 seine Gemeinschaft gründete, hätte sich die Kirche in einer großen Krise befunden. „Welcher Glaubensweg ist der richtige?“ oder „Wie soll man Lehren und Predigen?“ - das seien unter anderem die Fragen gewesen, denen sich die Dominkaner im Mittelalter gestellt hätten, legte der Erzbischof dar. Dabei hätten es der Orden verstanden, auf die „Zeichen der Zeit“ zu reagieren und ihre Verkündigung an den gegebenen Herausforderungen auszurichten. Auch im Erzbistum Köln habe dieses Hinterfragen der Umstände Spuren hinterlassen, so Woelki. Etwa durch die Gelehrten Albertus Magnus und Thomas von Aquin, die in der Kölner Klosterschule wirkten und eine Strahlkraft auf die gesamte Theologie ausübten.

Auch wenn die Gründerzeit der Dominikaner schon über 800 Jahre her ist, sei die Herangehensweise des Ordens, sich mit seiner Mission und der Verkündigung an den gesellschaftlichen Herausforderungen auszurichten, immer noch aktuell, erklärte Woelki weiter. So würden sich manche Fragen heute anders formulieren lassen: „Wie können wir eine arme Kirche für die Armen sein? Wie gelingt Verkündigung so, dass sie Menschen berührt? Wie muss Kirche sich äußern und leben, damit ihre Botschaft glaubwürdig und überzeugend ist?“ Wenn es gelänge, Antworten auf diese Fragen zu finden, könne dies auch in der momentanen „großen Krisensituation der Kirche in Deutschland“ Mut machen, sagte der Kardinal. „Mit Hilfe des Heiligen Geistes gilt es auch in unserer Zeit, das Evangelium unter den gegebenen Umständen zu verkünden, damit Augen und Herz erleuchtet werden und die Menschen verstehen, zu welcher Hoffnung sie durch Gott berufen sind.“

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