Papst Franziskus an Fronleichnam: Die Eucharistie anbeten und das Evangelium verkünden

Papst Franziskus betet bei der Feier der heiligen Messe im Petersdom zum Hochfest Fronleichnam am 6. Juni 2021.
Vatican Media

Am heutigen Sonntag hat Papst Franziskus das Hochfest Fronleichnam im Petersdom gefeiert und dazu aufgerufen, den lebendigen Leib Christi in der Eucharistie anzubeten und das Evangelium zu verkünden. 

In seiner Predigt sagte der Papst, der Katholischen Kirche kann "nicht das Grüppchen der üblichen Leute genügen, die zur Feier der Eucharistie zusammenkommen; wir müssen in die Stadt gehen, den Menschen begegnen, den Durst nach Gott und die Sehnsucht nach dem Evangelium kennenlernen und erneut entfachen". 

Mit der Feier des heiligen Messopfers zu Corpus Christi in der Basilika am 6. Juni erinnerte Franziskus daran, dass Jesus im Abendmahlsaal in Jerusalem die Eucharistie eingesetzt hat. 

"Man muss das Herz weit machen. Es tut not, aus dem kleinen Zimmer unseres Egos herauszukommen und in den großen Raum des Staunens und der Anbetung einzutreten", betonte Papst Franziskus, der über die Bilder der Tageslesung reflektierte: Eines Menschen, der einen Wasserkrug trägt, des Abendmahlsaals - einem "großen Raum" - sowie von Jesus, der das Eucharistische Brot bricht. 

Der Papst bemängelte, dass der Geist der Anbetung heute oft in der Kirche fehlt - und dann auch "keinen Weg gibt, der zum Herrn führt". Der Geist der Anbetung fehle "in vielen Bewegungen, die wir machen, um uns zu treffen, zu vereinen, die Pastoral zu überdenken", kritisierte der Papst in seiner Predigt, und fuhr mahnend fort: "Aber wenn das fehlt, wenn das Staunen und die Anbetung fehlen, gibt es keinen Weg, der zum Herrn führt."

"Im Angesicht der Eucharistie brauchen wir die Anbetung."

Die Kirche müsse eine offene Tür für die Sünder haben, damit alle Menschen zu Gott kommen, betonte der Papst gegenüber der kleinen Zahl an Gläubigen, die trotz der Coronavirus-Maßnahmen an der Feier der heiligen Messe teilnehmen konnten - mit Mundschutz und Sicherheitsabständen. 

"Wenn sich jemand nähert, der verwundet ist, der sich verfehlt hat, der einen anderen Lebensweg hat, ist dann die Kirche ein großer Raum, um ihn aufzunehmen und ihn zur Freude der Begegnung mit Christus zu führen?" 

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Der Papst widmete auch seine Ansprache zum Angelus dem heutigen Hochfest - das in Deutschland und anderen Ländern bereits am Donnerstag gefeiert wurde. 

Vor der Lesung aus dem Evangelium sang der Chor "Lauda Sion", das vom heiligen Thomas von Aquin auf Bitten von Papst Urban IV. für das Hochfest Fronleichnam geschrieben wurde.  

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In seiner Predigt sprach der Papst auch darüber, dass er das zweite Jahr in Folge aufgrund von Coronavirus-Maßnahmen nicht in der Lage sei, eine Prozession mit dem Allerheiligsten am Fronleichnamsfest anzuführen.

Prozessionen, sagte er, erinnerten uns daran, dass wir aufgerufen sind, hinauszugehen und Jesus zu anderen zu bringen. 

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