Durban - Mittwoch, 21. Juli 2021, 9:14 Uhr.
Ein Appell zum Frieden und Gebet nach tagelangen Unruhen, Brandstiftungen und Plünderungen: Kardinal Wilfrid Napier hat die Krawalle in Südafrika verurteilt – und den Aufruf von Papst Franziskus zum Frieden im Land erneuert.
In einem Interview mit Linda Bordoni von Vatican News sprach der emeritierte Erzbischof von Durban über die Gewalt und die Notlage der Armen gesprochen.
Die Armen seines Landes seien Opfer der "Tragödie" der politischen Führung, die es zugelassen habe, dass selbstsüchtige und parteipolitische Interessen die Interessen des Landes verdrängten. Die politische Elite sei "bereit, die Zukunft des Landes zu opfern, um die Macht der Regierungspartei zu erhalten oder zu erlangen."
"Das ist es, was so traurig ist", sagte er, "dass wir nach drei Jahrzehnten immer noch Menschen haben, die eine egoistische Sichtweise haben und nicht die südafrikanische Gemeinschaft als diejenige sehen, der sie dienen, sondern ihre eigenen Eigeninteressen."
Südafrika wurde in den letzten Tagen von massiven Unruhen und Plünderungen heimgesucht. Über 200 Menschen starben und mehr als 1000 Personen wurden festgenommen – die Sicherheitskräfte sind bemüht, etwas Ordnung wiederherzustellen.
Die Unruhen begannen am 8. Juli, als sich der massiver Korruption überführte ehemalige Präsident Jacob Zuma vom ANC den Behörden stellte, um eine 15-monatige Haftstrafe wegen Missachtung des Gerichts anzutreten.
Zumas Anhänger in seiner Heimatprovinz KwaZulu-Natal errichteten Straßensperren und verbrannten Reifen und Fahrzeuge auf Autobahnen. Die gewalttätigen Krawalle wurden zu Plünderungsaktionen wütender Mobs und weiteten sich auf die Städte Johannesburg und Pretoria aus.
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Während die Aufräumarbeiten nach den Protesten weitergehen und die Behörden um die Wiederherstellung der zivilen Ordnung kämpfen, sind die massiven Auswirkungen der Aufstände in dem Land zu beobachten, das durch drei Wellen der Coronavirus-Pandemie, die die ohnehin schon schwierige sozio-ökonomische Situation weiter verschärft haben, stark herausgefordert ist.
Wie CNA Deutsch berichtete, appellierte Papst Franziskus am vergangenen Sonntag für Frieden in dem von Korruption, Stammeskonflikten und Straßenkriminalität geplagten Land, in dem erst HIV/AIDS und dann Covid-19 katastrophale Folgen hatten.
"Zusammen mit den Bischöfen des Landes richte ich meinen herzlichen Appell an alle Verantwortlichen, dass sie sich für den Frieden einsetzen und mit den Behörden zusammenarbeiten, um den Bedürftigen zu helfen", sagte dazu der Papst.
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