Ein Groschen für einen Kilometer: Polnische MIVA fährt in die Christophorus-Woche

Eine ganze Reihe von Initiativen werden in der Woche des heiligen Christoph für Missionsarbeit unterstützt
Eine ganze Reihe von Initiativen werden in der Woche des heiligen Christoph für Missionsarbeit unterstützt
MIVA Polen
Pater Paul Schulte gründete in Köln die "Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft" (MIVA). Heute sind Fahrzeuge für die Missionsarbeit aus und in aller Welt zu finden.
Pater Paul Schulte gründete in Köln die "Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft" (MIVA). Heute sind Fahrzeuge für die Missionsarbeit aus und in aller Welt zu finden.
MIVA Polen

Ein "Groschen" pro Kilometer für den guten Zweck: In der Woche des heiligen Christophorus – dessen Feiertag die Kirche am heutigen 24. Juli feiert – werden Missionare durch polnische Autofahrer unterstützt. 

MIVA Polen, die unter der Schirmherrschaft der polnischen Bischofskonferenz steht, organisiert vom 18. bis 25. Juli zum 22. Mal die nationale St. Christopherus-Woche.

Während dieser Zeit unterstützen die Fahrer besonders die Missionare. "Wir ermutigen sie, auf den Zähler ihres Autos zu schauen, die Kilometer zu zählen und den errechneten Betrag (1 Kilometer = 1 Grosz, also 0,01 Złoty) für Fahrzeuge zu spenden, die Missionare dringend benötigen. Ein polnischer Złoty entspricht etwa 0,22 Euro. 

MIVA Polen unterstützt die Missionen auf diese besondere Weise", sagte der Direktor der Einrichtung, Pater Jerzy Kraśnicki.

Die St. Christopherus-Aktion - 1 Grosz für 1 Kilometer - ist nicht die einzige Initiative, die während der St. Christopherus-Woche durchgeführt wird.

"Von Anfang an hat die MIVA Polen auch den so genannten Geboten für Autofahrer gefördert. Neben Autoschlüsselanhängern oder Gebeten für eine gute Fahrt verteilen wir Bilder mit dem Bild des Heiligen Christophorus und dem 'Geboten des Autofahrers', der die wichtigsten Empfehlungen für Autofahrer enthält, etwa 'Sei nicht egoistisch im Straßenverkehr' und vor allem 'Lass dich im Straßenverkehr von der Liebe leiten.' Wir fügen noch hinzu: 'Sei auch im Straßenverkehr ein Christ'", so Pater Jerzy.

Die Initiativen anlässlich der Christophoruswoche zielen unter anderem darauf ab, das Reisen sowohl für den Einzelnen als auch für die ganze Familie sicherer zu machen.

Die Verantwortung der Eltern für die Familie zeigt sich auch schon darin, dass sie dafür sorgen, dass die Reise ihrer Lieben sicher ist. Das Ziel der Reise oder der Komfort der Mitreisenden sind wichtig, aber die Sicherheit der Familie ist die absolute Priorität, so die polnische Bischofskonferenz in einer Mitteilung.

Mehr in Europa

Wie Pater Kraśnicki betonte, ist das Wichtigste in dieser Zeit die Unterstützung der Missionare durch Gebet und materielle Hilfe. Der "Tag des sicheren Fahrers" wird am heutigen Samstag, dem 24. Juli, gefeiert und der Haupttag der Feierlichkeiten wird am Sonntag, dem 25. Juli in Lapy, in der Pfarrei Heiliges Kreuz (Diözese Lomza) begangen.

Das Thema der diesjährigen Feier ist: "Auf dem Weg zur Quelle des Lebens".

Geschichtlicher Hintergrund der MIVA Polen ist eine vom "Fliegenden Pater" Paul Schulte gegründete Initiative: Im Jahr 1927 hob Pater Schulte in Köln die "Missions-Verkehrs-Arbeitsgemeinschaft" (MIVA) aus der Taufe, deren erster Vorsitzender Oberbürgermeister Konrad Adenauer wurde. Die 1949 im Bonifiatiuswerk neu gegründete MIVA ist bis heute in den "Boni-Bussen" präsent, von denen hunderte in Deutschland im Einsatz sind.  

MIVA Polen ist der Missionskommission der polnischen Bischofskonferenz untergeordnet und unterstützt den Kauf von Transportmitteln für Missionare. Sie wurde im Jahr 2000 in Polen gegründet, nach dem Vorbild der Gründung von Pater Schulte, wie der Direktor von MIVA Polen erklärte, der an die dramatische Entstehungsgeschichte erinnerte:

"Auslöser war der Tod eines Mitbruders von Pater Paul, der als Missionar im heutigen Namibia tätig war. Dieser junge Priester erkrankte und wegen des Mangels an Transportmitteln dauerte die Reise ins Krankenhaus zu lange. Pater Paul wusste: Wenn es bessere Transportmittel gäbe, müssten die Missionare nicht so leicht ihr Leben verlieren. In solchen Fällen zählt jeder Augenblick".

"Es ist erwähnenswert, dass Pater Paul Schulte wirklich gerne selber flog. Er war ein mutiger Mann, der eine Vision der Evangelisierung mit neuen Transportmitteln hatte. Hier gibt es eine gewisse Analogie zum heiligen Maximilian Maria Kolbe."

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

Mit Hilfe von MIVA Polen können die Missionare dorthin gelangen, wo sie gebraucht werden: Die Institution unterstützt polnische Missionare, die in fast 100 Ländern der Welt arbeiten. MIVA führt jedes Jahr fast 100 Projekte durch. Dank ihres Engagements konnten  Autos, Motorräder, Fahrräder, Boote, Transporter, Krankenwagen, aber auch Rollstühle, Pferde, Rikschas und ein Gleitschirm gekauft werden.

Pater Jerzy Kraśnicki bedankte sich für die Hilfe der Fahrer. "Wir sind glücklich und dankbar gegenüber allen Fahrern und Reisenden, die sich an der MIVA-Polen-Aktion 1 Groschen für 1 Kilometer beteiligen", betonte Pater Jerzy.

"Ich muss nur hinzufügen, dass diejenigen, die sich für die gefahrenen Kilometer bedanken, auch versuchen, sicher zu fahren und Christen im Straßenverkehr zu sein. Diese Verbindung ist sehr sichtbar. Auch sie wissen, wie man Danke sagt, und die Fahrzeuge, die wir jedes Jahr kaufen, die wir auch auf www.miva.pl bekannt geben, sind die Frucht dieser Dankbarkeit", fügte Pater Kraśnicki hinzu.

Wer spenden will, kann die Aktion unter diesem Link unterstützen.

Bischof Jerzy Mazur SVD, Vorsitzender der Missionskommission der Polnischen Bischofskonferenz, ermutigte die Öffentlichkeit ebenfalls, sich an der Feier der Christophoruswoche zu beteiligen: "Danken wir für Gottes Hilfe und Schutz auf unseren täglichen Wegen und unterstützen wir unsere Missionare und Missionarinnen mit unserer Gabe, und aus unserer Dankbarkeit für die glücklich zurückgelegten Kilometer wird Großes entstehen, in dem Ausmaß, das Gott selbst vorgesehen hat."

DAS GEBET DES FAHRERS

O Herr, segne unsere Reise
Gewähre mir, o Herr, eine sichere Fahrt
und führe mich sicher und glücklich an mein Ziel – 
St. Christophorus, bitte für uns.

DIE ZEHN GEBOTE FÜR FAHRER

  1. Du sollst nicht selbstsüchtig fahren.
  2. Du sollst keine beleidigenden Handlungen, Gesten oder Worte benutzen.
  3. Denke daran, zum Heiligen Christophorus zu beten, wenn Du Deine Fahrt beginnst - sei dankbar für eine sicher beendete Fahrt.
  4. Respektieren die Rechte von Fußgängern.
  5. Du sollst nicht töten - bleibe nüchtern.
  6. Vergewissere Dich, dass jeder den Sicherheitsgurt anlegt.
  7. Fahre im Straßenverkehr nicht zu schnell.
  8. Fahre nicht in einer Weise, die Dich oder das Leben Deiner Mitfahrer in Gefahr bringt.
  9. Hilf den anderen im Straßenverkehr.
  10. Halte die Straßenverkehrsordnung ein und befolge Anweisungen der Polizei.

Das könnte Sie auch interessieren: 

;