Madrid - Freitag, 13. August 2021, 10:03 Uhr.
Pater Luigi Maccali, ein Priester der Gesellschaft für afrikanische Missionen, war mehr als zwei Jahre lang in Niger entführt worden. Er wurde am 8. Oktober 2020 entlassen.
In einem Interview für die Sendung "Verfolgt, aber nicht vergessen" der Päpstlichen Stiftung "Kirche in Not" auf Radio Maria Spanien schilderte Pater Maccalli nun, wie er am 17. September 2018 von dschihadistischen Milizionären mit Verbindungen zu Al-Qaida entführt wurde.
Der Ordensmann erzählt, dass seine Mission einen Medikamenten-Dienst als provisorische Apotheke anbot. Pater Maccalli hörte Geräusche und "dachte, dass jemand einen Notfall hat und Arzneimittel braucht. Das war mir schon einmal passiert, und so ging ich ganz einfach nach unten in der Erwartung, ich würde jemanden vorfinden, der dringend ein Medikament braucht. Ich wurde jedoch von drei Gewehrläufen begrüßt."
"Sie umzingelten mich, fesselten mir die Hände auf dem Rücken und fragten mich nach Geld, woraufhin ich ihnen das gab, was ich in meiner Tasche hatte. Dann brachten sie mich vor das Tor der Mission und fuhren einige Minuten lang auf einem Motorrad mit mir. Dies war der Beginn einer Reise, von der ich nie gedacht hätte, dass sie so lange dauern würde", erklärte er.
Die Zeit der Entführung war, so Pater Maccalli, "eine lange Zeit der Einsamkeit, des Schweigens", in der er zu Gott schrie: "Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen".
"Ich habe geweint, aber ich habe immer gebetet, es war ein Gebet der Tränen, ein Gebet des Herzens, ein vertrauensvolles Gebet zu diesem geheimnisvollen Gott. Ich muss ehrlich sagen, die Wüste hat mich auch in mich selbst hineingehen lassen", betonte er.
Der Ordensmann erklärte, dass die Wüste, die er während der Zeit der Entführung geistig durchquerte, ihm mehrere Geschenke gemacht hat: "Das erste Geschenk, das mir die Wüste gemacht hat, war der Kontakt mit so vielen unschuldigen Opfern; das zweite war die große Stille, die mir geholfen hat, in die Tiefe zu gehen, sie ist in mich eingedrungen und hat mir die Gabe des Herzensgebets gegeben. Und das dritte Geschenk bestand darin, sich in Gemeinschaft, in Beziehung und in Frieden auf das Wesentliche zu besinnen.
Pater Maccalli erklärte auch, dass die Mission in Bomoanga (Niger) "unter dem Patronat des Heiligen Geistes steht und Pfingsten unser großes Fest ist. Seit wir die Kirche eingeweiht haben, hängt die Pfingstgeschichte an der Wand und wir beten täglich mit allen Gemeindemitgliedern darüber".
Maccalli wiederholte während seiner Gefangenschaft, dass "wenn Maria und der Heilige Geist zusammentreffen, sie Großes vollbringen: die Inkarnation und die missionarische Kirche, die zu Pfingsten geboren wird. Maria und der Heilige Geist waren meine Gefährten im Gefängnis."
Maccalli wurde schließlich am 8. Oktober 2020 freigelassen und sagt, dass sein erster Gedanke an seine eigene Familie gerichtet war, "an meine Schwestern, um ihnen sagen zu können, dass es mir gut geht und um ihre Stimmen zu hören".
Einen Monat später wurde er von Papst Franziskus im Vatikan empfangen, ein Treffen, das für Pater Maccalli "die Peripherie und das Zentrum" zusammenbrachte. "Papst Franziskus lädt die Kirche immer wieder ein, von innen heraus an die Peripherie zu gehen, an die Peripherien der Welt. Die Peripherien des Evangeliums liegen Jesus am Herzen, und ich habe mich von diesem Vater aufgenommen gefühlt, der sich auch an die Peripherien der Welt begibt", betonte er.
Bei dieser Begegnung war das erste Wort, mit dem Papst Franziskus den Missionar begrüßte, das Wort "Märtyrer". "Es war ein starkes Wort für mich, und ich sagte, vor allem ein Zeuge des Glaubens, ein Bekenner des Glaubens. Ich verstehe jedoch, was der Heilige Vater mit Märtyrer im Sinne des Zeugnisses für das Evangelium meinte", sagte er.
Trotz des Leids während seiner Entführung versichert Pater Maccalli, dass er nach Afrika zurückkehren wird, denn er sei nunmal Missionar: "Die Mission kommt von Herzen und ich werde immer ein Missionar sein, wo immer der Herr mich hinschickt. Ich hoffe, dass ich zurückkehren und wenigstens mein Volk umarmen kann. Sie sahen mich unerwartet verschwinden. Sie haben so viel für meine Befreiung gebetet und getanzt, und ich hoffe, dass ich zurückkehren und mit ihnen tanzen kann.
Pater Maccalli erinnerte auch an Schwester Gloria Cecilia Narvaez, die seit vier Jahren als Geisel in Mali festgehalten wird, und sagte, er bete "jeden Tag für ihre Freilassung und die der anderen Geiseln".
"Ich lade alle ein, zu beten und alle unsere Freunde, Brüder und Schwestern, die sich in dieser Situation [der Gefangenschaft] befinden, auf der ganzen Welt im Gebet zu unterstützen. Die Kraft des Gebets hilft, diese Menschen zu unterstützen und ihnen diese Befreiung zu ermöglichen, so wie es bei mir geschehen ist", sagte er.
Er dankte auch "von Herzen denen, die beten und auch materiell, wirtschaftlich und finanziell diejenigen unterstützen, die in der Mission sind und diese Hilfe besonders brauchen".
"Die Kirche wurde in der Verfolgung geboren, und die Kirche ist eine Familie, sie ist die Heimat aller, daher macht die Solidarität uns alle konkret zu Brüdern. Es ist der Unterstützung so vieler Brüder und Schwestern zu verdanken, die mit ihren Bedürfnissen und dem wenigen, was sie haben, es uns ermöglichen, diesen Dienst in der Mission zu leisten, sei es im Gesundheitswesen, in der Schule oder im Unterricht in verschiedenen Bereichen", versicherte der Ordensmann.
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Er bat auch darum, "nie zu vergessen, für unsere Verfolger zu beten", was er während seiner Zeit in Gefangenschaft am eigenen Leib erfahren und getan habe: "Für diejenigen zu leben und zu beten, die uns verfolgen".
"Ich hatte zweimal die Gelegenheit, den Koran zu lesen, und ich kann Ihnen versichern, dass er nicht den Stellenwert des Evangeliums hat, das uns einlädt und uns auffordert, diejenigen zu lieben, die uns verfolgen. Und obwohl es schwer ist, habe ich gebetet und zum Vater gesagt: 'Vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun'".
Übersetzt und redigiert aus dem englischen Original.
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