Vatikanstadt - Mittwoch, 14. September 2016, 12:52 Uhr.
Die Christenverfolgung heutzutage, egal in welcher Gestalt, ist ein Werk des Teufels: Das hat Papst Franziskus im Rahmen seines Gottesdienstes für Pfarrer Jacques Hamel am heutigen Mittwoch gesagt.
"Diese Grausamkeit, die Apostasie [die Abwendung vom Glauben] einfordert, lasst es uns aussprechen, ist satanisch", sagte Franziskus in seiner Predigt.
"Heute gibt es in der Kirche mehr christliche Märtyrer als in der Frühzeit. Heute werden Christen hingerichtet, gefoltert, eingesperrt, ihnen die Kehlen durchgeschnitten, weil sie nicht Jesus Christus verleugnen", sagte der Papst weiter.
Die heilige Messe wurde zum Gedenken an Pfarrer Hamel und sein Martyrium am 26. Juli in Saint-Étienne-du-Rouvray in der Casa Santa Marta im Vatikan gefeiert.
Zwei Anhänger des Islamischen Staats waren während des Gottesdienstes in die Kirche eingedrungen, hatten Geiseln genommen und den über 80 Jahre alten Geistlichen gezwungen, sich hinzuknien, und ihm dann die Kehle durchgeschnitten. Die letzten Worte des Priesters waren: "Vade retro, Satanas" – weiche von mir, Teufel.
Die beiden Islamisten wurden von Sicherheitskräften erschossen, bevor sie weitere Geiseln ermorden konnten.
Franziskus erinnerte in seiner heutigen Predigt daran, dass auch den ersten Christen nahegelegt wurde, sich vom Glauben abzuwenden, aus der noch jungen Kirche auszutreten. "Als sie sich weigerten, wurden sie getötet. Heute wiederholt sich dies", so der Papst.
Wenn nur alle Religionen sagen würden, "dass Töten im Namen Gottes satanisch ist", so der Pontifex.
Pfarrer Hamel, so der Papst, sei einer der neuesten Märtyrer in einer neuen Welle der Christenverfolgung auf der ganzen Welt.
Der Priester habe sein Martyrium mit Jesus am Kreuz angenommen, sagte der Heilgie Vater.
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Die Messe des Papstes am heutigen Festtag der Kreuzerhöhung wurde unter anderem vom Erzbischof von Rouen besucht, Dominic Lebrun, in dessen Bistum sich das Martyrium ereignete. Ebenfalls anwesend waren mehrere Kardinäle, darunter Kardinal Jean-Louis Pierre Tauran, Präsident des Päpstlichen Rates für Interreligiösen Dialog.
Auf dem Altar stand ein Portrait des ermordeten Priesters und ein Strauss rosaroter Rosen.
"Er war ein guter Mann, ein sanftmütiger Mann der Brüderlichkeit, der immer versuchte, Frieden zu schaffen. Er wurde hingerichtet, als ob er ein Krimineller war", fuhr Franziskus fort.
Das Beispiel Pfarrer Hamels helfe dabei, "ohne Angst vorwärts zu gehen", sagte der Papst.
"Möge er vom Himmel aus – und wir sollten zu ihm beten, eh, er ist ein Märtyrer!", sagte Franziskus. "Wir müssen zu ihm beten, dass er uns den Sanftmut schenkt, Brüderlichkeit, Frieden, und auch den Mut, die Wahrheit zu sagen: Im Namen Gottes zu töten ist satanisch."
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