Es gibt bereits ein päpstliches Schreiben zum Thema wiederverheiratete Geschiedene

Wie aus der Familiensynode bereits im Jahr 1980 klare Antworten zur Frage gegeben werden

Familien – wie diese aus Argentinien, die am Wochenende in Rom war – sind schon lange Thema von Bischofsynoden.
CNA/Martha Calderon

Gespannt wartet die katholische Kirche darauf, was Papst Franziskus zum Thema wiederverheiratete Geschiedene zum Abschluss der Synode schreibt, nachdem der zweijährige Beratungsprozess in wenigen Tagen ein Ende findet. Aber wie viele wissen eigentlich, dass es schon längst ein päpstliches Schreiben zum Thema gibt? In diesem steht klar und deutlich geschrieben:

Die tägliche Erfahrung zeigt leider, daß derjenige, der sich scheiden läßt, meist an eine neue Verbindung denkt, natürlich ohne katholische Trauung. Da es sich auch hier um eine weitverbreitete Fehlentwicklung handelt, die mehr und mehr auch katholische Bereiche erfaßt, muß dieses Problem unverzüglich aufgegriffen werden. Die Väter der Synode haben es ausdrücklich behandelt. Die Kirche, die dazu gesandt ist, um alle Menschen und insbesondere die Getauften zum Heil zu führen, kann diejenigen nicht sich selbst überlassen, die eine neue Verbindung gesucht haben, obwohl sie durch das sakramentale Eheband schon mit einem Partner verbunden sind. Darum wird sie unablässig bemüht sein, solchen Menschen ihre Heilsmittel anzubieten.

Die Worte sind die Zusammenfassung der Bischofssynode, die vom 26. September bis 25. Oktober abgehalten wurde, im Jahr 1980 – also nach kirchliche Maßstäben gestern. Geschrieben hat sie ein Heiliger: Papst Johannes Paul II. – und verewigt sind sie in Familiaris Consortio. In diesem Schreiben an alle Bischöfe, Priester und Gläubige „über die Aufgaben der christlichen Familie in der Welt” hat der Papst auch die Frage, ob geschiedene Wiederverheiratete zur Kommunion zugelassen sind, beantwortet:

Die Kirche bekräftigt jedoch ihre auf die Heilige Schrift gestützte Praxis, wiederverheiratete Geschiedene nicht zum eucharistischen Mahl zuzulassen. Sie können nicht zugelassen werden; denn ihr Lebensstand und ihre Lebensverhältnisse stehen in objektivem Widerspruch zu jenem Bund der Liebe zwischen Christus und der Kirche, den die Eucharistie sichtbar und gegenwärtig macht. Darüber hinaus gibt es noch einen besonderen Grund pastoraler Natur: Ließe man solche Menschen zur Eucharistie zu, bewirkte dies bei den Gläubigen hinsichtlich der Lehre der Kirche über die Unauflöslichkeit der Ehe Irrtum und Verwirrung.

Seitdem diese verbindlichen Worte veröffentlicht wurden, hat sich die Doktrin natürlich nicht geändert, auch wenn sich die Welt geändert hat. Das ist auch der Hauptgrund, warum aus orthodox katholischer Sichtweise die Forderung nach einer Änderung so schwierig ist; denn aus dieser Sicht ist die Lösung, den Menschen das wieder vorzuleben, zu erklären und ihnen damit zu helfen – während heterodoxe damit ringen, die Lehre zu ändern, auch die Aussagen von Johannes Paul II.

Den gesamten Text von Familiaris Consortio lesen Sie hier. Neben der Frage zu wiederverheirateten Geschiedenen, die gegen Ende des Schreibens beantwortet wird, enthält es zahlreiche wichtige Passagen über das Thema, das eigentlich auch das der derzeitigen Synode ist: Die Berufung und Mission der Familie in der Welt von heute.

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