Neuer Kardinal aus Ghana wird in Rom am Herzen operiert

Kardinal Richard Kuuia Baawobr
Ghana Catholic Bishops’ Conference

Der neu kreierte Kardinal aus Ghana, Richard Kuuia Baawobr, wird sich noch diese Woche in Rom einer Herzoperation unterziehen, wie ein Sprecher der ghanaischen Bischofskonferenz mitteilte.

Der afrikanische Kardinal wurde letzte Woche ins Krankenhaus Santo Spirito in Rom eingeliefert, kurz vor dem Konsistorium im Vatikan, wo er von Papst Franziskus das rote Kardinalsbirett erhalten sollte.

Dieu-Donne Kofi Davor, ein Priester und der Kommunikationsdirektor des ghanaischen Episkopats, erklärte am 31. August gegenüber unserer englischsprachigen Schwesternagentur CNA, dass die Operation noch in dieser Woche durchgeführt werden soll.

"Wir beten für seine baldige Genesung und seine baldige Rückkehr nach Ghana", so der Geistliche.

Die Abwesenheit von Kardinal Baawobr im Konsistorium war kein Hindernis, am 27. August in das Kardinalskollegium erhoben zu werden.

Der 63-jährige Kardinal erhielt den Kardinalstitel somit während seiner Behandlung im römischen Krankenhaus.

Papst Franziskus bat die Gläubigen am Ende seiner Predigt zum Konsistorium, für ihn zu beten: "Ich möchte nicht schließen, ohne an Kardinal Richard Kuuia Baawobr, den Bischof von Wa, zu erinnern, der sich gestern bei seiner Ankunft in Rom schlecht fühlte und wegen eines Herzproblems ins Krankenhaus eingeliefert wurde und, ich glaube, operiert werden musste. Lasst uns für diesen Bruder beten, der hier sein wollte und im Krankenhaus liegt. Danke."

Kardinal Baawobr wurde Ende Juli diesen Jahres zum Präsidenten des Symposiums der Bischofskonferenzen von Afrika und Madagaskar (SECAM) gewählt.

Mehr in Vatikan

Seit 2016 steht er als Oberhirte der Diözese Wa im Nordwesten Ghanas vor und ist dort besonders bekannt für seine Wohltätigkeit und Fürsorge für Menschen mit geistiger Behinderung – in einem Land, in dem die Stigmatisierung geistiger Erkrankungen immer noch groß ist.

Vor sechs Jahren gründete er in der Diözese einen Straßenarbeiter-Dienst, der Freiwillige aus der Gemeinde und medizinisches Fachpersonal vereint, um Menschen mit geistiger Behinderung, die von ihren Familien verlassen wurden, Pflege und medizinische Hilfe zukommen zu lassen.

"Ich glaube, dass jeder von uns, wo immer wir sind, dazu berufen ist, zu dienen, und das wird uns groß machen, nicht der Titel", sagte Kardinal Baawobr in einem Interview mit ACI Africa, der Partneragentur von CNA Deutsch, bevor er zum Konsistorium nach Rom reiste.

Bevor er Bischof von Wa wurde, war Kardinal Baawobr Generaloberer der Gesellschaft der Missionare von Afrika, die wegen ihrer markanten weißen Gewänder gemeinhin als "Weiße Väter" bezeichnet werden. Er war der erste Afrikaner, der dieses Amt bekleidete.

Der derzeitige Obere der Afrika-Missionare war laut Angaben von Kommunikationsdirektor Davor einer der wenigen Menschen, die Kardinal Baawobr bislang während seines Krankenhausaufenthalts in Rom besuchen durften.

Eine Delegation der Diözese Wa, die Kardinal Baawobr zum Konsistorium nach Italien begleitet hatte, setzte trotz der medizinischen Probleme des Kardinals ihre geplante Pilgerfahrt zu den Basiliken von Rom und Assisi fort.

Kardinal Baawobr ist neben dem nigerianischen Kardinal Peter Okpaleke einer der zwei neu kreierten Kardinälen aus Afrika.

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