Juba - Donnerstag, 17. November 2022, 9:00 Uhr.
Die Ankündigung von Papst Franziskus, seine verschobene Reise in den Südsudan voraussichtlich im kommenden Februar durchführen zu wollen, habe bei den Katholiken im Land „große Freude“ ausgelöst. Das erklärte die portugiesische Missionarin Beta Almendra gegenüber dem weltweiten päpstlichen Hilfswerk „Kirche in Not“ (ACN). Sie ist in Wau, der zweitgrößten Stadt des Landes, tätig.
Der Papstbesuch sei auch deshalb wichtig, um die internationale Aufmerksamkeit auf den Südsudan zu richten, der erst 2011 seine Unabhängigkeit erlangt hat und seither durch eine extreme Krise geht. „Die Lage ist nicht stabil; wir schaffen es nicht allein“, sagte die Ordensfrau.
Sieben Millionen Menschen leiden Hunger
Im Südsudan herrscht seit 2013 Bürgerkrieg. Das größte Problem aber sei der Hunger, so Schwester Beta. Nach Angaben von UNICEF leiden rund zwei Drittel der Bevölkerung im Südsudan unter extremer Unterernährung, das sind rund sieben Millionen Menschen. Die Versorgungslage habe sich durch die Covid-19-Pandemie und die ausbleibenden Kornlieferungen infolge des Ukraine-Kriegs noch weiter verschlimmert.
Erschwerend komme hinzu, dass sich einige Hilfsorganisationen aus dem Südsudan zurückgezogen hätten. Dies habe spürbare Folgen, erzählte Schwester Beta: „In einer der Schulen, in denen ich arbeite, haben wir einmal am Tag Essen ausgegeben: für viele Kinder die einzige Möglichkeit, eine Mahlzeit zu bekommen. Aber die Schule musste die Essensausgabe aufgeben, weil kein Geld mehr da war.“ Viele Kinder würden krank, so die Ordensfrau.
Ethnische Konflikte
In Südsudan kämpfen Anhänger von Präsident Salva Kiir Mayardit und dem früheren Vizepräsidenten Riek Machar erbittert gegeneinander. Hintergrund sind ethnische Konflikte. Internationalen Angaben zufolge sind in dem Konflikt seit 2013 mehr als 400 000 Menschen getötet worden; mehr als zwei Millionen sind geflohen.
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Papst Franziskus hatte bereits im Juli 2022 eine Reise in den Südsudan und die Demokratische Republik Kongo geplant, musste diese jedoch aufgrund gesundheitlicher Probleme absagen. Mitte September kündigte er an, die Reisepläne für Februar 2023 wieder aufnehmen zu wollen. Auf der Afrika-Reise wird der Papst voraussichtlich vom Primas der anglikanischen Kirche, Justin Welby, begleitet werden. Über 60 Prozent der mehr als elf Millionen Einwohner des Südsudan sind Christen. Die meisten von ihnen gehören der anglikanischen und der römisch-katholischen Kirche an.
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