Brixen - Montag, 24. April 2023, 15:20 Uhr.
Am sogenannten Kassian- und Vigiliussonntag, an dem die Bistumsheiligen gefeiert werden, hat Bischof Ivo Muser von Bozen-Brixen in Südtirol betont, in der heutigen Zeit ein Christ zu sein erfordere besonderen Mut. „Wir müssen wissen, wer wir sind und wofür wir stehen“, sagte Muser am Sonntag im Brixner Dom.
Es stelle sich die Frage, ob die Menschen heute überhaupt noch Christen sein und bleiben wollen, erklärte Muser, um dann auszuführen: „Christsein heute braucht Mut, Überzeugung und auch Zivilcourage. Wir müssen wissen, wer wir sind und wofür wir stehen – auch in der Begegnung mit Menschen anderer Religionen, Kulturen und Weltanschauungen, die unter uns leben und die auch das Recht haben ihre Religion und Überzeugung öffentlich zu zeigen und zu praktizieren.“
„Polemik und das Schüren von Ängsten sind keine christliche Haltung!“, mahnte der Bischof. Vor diesem Hintergrund habe er nichts „gegen eine Moschee in Südtirol oder gegen öffentliche Gebetsräume von gläubigen Menschen anderer Religionen. Sorge bereiten mir die fehlende christliche Identität und die Gleichgültigkeit in den eigenen Reihen.“
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Muser warnte vor einem bloßen „Traditions- oder Gelegenheitschristentum, das dann und wann aus der Schublade herausgeholt wird“. Ein solches Christentum werde „nicht überleben und nicht überzeugen. Zeigen wir im persönlichen und genauso im öffentlichen und gesellschaftlichen Leben, dass wir Christen und Christinnen sind und bleiben wollen.“
Die Nächstenliebe sei dabei ein besonders wichtiges Glaubenselement: „Der Einsatz für den Schutz des menschlichen Lebens, die Nachbarschaftshilfe, das Ehrenamt, die Bereitschaft, soziale, karitative Projekte mitzutragen und zu unterstützen, das persönliche und strukturelle Teilen mit jenen, die auf Hilfe angewiesen sind sowie der ehrfürchtige und respektvolle Umgang mit der Schöpfung beschreiben die soziale Dimension, ohne die sich der Glaube nicht christlich nennen darf.“