Warum die Liebe einer heiligen Frau hinter dem Fronleichnamsfest steckt

Porträt am Chorgestühl der Pfarrkirche Merazhofen (Leutkirch im Allgäu) der heiligen Juliana von Lüttich
Andreas Praefcke / Wikimedia (CC BY-SA 3.0)

Das Fronleichnamsfest am heutigen 8. Juni hat viele wichtige Aspekte und eine stolze Tradition. Die heilige Juliana von Lüttich, eine belgische Nonne des 13. Jahrhunderts, spielte eine entscheidende Rolle bei der Etablierung des Fronleichnamsfestes, eines katholischen Hochfestes, das den Leib und das Blut Christi feiert.

Ihre tiefe Liebe zur Eucharistie hat die Kirche und die Gläubigen tief geprägt.

Juliana wurde 1193 im belgischen Lüttich geboren und wuchs als Waisenkind in einem Augustinerinnenkloster auf. Schon in jungen Jahren hatte sie Visionen, die sie dazu drängten, ein Fest zu Ehren der Eucharistie ins Leben zu rufen. In diesen Visionen sah sie den Mond in seiner vollen Pracht, aber mit einem dunklen Fleck. Sie deutete dies als Zeichen dafür, dass der Kirche ein Fest fehlte, das speziell dem Allerheiligsten gewidmet war.

Im Jahr 1230 teilte sie ihre Visionen dem Bischof von Lüttich, Robert de Thorete, mit. Beeindruckt von der Überzeugung und Frömmigkeit Julianas, ordnete der Bischof 1246 die Feier des Fronleichnamsfestes in seiner Diözese an.

Papst Benedikt XVI. hat die entscheidende Rolle der heiligen Juliana bei der Entstehung des Fronleichnamsfestes hervorgehoben.

Bei der Generalaudienz am 17. November 2010 sagte der Pontifex aus Bayern: "Die Liebe der heiligen Juliana zur Eucharistie hat uns das Fronleichnamsfest geschenkt. Auch wir wollen unseren Glauben an die Gegenwart Christi verwirklichen, zum einen natürlich in der Mitfeier, aber vor allem in der Anbetung der heiligen Eucharistie, in der wir tiefer in das Geheimnis Christi hineinwachsen, ihn wirklich empfangen lernen, um so von ihm innerlich geformt zu werden. Die Begegnung mit Christus in der Anbetung soll uns allen Freude schenken und uns immer mehr in den Herrn verwandeln".

Die endgültige Bestätigung des Fronleichnamsfestes als kirchliches Hochfest der Kirche erfolgte jedoch erst nach dem Tod Julianas. Papst Urban IV., einst Archidiakon in Lüttich und mit den Visionen Julianas vertraut, erließ 1264 die Bulle "Transiturus de hoc mundo", mit der das Fronleichnamsfest für die ganze Kirche verbindlich wurde.

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Das Fronleichnamsfest ist ein Beispiel dafür, wie tiefe persönliche Frömmigkeit und sogar mystische Visionen dazu beitragen können, das Leben und Feiern des Glaubens in der Kirche zu prägen. Die heilige Juliana von Lüttich hat so einen wichtigen Beitrag zur katholischen Tradition geleistet.

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