Mexikos Bischöfe beklagen Entkriminalisierung von Abtreibung durch Obersten Gerichtshof

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Michal Bar Haim / Unsplash

Die mexikanische Bischofskonferenz (CEM) hat eine Erklärung zu dem jüngsten Urteil des Obersten Gerichtshofs des Landes (SCJN) abgegeben, das sich für Abtreibung ausspricht, und darauf hingewiesen, dass „jedes menschliche Leben, von der Empfängnis bis zum natürlichen Tod, unabhängig von seinen Bedingungen und Eventualitäten, Würde“ habe.

In einer Erklärung bezogen sich die Bischöfe auf das Urteil der Ersten Kammer des SCJN vom 6. September, welches „das Rechtssystem, das die Abtreibung im Bundesstrafgesetzbuch kriminalisiert, für verfassungswidrig erklärt“.

Der Oberste Gerichtshof reagierte damit auf eine Beschwerde der feministischen Organisation „Grupo de Información en Reproducción Elegida“ (GIRE).

Die mexikanischen Bischöfe wiesen darauf hin, dass das Urteil des Obersten Gerichtshofs „keine allgemeine Ungültigkeitserklärung der Artikel des Bundesstrafgesetzbuchs darstellt, welche die Abtreibung verbieten, da sie für den Rest der Bevölkerung in Kraft bleiben, und auch keine Verpflichtung für die lokalen Parlamente, die Abtreibung in ihren jeweiligen Strafgesetzbüchern zu entkriminalisieren“.

„Aber sie macht eine soziale Realität deutlich, die wir als Seelsorger verstehen und mit der gebotenen Sorgfalt behandeln müssen“, betonten sie.

Die Bischöfe warnten, dass die Gesellschaft „ihre Hände nicht in Unschuld waschen kann, wenn sie den Schwächsten der Schwachen, den neugeborenen Menschen, unterdrückt“. Außerdem forderten sie, „die besten Bedingungen zu schaffen, um das Leben willkommen zu heißen und es nicht zu verwerfen“.

Für die CEM normalisiert die Entkriminalisierung der Abtreibung „die Kultur des Wegwerfens und entlässt die Behörden und die Gesellschaft als Ganzes aus der Verantwortung für die Sorge und den Schutz allen menschlichen Lebens“.

Die Empfängnis und die Geburt eines neuen Lebens seien ein Gut, „dessen Wert unendlich ist“. Aus diesem Grund betonten die Bischöfe, dass „seine Pflege und sein Schutz nicht nur in der Verantwortung der schwangeren Frau, sondern der gesamten Gesellschaft liegt“.

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„Es wäre bedauerlich, die Gewalt gegen die Schwachen mit der Erlaubnis des Gesetzes zu institutionalisieren“, betonten sie.

Um dem entgegenzuwirken, bedürfe es solidarischer und subsidiärer Hilfen „für Familien, alleinerziehende Mütter, verwaiste und/oder verlassene Kinder, einer umfassenden Sexualerziehung und der Bemühung um eine verantwortungsvolle Elternschaft“.

Die Bischöfe betonten, es gebe „mildernde Umstände“ für die Kriminalisierung der Abtreibung, „ohne dass dies eine Legalisierung“ dieser Praxis bedeute, noch „die Leugnung ihrer Schwere und noch weniger die Rechtfertigung ihrer Rechtmäßigkeit. Die induzierte Abtreibung wird niemals eine moralische oder legitime Option sein.“

„Andernfalls bedeutet die Legalisierung der Abtreibung die Anerkennung der Ohnmacht des Staates und der organisierten Zivilgesellschaft gegenüber den Ursachen, die Frauen dazu bringen, die Abtreibung als Lösung zu betrachten, ohne das eigentliche Problem anzugehen“, hieß es.

Schließlich wie die mexikanische Bischofskonferenz darauf hin, dass „der Glaube hilft, das schreckliche Drama der Abtreibung tiefer zu betrachten“, und ermutigte daher die Katholiken, „vor allem die Größe und Würde eines jeden Menschen zu verkünden, dessen Leben ein Geschenk Gottes ist; ein Geschenk, das in all seinen Formen angenommen und geschützt werden muss, wie Jesus Christus, der der Weg, die Wahrheit und das Leben ist, uns gelehrt hat“.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von ACI Prensa, der spanischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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