Johannes Baptist de la Salle: Wer Christus nicht kennt, „kann kein guter Erzieher“ sein

Porträt des Heiligen Johannes Baptist de La Salle
Screenshot Wikipedia

Heute gedenkt die Kirche des heiligen Johannes Baptist de la Salle. Er war Priester und Ordensgründer. Nach seinem Tod wurde er zum Patron der Lehrer und Erzieher erhoben. „Wer Jesus Christus nicht kennt, kann kein guter Erzieher der Jugend sein“, soll er einmal gesagt haben.

Johannes Baptist wurde 1651 als Sohn einer adeligen Juristenfamilie geboren. Bereits mit zwölf Jahren wurde er Kleriker und mit 16 Jahren Kanoniker an der Kathedrale von Reims. Er erwarb den Magistertitel an der Hochschule Saint-Sulpice in Paris und wurde 1678 zum Priester geweiht.

1679 gründete Johannes Baptist – ergriffen von dem Leid der Kinder der armen Familien – eine kostenlose Schule für Jungen in Reims. Bald erfolgte ein Umzug. Nach einigen Jahren und der dritten Eröffnung einer kostenlosen Schule gab er sein Amt als Kanonikus der Kathedrale auf und konzentrierte sich ganz auf das Wirken als Lehrer.

Der Heilige gründete das Institut der Brüder der christlichen Schulen. Zunächst dienten diese Erziehungsanstalten ausschließlich verwahrlosten Jugendlichen, später wurden sie auch für die Ausbildung von weltlichen Lehrern auf dem Land geöffnet. Somit war Johannes Baptist Begründer des französischen Volksschulwesens.

Er beschritt neue pädagogische Wege mit einem lebensnahen Unterricht und der Verwendung von Französisch statt Latein als Unterrichtssprache. In seinen Schriften spricht er von der Gegenwart Christi in der Schule.

„Erwägt im Herzen, liebe Brüder, was der Apostel Paulus sagt: Gott habe in seiner Kirche Apostel, Propheten und Lehrer bestellt (1 Kor 12,28), und seid überzeugt, dass Gott auch euch in euer Amt (Lehrer) eingesetzt hat“, so der Heilige. Es gebe verschiedene Dienste „zum Nutzen der Kirche“, so Johannes Baptist.

Der Heilige weiter: „Ihr sollt also nicht an der großen Gnade zweifeln, die ihr erhalten habt: die Knaben zu lehren, ihnen die Frohe Botschaft zu verkünden und sie im Geist der Religion zu erziehen. […] Mögen sie fühlen, dass Gott sie durch euch ermahnt, weil ihr Gesandte Christi seid.“

Er gründete 1699 die erste französische Gewerbeschule für Lehrlinge und junge Arbeiter. Außerdem eröffnete Johannes Baptist ein Jungeninternat mit Real- und Gewerbeschule sowie eine pädagogisch fortschrittliche Besserungsanstalt für straffällig gewordene Jugendliche.

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Johannes Baptist starb 1719 im Viertel St-Yon in Rouen. Seine Gebeine wurden in das Schloss von Lembeek überführt, nachdem das Mutterhaus während der Wirren der Französischen Revolution verlegt worden war. Seit 1937 befinden sich die Gebeine des Heiligen in Rom.

Nach seinem Tod wurde sein Orden der Schulbrüder 1724 bzw. 1725 vom Papst und vom König bestätigt. Am 19. Februar 1888 wurde Johannes Baptist von Papst Leo XIII. selig- und am 24. Mai 1900 heiliggesprochen. Papst Pius XII. erhob ihn 1950 zum Patron der Lehrer.

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