Der 16. Juli ist das Fest Unserer Lieben Frau vom Berge Karmel. Erstmals ist es 1386 in englischen Karmelitenklöstern als Eigenfest des Ordens bezeugt. Heutzutage ist der Festtag in der ganzen Kirche verbreitet und gleichzeitig auch als Skapulierfest bekannt.

Die Geschichte des Skapuliers ist eng verbunden mit dem Berg Karmel, einem Gebirgszug im Norden des heutigen Staates Israel (Bezirk Haifa). Hier war die Heimstätte des Propheten Elias. Als Elias einmal den Jordan überquerte, nahm er seinen Mantel ab, berührte damit den Fluss und sofort stoppte der Jordan, so dass der Prophet ihn überqueren konnte. Als er in den Himmel aufgenommen werden sollte, bat sein Nachfolger Elisäus ihn um seinen Geist. Die Schrift besagt, dass Elias, als er von einem feurigen Wagen in den Himmel entrückt wurde, seinen Mantel auf dem Berge Karmel zurückließ. Elisäus nahm diesen Mantel an sich (vgl. 2 Kön 2,13).

Um ein Leben des Gebetes und der Buße zu führen, ließen sich im 12. Jahrhundert Kreuzritter und Pilger auf dem Karmel nieder, ganz im Gedenken an Elias und zur Ehre der Mutter Gottes. So entstand der Orden der Karmeliten.

Der heilige Simon Stock wurde 1245 zum Generaloberen des Ordens ernannt. Wegen äußeren Verfolgungen und inneren Zerwürfnissen hatte sich der 90-jährige Einsiedler in seine Zelle zurückgezogen. Am 16. Juli 1251 schüttete er der seligen Jungfrau Maria sein Herz aus und bat sie, ihm und allen Karmeliten zu helfen. Da erschien ihm die heilige Jungfrau Maria, begleitet von zahlreichen Engeln, mit dem Skapulier des Ordens in den Händen und sagte: „Dies soll für dich und alle Karmeliten ein Privileg sein, dass jeder, der in diesem Gewand bekleidet stirbt, das ewige Feuer nicht erleiden soll.“

Daraufhin gründete der heilige Simon die Bruderschaft vom Berge Karmel, wodurch die Verheißung des ewigen Heils durch die Muttergottes auf jene Mitglieder der Karmeliter-Bruderschaft ausgedehnt wurde, die mit dem Karmel-Skapulier bekleidet sterben.

Papst Urban IV. erkannte 1262 das Skapulier an und vermachte ihm einen besonderen Segen. Das Karmel-Skapulier – ursprünglich etwa 35 Zentimeter breit und aus brauner Wolle gefertigt – wurde vorne und hinten bis zu den Knien getragen. Seit 1276 existierte eine kleinere Form des Skapuliers, wie das noch heute erhaltene kleine Skapulier von Papst Gregor X. zeigt, der in jenem Jahr starb und mit seinem Skapulier begraben wurde.

Im Jahr 1317 erschien die allerseligste Jungfrau Maria Papst Johannes XXII. und versprach ihm, diejenigen, die ihr Skapulier tragen, im Fegefeuer zu trösten und sobald als möglich, bevorzugt am Samstag, daraus zu befreien (Samstagsprivileg). Auch dieses Privileg wurde von den Päpsten bis in die heutige Zeit immer wieder bestätigt.

„Ich, die Mutter der Gnade, werde am Samstag nach ihrem Tod in das Fegefeuer hinabsteigen und all jene, die mein Skapulier getragen und meine zwei Bedingungen erfüllt haben, in den Himmel führen.“ – Die Bedingungen für das Samstagsprivileg sind: Tragen des Skapuliers, Einhaltung der standesgemäßen Keuschheit, tägliches Beten des kleinen Offiziums (Marienoffizium) oder der Verzicht auf Fleisch am Mittwoch und am Samstag. Jeder Priester kann diese Bedingung in ein anderes gutes Werk (z. B. Gebet des täglichen Rosenkranzes) umwandeln, wenn es dafür plausible Gründe gibt.

Wie das Beten des Rosenkranzes ist das Tragen des Skapuliers ein Zeichen der Auserwählung, ein Zeichen des Heils und des Schutzes. Denn das Skapulier steht für den Schutz der Gottesmutter und ihre Fürsorge für die Menschen.

Als am 16. Juli 1858 bei der 18. und letzten Erscheinung von Lourdes die Muttergottes der heiligen Bernadette erschien, trug sie das Skapulier vom Berge Karmel. Auch in Fatima hielt Unsere Liebe Frau bei der Erscheinung am 13. Oktober 1917 das braune Skapulier in der Hand und machte den drei Seherkindern Lucia, Jacinta und Francisco deutlich, dass sie möchte, dass alle das Skapulier tragen: „Es soll ein Zeichen der Erlösung, ein Schutz in Gefahr und ein Unterpfand des Friedens sein. Wer mit diesem Skapulier stirbt, soll das ewige Feuer nicht erleiden.“

Das von Laien getragene Skapulier besteht aus zwei Stücken brauner Wolle, die durch Band, Schnur, Kordel oder Kette miteinander verbunden sind. Wer dieses Gewand der Muttergottes trägt, begibt sich unter ihren (Schutz-)Mantel. Papst Pius X. erlaubte statt des Tragens des Stoff-Skapuliers auch das Tragen einer besonderen Skapulier-Medaille.

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