Bemühen um Dialog: Vatikanische Delegation besucht führende islamische Universität

Die Moschee und Universität in Kairo
Tentoila via Wikimedia (Gemeinfrei)

Eine Delegation des Heiligen Stuhles besucht derzeit die Azhar-Universität in Kairo. Ziel: Impulse für einen interreligiösen Dialog zwischen Katholiken und Muslimen.

Die vatikanische Delegation wird sich in der ägyptischen Hauptstad von heute, Mittwoch, dem 22. Februar bis zum morgigen Donnerstag, 23. Februar, aufhalten und steht unter Leitung von Kardinal Jean-Louis Tauran, dem Präsidenten des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, Monsignore Miguel Ángel Ayuso Guixot, dem Sekretär dieses Dikasteriums und Monsignore Khaled Akasheh, dem Koordinator des Büros für den Islam in diesem Dikasterium. Der Apostolische Nuntius in Ägypten, Monsignore Bruno Musaró, wird sie begleiten.

In der Azhar-Universität, der bedeutendsten Universität der islamischen Welt, werden die Gesandten des Vatikan an einem Seminar mit dem Titel "Die Rolle der Al-Azhar Al-Sharig und des Vatikan im Kampf gegen das Phänomen des Fanatismus, des Extremismus und der Gewalt im Namen der Religion" teilnehmen. Daher wird das Thema des Dschihadismus und Gewalt zwischen den Religionen im Mittleren Osten sehr präsent sein.

In Erklärungen gegenüber CNA betonte der emeritierte Bischof der katholischen Kopten von Gizeh, Monsignore Antonios Aziz Mina, die Bedeutsamkeit derartiger Initiativen, um in der Begegnung von und dem "Verständnis zwischen Christen und Muslimen voranzuschreiten".

"Der Dialog ist eine Notwendigkeit. Er ist eine Notwendigkeit für das Zusammenleben, in Ägypten genau so wie auf der ganzen Welt. Er hilft auf dem Weg vorwärts zu gehen bis hin zur Begegnung der Gemeinschaften, um zu reden, sich besser kennenzulernen. Er ist etwas Positives."

Am 23. Mai 2016 hatte Papst Franziskus im Apostolischen Palast kurz den Großimam der Azhar-Universität, Ahmad Al-Tayyib, empfangen. Bei diesem Treffen sprachen die religiösen Oberhäupter über den Frieden in der Welt, die Ablehnung von Gewalt und Terrorismus, die Situation der Christen und die Spannungen im Mittleren Orient.

Manche Beobachter bewerten die Entwicklung als eine mögliche Verbesserung der Beziehungen zwischen dem Vatikan und der Azhar, nachdem diese Papst Benedikt XVI. im Jahr 2011 vorgeworfen hatte, er mische sich in die "innerern Angelegenheiten" Ägyptens ein, weil Benedikt einen Bombenanschlag auf eine koptische Kirche verurteilt hatte. Seitdem haben zahlreiche weitere Anschläge sowie die alltägliche Unterdrückung der Christen im Land die Lage verschlechtert.

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In Ägypten, wie in den meisten anderen muslimischen Ländern, wächst und radikalisiert sich seit Jahren der Islamismus; Christen werden unterdrückt und sind immer wieder Ziel islamistischer Gewalt. Papst Franziskus hat sich dennoch stets um eine Verbesserung des interreligiösen Dialogs mit Vertretern des Islam bemüht. 

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Das Seminar wird am Donnerstag, den 23. Februar, stattfinden. Einen Tag bevor sich der Besuch des heiligen Johannes Pauls II in der Azhar zum 17. Mal jährt. Auch wenn die Beziehungen zwischen der Kirche und dieser Universität Höhen und Tiefen kannten, ist die Azhar-Universität einig in der Ablehung des Islamischen Staates (IS) und seiner Verbrechen.

Die Azhar-Universität ist die älteste Universität der islamischen Welt und das theologisch-juristische Zentrum schlechthin für den sunnitischen Zweig des Islam. Ihre Gründung geht auf das Jahr 975 und die Zeit der fatimidischen Dynastie zurück.

Ab dem Jahr 1961 begann in diesem Zentrum ein relativer Prozess der Öffnung, der es erlaubte, sich neuen universitären Lehren und neuen Studenten zu widmen. Aktuell lehrt die Universität neben islamischen Studien auch andere Fächer wie Medizin, Wirtschaft, Technik, Erziehungswissenschaften, Pharmazie.

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