Papst Franziskus bei Messe in Papua-Neuguinea: „Öffnet euch für die Freude des Evangeliums“

Messe mit Papst Franziskus am 8. September 2024 in Papua-Neuguinea
Messe mit Papst Franziskus am 8. September 2024 in Papua-Neuguinea
Vatican Media
Messe mit Papst Franziskus am 8. September 2024 in Papua-Neuguinea
Messe mit Papst Franziskus am 8. September 2024 in Papua-Neuguinea
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Papst Franziskus stand am Sonntagmorgen (Ortszeit) der Messe im Sir John Guise Stadion in Port Moresby vor und überbrachte den Menschen in Papua-Neuguinea die eindringliche Botschaft, dass sie trotz der großen Entfernung, die sie von Rom trennt, im Zentrum des Herzens Jesu Christi stehen.

Etwa 35.000 Katholiken aus ganz Papua-Neuguinea und Ozeanien kamen am Veranstaltungsort zusammen, vereint in ihrem Glauben und getragen von den erhebenden Gesängen des katholischen Chors von Port Moresby, dessen 100 Sänger den Herrn unter der tropischen Sonne ehrten.

Papst Franziskus überraschte die Menge, indem er eine Stunde früher als geplant eintraf, um der Messe im Stadion vorzustehen – zur großen Erleichterung und Freude derer, die schon vor Sonnenaufgang auf der Tribüne auf seine Ankunft gewartet hatten.

„Brüder und Schwestern, ihr, die ihr auf dieser großen Insel im Pazifischen Ozean lebt, habt euch vielleicht manchmal für ein weit entferntes und fernes Land gehalten, das am Rande der Welt liegt“, sagte Franziskus in seiner Predigt. „Vielleicht habt ihr euch auch aus anderen Gründen manchmal weit von Gott und dem Evangelium entfernt gefühlt, unfähig, mit ihm oder untereinander zu kommunizieren. Doch […] heute möchte der Herr euch nahe kommen, um die Entfernungen zu überwinden, um euch wissen zu lassen, dass ihr im Zentrum seines Herzens seid und dass jeder von euch wichtig ist.“

Die Eröffnungsprozession begann mit Trommelschlägen, als Tänzer der beiden größten Stämme Papua-Neuguineas die vielen in grüne Gewänder gekleideten Bischöfe anführten, die an der Feier teilnahmen.

In Papua-Neuguinea gibt es 2,5 Millionen Katholiken, die nach den jüngsten Statistiken des Vatikans etwa 30 Prozent der Bevölkerung ausmachen. Der Premierminister von Papua-Neuguinea, James Marape, nahm an der Messe teil und unterstrich damit die Bedeutung des Papstbesuches für den Inselstaat.

Papst Franziskus verlas die Eröffnungsgebete der Messe in englischer Sprache, was selten vorkommt und nur bei den Auslandsreisen des argentinischen Papstes zu sehen ist. Die Gebete der Gläubigen wurden in drei der mehr als 800 Sprachen Papua-Neuguineas verlesen: Motu, Tok Pisin und Englisch.

In seiner Predigt nahm der Papst Bezug auf das Sonntagsevangelium über die Heilung eines tauben Mannes durch Jesus, um die Bedeutung der Überwindung der Distanz zu Gott und zu anderen zu betonen und die Gläubigen zum Nachdenken über ihre eigenen Beziehungen anzuregen.

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Papst Franziskus sagte den Katholiken: „Wann immer wir uns distanziert fühlen, oder wir uns entscheiden, uns von Gott, von unseren Brüdern und Schwestern oder von denen, die anders sind als wir, fernzuhalten, verschließen wir uns und verbarrikadieren uns vor der Außenwelt.“

Papst Franziskus rief die Gläubigen des pazifischen Inselstaates auf, Mut zu fassen: „Habt Mut, Menschen von Papua-Neuguinea, habt keine Angst! Öffnet euch! Öffnet euch für die Freude des Evangeliums; öffnet euch für die Begegnung mit Gott; öffnet euch für die Liebe eurer Brüder und Schwestern.“

Der Papst berief sich auf den seligen Johannes Mazzucconi, einen italienischen Missionar in Papua-Neuguinea aus dem 19. Jahrhundert, und betete, dass „niemand von uns vor dieser Einladung taub und stumm bleibt“.

Kardinal John Ribat, der Erzbischof von Port Moresby, dankte dem Papst nach der Messe und stellte fest, dass sein apostolischer Besuch „uns Segen, Frieden und Ermutigung bringt und unseren Glauben vertieft“.

Ribat, der der erste Kardinal aus seinem Land ist, hob die 142-jährige Geschichte der katholischen Kirche in Papua-Neuguinea hervor und würdigte ihr Wachstum und die Herausforderungen des Landes.

In seiner Angelus-Ansprache gleich nach der Messe vertraute Franziskus die Kirche in Papua-Neuguinea und auf den Salomonen der Jungfrau Maria an. Er betete um Frieden „für diese große Region der Welt zwischen Asien, Ozeanien und dem Pazifischen Ozean“ und fügte hinzu: „Nein zur Aufrüstung und Ausbeutung unseres gemeinsamen Hauses! Ja zur Begegnung zwischen den Völkern und Kulturen, ja zur Harmonie von Mann und Frau mit der Schöpfung!“

Der Papst ist bereits nach Vanimo abgereist, wo er am Sonntagnachmittag mit einheimischen Gläubigen und Missionaren zusammentreffen wird. Am Montag wird er zum Sir John Guise Stadion zurückkehren, um in Port Moresby zu jungen Menschen zu sprechen, bevor er nach Osttimor aufbricht und seine fast zweiwöchige Reise in Südostasien und Ozeanien fortsetzt.

Übersetzt und redigiert aus dem Original von Catholic News Agency (CNA), der englischsprachigen Partneragentur von CNA Deutsch.

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