Der irische Mönch Kolumban, auch „Glaubensbote Alemanniens“ genannt, erlangte als Missionar und Klostergründer im fränkischen Reich und in Alemannien große Bedeutung.

„Du bist also nur ein Weg zu Leben, nicht das Leben selbst […], ein Übergang, aber keine Wohnstätte, du elendes menschliches Leben. […] Lasst uns das uns fremde Irdische meiden, wenn es auch fröhlich, wenn es auch verlockend, wenn es auch ansehnlich ist, damit wir das uns eigene Ewige nicht verlieren“, soll Kolumban in einen seiner Schriften geschrieben haben.

Er wurde 542 in der Grafschaft Leinster geboren und trat nach seiner Ausbildung im strengen Kloster Cleenish gegen den Willen seiner Eltern in das Kloster Bangor ein.

Dort lernte er unter Abt Comgall die asketische Lebensweise kennen, die ihn tief prägte. Fast 30 Jahre diente er dort als Lehrer, bevor er mit zwölf Gefährten in die Bretagne aufbrach, um den Glauben zu verbreiten.

Besonders prägend war sein Einfluss auf das Mönchtum. Im Jahr 587 gründete er das Kloster Annegray in den Vogesen und wenige Jahre später das Kloster Luxeuil, das zu einem wichtigen religiösen Zentrum im Frankenreich wurde.

Seine Klosterregel, die sich durch außerordentliche Strenge auszeichnete, setzte sich weitgehend durch, bevor sie von der Benediktinerregel abgelöst wurde. Neben den strengen Regeln und der klösterlichen Disziplin legte Kolumban großen Wert auf handwerkliche Fähigkeiten und Bildung. Er forderte die Mönche auf, sich in Rhetorik und Kunst zu üben.

Kolumbans Missionstätigkeit führte ihn auch in das Gebiet der Alemannen. Trotz anfänglicher Erfolge im Bodenseeraum stieß er auf Widerstand und wurde aus Burgund vertrieben. Einer seiner bekanntesten Gefährten, Gallus, blieb zurück und legte den Grundstein für das spätere Kloster St. Gallen.

Die letzten Jahre seines Lebens verbrachte Kolumban in Italien, wo er 613 das Kloster Bobbio gründete. Hier fand er auch seine letzte Ruhestätte. Kolumban hinterließ nicht nur Klöster, sondern auch zahlreiche Schriften, darunter sechs Briefe und zwei Klosterregeln.

In einer seiner Schriften reflektierte Kolumban über die Flüchtigkeit des Lebens: „O du menschliches Leben, zerbrechlich und sterblich bist du, aber wie viele Menschen hast du getäuscht, verführt, verblendet?“

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