Am Karfreitag gedenkt die Kirche der Kreuzigung Jesu

Kreuzigung (Gemälde von Lucas Cranach dem Jüngeren)
gemeinfrei

Am Karfreitag gedenken Christen in aller Welt des Leidens und Sterbens Jesu Christi am Kreuz. Die Kreuzigung Jesu ist eng verbunden mit der Vorstellung vom Opfertod, der zur Erlösung der Menschheit von Sünde und Tod führte.

Gemäß dem Bericht der Evangelien wurde Jesus nach dem Letzten Abendmahl am Gründonnerstag im Garten Gethsemane festgenommen, verhört und von den jüdischen Autoritäten wegen Gotteslästerung und Aufruhr verurteilt. Anschließend übergaben sie ihn den römischen Behörden, die ihn auf dem Hügel Golgota außerhalb Jerusalems kreuzigten.

Mit großer Eindringlichkeit schildern die Evangelisten den Leidensweg Jesu. Die Kreuzigung war eine der grausamsten Hinrichtungsarten der Antike und wurde vor allem bei Sklaven und Schwerverbrechern angewandt.

Jesus wurde verspottet, gegeißelt, mit einem Kreuz beladen und schließlich zwischen zwei Verbrechern ans Kreuz genagelt. Die Evangelien berichten von verschiedenen Begleiterscheinungen seines Todes: Finsternis über dem Land, das Zerreißen des Tempelvorhangs und das Bekenntnis des römischen Hauptmanns (Mt 27,54): „Wahrhaftig, Gottes Sohn war dieser!“

Besonders im Johannesevangelium wird der Tod Jesu als bewusste Vollendung seines Auftrags
dargestellt. Mit den Worten „Es ist vollbracht!“ (Joh 19,30) stirbt Jesus und übergibt seinen Geist. Josef von Arimathäa sorgt für die Bestattung Jesu noch vor Beginn des jüdischen Sabbats.

In der katholischen Kirche wird der Leidensweg Jesu liturgisch in Form des Kreuzwegs vergegenwärtigt. Der Kreuzweg besteht traditionell aus 14 Stationen, die den Weg Jesu von der Verurteilung bis zur Grablegung nachzeichnen. Im Mittelalter entwickelte sich diese Andachtsform in Anlehnung an die Via Dolorosa in Jerusalem und dient der meditativen Betrachtung des Leidens Christi.

Der Karfreitag ist im katholischen Kirchenjahr ein Tag der Stille, des Fastens und der Trauer. Die Kirche verzichtet auf den festlichen Charakter anderer Hochfeste. Es findet keine Eucharistiefeier statt, sondern eine besondere Liturgie des Leidens und Sterbens Christi. Im Mittelpunkt stehen die Lesung der Passionsgeschichte, die Kreuzverehrung und die Fürbitten für die ganze Welt. Die Kreuzverehrung ist ein zentrales Ritual, bei dem die Gläubigen vor einem Kreuz niederknien und ihre Dankbarkeit für das Opfer Jesu zum Ausdruck bringen. Die Atmosphäre ist geprägt von Nachdenklichkeit, Buße und der Erwartung der Auferstehung am Ostersonntag.

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