Gebet für Opfer und Angehörige nach neuem Terrorangriff in London (Update)

"Das ist für Allah!" schrien die Männer, während sie auf offener Straße wahllos Passanten niederstachen - dann erschoss sie die Polizei

London Bridge
CNA / Pixabay

(Update mit neuen Informationen und Reaktionen um 17 Uhr) Papst Franziskus, Kardinal Vincent Nichols, Erzbischof von Westminster und Vorsitzender der Bischofskonferenz von England und Wales, sowie zahlreiche weitere Vertreter der Kirche haben den neuen Terror-Anschlag auf London verurteilt. Der Pontifex betete mit zehntausenden Pilgern auf dem PetersplatzKardinal Nichols teilte mit, er bete für alle Betroffenen.

https://twitter.com/CardinalNichols/status/871140746379886593

Weltweit gab es schockierte und entsetzte Rückmeldungen auf den Anschlag. Katholiken in England und der ganzen Welt beteten für die Ermordeten und Verwundeten sowie die Einsatzkräfte. Auch der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Münchner Erzbischof Kardinal Reinhard Marx, gedachte in seiner Pfingtspredigt der Opfer des Blutbades.

https://twitter.com/catholicEW/status/871265831904215040

Bischof Angealos der koptisch-orthdoxen Kirche betete, dass der Heilige Geist, der Tröster, den Opfern von Terror beistehe.

https://twitter.com/BishopAngaelos/status/871266390103252992

Der Bürgermeister Londons, Sadiq Kahn, verurteilten den "barbarischen" Terror-Anschlag. Die britische Premierministerin kündigte Konsequenzen an. Die "böse Ideologie des islamistischen Extremismus" müsse gestoppt werden, so Theresa May wörtlich.

https://twitter.com/Number10gov/status/871318961165565955

Mehr in Europa

Was zur Stunde bekannt ist

"Das ist für Allah!" schrien die Männer, während sie auf offener Straße wahllos Passanten niederstachen, berichten Augenzeugen der BBC: Nahe der "London Bridge" haben Angreifer am vergangenen Samstag abend in der britischen Hauptstadt mindestens sieben Passanten mit Messern brutal ermordet und 20 weitere verletzt, zum Teil schwer. 

Bevor die muslimischen Extremisten auf Fußgänger Jagd machten, fuhren sie gegen 22 Uhr mit einem Transporter gezielt Menschen nieder, berichten mehrere Medien. Eine Vorgehensweise wie bei islamistischen Angriffen in Nizza, Berlin und London. 

Nachdem der Lieferwagen zum stehen kam, stiegen drei Männer aus und gingen auf Passanten los.

"Sie stachen alle nieder. Sie rannten auf einen zu, schrien 'Das ist für Allah'", so der Augenzeuge, Gerard, in der BBC:

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"Sie rannten auf dieses Mädchen, stachen auf sie ein - ich weiß nicht, wie oft 10 mal, vielleicht 15 mal. Sie schrie: 'Hilfe, helfen Sie mir!' und ich konnte nichts tun. Da lag ein Fahrrad. Ich hob es auf und warf es auf sie, es war ein Fahrrad, glaube ich." 

Passanten und Reporter berichten von weiteren grausamen Szenen. Unter den Verletzten befinden sich auch deutsche, australische, französische und kanadische Staatsbürger.

Die Terroristen bahnten sich mehreren Berichten zufolge nach dem Ausstieg aus dem Transporter einen Weg durch Bars und Restaurants im direkt anschließenden "Borough Market"-Viertel.

Vier nur mit Schlagstöcken bewaffnete Polizisten stellten sich den Islamisten in den Weg; einer, ein Rugby-Spieler, riss einen der Angreifer zu Boden und wurde mit Stichwunden verletzt, berichtet die BBC.

Gäste und Personal verschanzten sich in einem Restaurant im Keller, meldet der "Mirror". Einigen Berichten zufolge warfen andernorts verzweifelte Menschen Stühle und Tische auf die Angreifer.

Alle drei Angreifer wurden letztlich binnen Minuten von der Polizei schließlich in der Markthalle erschossen. Der erste Terrorist starb nur acht Minuten nach dem Eingang des ersten Notrufs, so ein Sprecher der Anti-Terror-Einheiten. 

Die Beamten hätten "sehr schnell und mutig reagiert". Die Täter trugen offenbar Sprengstoff-Westen, die aber nur Attrapen waren. Im Lauf des Tages wurden 12 weitere Männer im Stadtteil Barking festgenommen. 

Motiv und Hintergrund

Die Täter waren radikalisierte Moslems, die versuchten, nach dem Modus Operandi des IS zu handeln, so der Sicherheits-Korrespondent der BBC, Frank Gardner. 

Der Angriff war der dritte seiner Art in den vergangenen Monaten in Großbritannien. Vor wenigen Tagen hatte ein Anhänger des IS, Salman Abedi, 22 Menschen ermordet und über 100 verwundet bei einem Selbstmord-Anschlag auf ein Konzert des Popstars Arana Grande in Manchester. Der IS hat sich zu dieser Tat bekannt. Viele Opfer waren Kinder.

"Rock am Ring" abgebrochen wegen Terror-Gefahr

In Deutschland wurde noch vor dem Londoner Blutbad - ebenfalls wegen einer Terror-Warnung - das Konzert "Rock am Ring" abgebrochen. 90.000 Konzertbesucher mussten das Gelände wieder verlassen.