Von Martin Bürger
Vatikanstadt - Mittwoch, 30. April 2025, 13:10 Uhr.
Die Kardinäle, die sich derzeit zur Teilname an den sogenannten Generalkongregationen in Rom befinden, haben die Gläubigen in aller Welt aufgerufen, sie mit Blick auf das bevorstehende Konklave zur Wahl des nächsten Papstes im Gebet zu unterstützen. Eine entsprechende Mitteilung der Kardinäle wurde vom Vatikan am frühen Mittwochnachmittag veröffentlicht.
Während am Konklave nur diejenigen Kardinäle, die noch keine 80 Jahre alt sind, teilnehmen dürfen, versammeln die Generalkongregation in der Zeit zwischen dem Tod des einen und dem Beginn der Wahl des nächsten Papstes das gesamte Kardinalskollegium – zumindest jene, die nach Rom anreisen konnten.
Insgesamt gibt es 252 Kardinäle, wovon 135 wahlberechtigt sind. Mindestens zwei wahlberechtigte Kardinäle werden aber wohl nicht am Konklave teilnehmen können.
Die Kardinäle erklärten am Mittwoch: „Das in Rom versammelte Kardinalskollegium, das sich in den Generalkongregationen auf das Konklave vorbereitet, möchte das Volk Gottes einladen, dieses kirchliche Ereignis als ein Geschehen der Gnade und der geistlichen Unterscheidung zu leben und dabei auf den Willen Gottes zu hören.“
„Aus diesem Grund verspüren die Kardinäle im Bewusstsein ihrer Verantwortung die Notwendigkeit, vom Gebet aller Gläubigen unterstützt zu werden“, hieß es. „Das Gebet ist die wahre Kraft, die in der Kirche die Einheit aller Glieder in dem einen Leib Christi fördert (1 Kor 12,12).“
„Angesichts der Bedeutung der bevorstehenden Aufgabe und der dringenden Erfordernisse der heutigen Zeit ist es vor allem geboten, in Demut zu Werkzeugen der unendlichen Weisheit und Vorsehung des himmlischen Vaters zu werden und sich dem Wirken des Heiligen Geistes zu überlassen“, so die Kardinäle weiter. „Denn er ist derjenige, der das Leben des Volkes Gottes lenkt, derjenige, auf den wir hören müssen, indem wir das annehmen, was er der Kirche sagt (vgl. Offb 3,6). Möge die Muttergottes dieses vereinte Gebet mit ihrer mütterlichen Fürsprache begleiten.“
Das Konklave beginnt am 7. Mai, einem Mittwoch. Am ersten Tag findet ein Wahlgang statt, am zweiten dann vier Wahlgänge. Nach drei Tagen ohne Zwei-Drittel-Mehrheit für einen Kandidaten ist eine Unterbrechung von höchstens einem Tag vorgesehen, „um eine Pause für das Gebet, für ein zwangloses Gespräch unter den Wählern und für eine kurze geistliche Ansprache durch den ranghöchsten Kardinal aus der Ordnung der Diakone zu haben“, so die Apostolische Konstitution Universi Dominici gregis, die das Prozedere regelt. Das Konklave hat zuletzt nie so lange gedauert, dass eine solche Pause nötig gewesen wäre.
Martin Bürger ist stellvertretender Chefredakteur von CNA Deutsch. Er schreibt seit fast zwei Jahrzehnten über katholische Themen und hat aus Deutschland, Österreich und Nordamerika berichtet. Sein Theologiestudium an einer päpstlichen Hochschule schloss er mit dem Magistergrad ab.
