Papst Leo nimmt Lateran und Santa Maria Maggiore in Besitz

Papst Leo XIV.
Daniel Ibáñez / EWTN News / Vatican Pool

Am Sonntagabend hat Papst Leo XIV. die Lateranbasilika und die Basilika Santa Maria Maggiore offiziell in Besitz genommen. Bei der Messfeier in der Lateranbasilika, der eigentlichen Bischofskirche des Papstes, erinnerte Leo daran, „dass Gemeinschaft vor allem ‚auf den Knien‘ entsteht“.

Mit Blick auf die Apostelgeschichte ging der Pontifex in seiner Predigt der Frage nach, „wie die erste Gemeinde mit der Herausforderung umgegangen ist, sich bei der Verkündigung des Evangeliums der heidnischen Welt zu öffnen“. Dieser Prozess habe „viel Geduld und gegenseitiges Zuhören“ erfordert.

In der Gemeinde von Antiochia etwa sei dies der Fall gewesen, „wo die Brüder im Dialog – auch in Auseinandersetzungen – gemeinsam zu einer Lösung der Angelegenheit gelangten“. Dann aber, unterstrich Leo XIV., „gingen Paulus und Barnabas nach Jerusalem. Sie haben nicht auf eigene Faust entschieden, sondern die Gemeinschaft mit der Mutterkirche gesucht und sich in Demut an sie gewandt.“

Der Papst zitierte die berühmten Worte des sogenannten Apostelkonzils: „Der Heilige Geist und wir haben beschlossen.“ Die Apostel betonten damit, „dass das Wichtigste in dem ganzen Geschehen das Hören auf die Stimme Gottes war, das alles andere erst möglich gemacht hat. So erinnern sie uns daran, dass Gemeinschaft vor allem ‚auf den Knien‘ entsteht, im Gebet und in einem andauernden Bemühen um Umkehr. Nur in dieser Spannung nämlich kann jeder in sich die Stimme des Geistes hören, der ruft: ‚Abba! Vater!‘, und infolgedessen die anderen als Brüder und Schwestern hören und verstehen.“

„Der Heilige Geist unterstützt uns und zeigt uns den Weg, den wir gehen sollen, indem er uns alles ‚lehrt‘ und an alles ‚erinnert‘, was Jesus uns gesagt hat“, so Leo.

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„Wir können das Evangelium umso besser verkünden, je mehr wir uns davon gewinnen und verwandeln lassen, indem wir der Kraft des Heiligen Geistes erlauben, uns innerlich zu reinigen, unsere Worte einfach, unsere Wünsche ehrlich und klar und unsere Taten großzügig zu machen“, erläuterte der Pontifex.

Gleichzeitig gelte es, „die Aufmerksamkeit des Herzens wieder auf das zu richten, was wir erlebt und gelernt haben, um dessen Bedeutung tiefer zu durchdringen und dessen Schönheit zu verkosten“.

An die Gläubigen von Rom gewandt zitierte Leo abschließend den 33-Tage-Papst Johannes Paul I., der 1978 für kurze Zeit im Amt war, bevor er überraschend starb: „Ich kann euch versichern, dass ich euch liebe, dass ich nur einen Wunsch habe, euch zu dienen und meine bescheidenen Kräfte, das Wenige, was ich habe und bin, in den Dienst aller zu stellen.“

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Nach der Messe grüßte Papst Leo XIV. die Gläubigen außerhalb der Lateranbasilika von der dortigen Loggia aus. Danach begab er sich in die Basilika Santa Maria Maggiore, wo er die berühmte Marienikone Salus Populi Romani besuchte – und auch das Grab von Papst Franziskus.

Die vier Papstbasiliken in Rom sind der Petersdom, die Lateranbasilika, Santa Maria Maggiore sowie Sankt Paul vor den Mauern. Mit den beiden Gotteshäusern am Sonntag hat Papst Leo alle vier Papstbasiliken in Besitz genommen. In allen vier Basiliken befindet sich eine Heilige Pforte, die während des Heiligen Jahres 2025 geöffnet ist. Die Gläubigen können diese Pforte durchschreiten und einen Ablass gewinnen, wenn sie die anderen Bedingungen auch erfüllen. Dazu gehört gewöhnlich die Abkehr von jeder Anhänglichkeit an die Sünde, die Beichte und der Kommunionempfang.