Redaktion - Montag, 16. Juni 2025, 9:00 Uhr.
Der Vatikan hat eine Apostolische Visitation des berühmten Zisterzienserstifts Heiligenkreuz angeordnet, das nicht weit von der österreichischen Hauptstadt Wien gelegen ist.
Die Mönche berichteten am Sonntag: „Das ‚Dikasterium für das geweihte Leben‘ hat Abt Maximilian und dem Konvent in einem Schreiben vom 5. Juni 2025 mitgeteilt, dass es sich im Rahmen einer Apostolischen Visitation ‚ein genaues Bild über die Situation des monastischen Lebens und von der Leitung der Abtei verschaffen‘ möchte.“
„Der Heilige Stuhl bittet uns, dies ‚als einen Ausdruck wohlwollender Unterstützung zu verstehen, der darauf abzielt, die nachhaltige Entwicklung dieses blühenden Stiftes zu fördern und es vor möglichen inneren wie äußeren Gefährdungen zu bewahren‘“, hieß es. „Das nehmen wir gerne an.“
Eine Apostolische Visitation soll eine Diözese oder eine Gemeinschaft näher untersuchen und etwaige Probleme herausarbeiten, auch durch Gespräche mit den betroffenen oder beteiligten Personen. Zwar handelt es sich grundsätzlich um Routine, aber häufig werden Visitationen angeordnet, weil bereits Probleme aufgekommen sind. Die Hintergründe mit Blick auf das Stift Heiligenkreuz sind allerdings nicht bekannt.
Die Mönche erklärten zur Visitation: „Als Zisterzienserkloster, das seit fast 9 Jahrhunderten existiert und dem gerade in den letzten Jahrzehnten viele Berufungen geschenkt wurden, das aber auch vor vielen neuen Aufgaben und Herausforderungen steht, sehen wir darin eine Hilfe zur Erneuerung und zum Wachstum, um der Kirche von heute noch besser dienen zu können.“
Das Stift Heiligenkreuz geht zurück auf das Jahr 1133. Seither besteht das Kloster ohne Unterbrechung fort. Papst Benedikt XVI. besuchte Heiligenkreuz im Jahr 2007, als er einige Tage in Österreich verbrachte. Die mit dem Stift verbundene Hochschule trägt den Namen dieses Papstes.
Vor inzwischen fast 15 Jahren wurde Heiligenkreuz zudem einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, als eine CD mit gregorianischem Choral unerwartet große Erfolge feierte.
Die Hochschule Heiligenkreuz gilt als eine konservative Alternative zu den theologischen Fakultäten an staatlichen Universitäten im deutschsprachigen Raum. In den letzten Jahren und Jahrzehnten expandierte die Einrichtung deutlich. Neben dem Magistergrad können Studenten auch ein Lizentiat erwerben, eine Lehrbefähigung an kirchlichen Hochschulen. Die Möglichkeit, zu promovieren, gibt es derzeit noch nicht.