Der folgende Beitrag ist der erste von drei Teilen über St. Paul zu Reilhac in der nördlichen Dordogne in Frankreich. Der nächste Beitrag wird am kommenden Sonntag veröffentlicht.

Vor einem Vierteljahrhundert trafen wir erstmalig auf die kleine, romanische Kirche in der nördlichen Dordogne. Sie liegt abseits der Verkehrswege, vergessen von ihrer Gemeinde, nur noch eine Erinnerung an die Zeit, als sich in ihrem Schatten die Ritter trafen, um sich für den Kreuzzug ins Heilige Land zu sammeln. Doch dank dem Engagement von Mitgliedern frommer Familien wurde dieses Kleinod aus la douce France dem Vergessen entrissen, um durch die Wiederbelebung dieses Kirchengebäudes auch kirchliches Leben auferstehen zu lassen.

Auf schmaler Straße ging es auf unserer Suche nach dem vergessenen Glaubensort Reilhac. Meint man, schon in den Orten, die wir bisher besucht haben, der Einsamkeit und der Ab­ge­schie­den­heit begegnet zu sein, so erfuhren wir in der Gegend um Reilhac eine wei­te­re Steigerung. Dieser Landstrich wirkt wie verlassen, wie vergessen von dem hektischen Leben unserer Zeit. Und hier scheint die Zeit still zu ste­hen, angehalten vor vielen Jahren, als das Mähliche noch den Le­bensr­hyth­mus der Menschen prägte und noch kein Tribut an die Motorisierung ge­lei­stet werden musste. Vorbei an Kornfeldern, die gerade abgeerntet werden und die hinter dem Staub des reifen Getreides beinahe verschwinden, vor­bei an Wiesen, auf denen das frisch gemähte Gras in der Hitze des Tages trock­net, umfangen von den Aromen eines reifenden Sommers. Doch allzu flüch­tig wehen die Eindrücke den Reisenden an, wie gerne hätte er sie ge­bannt, wie gerne hätte er das Vergängliche dieses Schönen festgehalten.

Am Ortseingang das Chateau einer Familie, die ursprünglich aus Hessen stammt und die auf Seiten Buonapartes kämpfte, um dann in Frankreich hei­misch zu werden. Wuchtig erscheint uns dieses Gemäuer; das Wehrhafte, ja, das Krie­ge­ri­sche ist noch immer zu erkennen, obwohl natürlich im Laufe der Jahr­hun­der­te Fen­ster in die Mauern gebrochen worden sind. Im XI. Jahr­hun­dert wur­de der runde Turm erbaut und dann das übrige Haus im XIII. Jahr­hun­dert. Von außen sieht das Chateau geräumig aus – doch nur von au­ßen. Die dicken Wände verschlingen so viel Platz, nur drei ne­ben­ein­an­der liegende Räu­me weist das Erdgeschoss auf, und auch das erste ver­fügt nicht über viel mehr. Es war eine Befestigungsanlage, und dieser Cha­rak­ter lässt keine Be­quem­lich­keit zu, geschweige denn groß­flä­chi­ge Räume. Die­sen Lu­xus konnten sich die Erbauer derartiger Land­schlös­ser erst leisten, als die Mau­ern nur noch ein Schutz gegen die Wit­te­rung und gegen Diebe wa­ren, nicht mehr aber gegen anstürmende Fein­de. Als die Mauern keinen Schutz mehr gegen die rohe Gewalt dar­stel­len mussten, verloren sie ihre Wehr­haf­tig­keit, und hinter ihnen konn­te das Leben erwachen, das Teil der ci­vi­li­sa­tion françai­se geworden ist, die­ses höfische Leben, das nur auf Ver­sailles aus­ge­rich­tet war. Viele Be­sit­zer der Schlösser ruinierten sich dadurch selbst, doch sie führ­ten genussvoll ein Le­ben, das prunkvoll und für die an­de­ren Häuser Eu­ro­pas vorbildlich war.

Die Fensterläden sind geschlossen, im Park grasen die kräf­ti­gen, braunen Li­mou­si­ner Kühe, ein verlassener Ort, der noch von der Trau­er über den Tod der letzten Besitzerin verschattet wird.

Hinter dem Park und hinter drei, vier Häusern öffnet sich der Blick auf eine schlichte Kirche aus dem XII. Jahr­hun­dert, die unverändert die Zeitläufte überstanden hat und die einen al­ten Versammlungsort des Templerordens und später des Mal­te­se­ror­dens dar­stellt. Am Rande dieses Fleckens ist sie gelegen, auf ei­ner leichten An­hö­he, von der aus der Blick gen Westen über das sanft dahinfließende Land schwei­fen kann. Ein wenig erglühten die Steine dieser Kirche im letz­ten Licht der un­ter­ge­hen­den Sonne, als wir vor diesem Gebäude standen, und ein gehauchtes Rosa legte sich auf das Land. In dieser Ver­zau­be­rung der Far­ben zeigte sich das Licht des Sü­dens, die­ses ganz be­son­de­re Licht, das im­mer wieder von den Poeten be­sun­gen und von den Ma­lern auf die Lein­wand gebannt wird. Ein feiner Ne­bel stieg aus den feuch­ten Wiesen auf und ließ die Landschaft wie durch einen Filter er­schei­nen. Die Konturen verloren an Schärfe, die Li­ni­en wurden weich und zer­flossen in der Ferne – Formen und Farben lösten sich in der her­ein­bre­chen­den Dun­kel­heit auf.

Unter uns ein kleiner Weiher, auf dem ein paar Enten schwammen und der, ein­ge­rahmt mit Büschen, vor sich hinträumt, dann Wiesen, Feld­ge­höl­ze, Buschrei­hen. Keine langweiligen großen Schläge, keine ener­vie­ren­de Ein­tö­nig­keit. Im Gegenteil, ein harmonisches Aufeinander-Ab­ge­stimmt-Sein der ein­zel­nen Landschaftsteile, wie eine Komposition. So weit das Auge reicht, stößt es auf nichts Störendes, nichts Fremdartiges, nichts, was dieses Gleich­ge­wicht hätte stören können. Wie in einer sanf­ten Dünung gleitet die Land­schaft von uns zum Horizont, Welle an Welle, Tal an Tal, bis sie dann im Dunst des Abends mit dem Firmament ver­schmilzt.

Vor Jahrhunderten haben sich hier die Kreuzritter getroffen, um noch ein­mal die Heilige Messe zu feiern, noch einmal in vertrauter Um­ge­bung, um dann in die Fremde zu ziehen, hinein in die Ungewissheit und in die Un­si­cher­heit. So mancher Kreuzritter sprach hier sein letztes Ge­bet auf hei­mi­scher Erde und suchte die Absolution von seinen Sünden, bevor er dann im Zeichen des Kreuzes und mit der Gewissheit des absoluten Wahrheitsanspruches der römischen Kirche sein blutiges Handwerk im Land der drei mo­no­thei­sti­schen Religionen verrichtete und dabei selbst unterging. Von hier aus zogen sie los, voller Illusionen und voller Visionen, beseelt, ja ok­ku­piert von dem Glau­ben an die alleinseligmachende Kirche.

Als damals die Kreuzritter gen Osten zogen, da war die Kirche noch Mit­tel­punkt, und die Menschen lebten mit ihr und in ihr. Doch das ist jetzt Ver­gan­gen­heit, nur noch ferne Erinnerung. Und dies mussten wir schmerz­lich er­ken­nen, als wir die Kirche betraten. Wehmut überkam uns. Auch wenn diese Kir­che in ihrem Äußeren nahezu unverändert die Jahr­hun­der­te hat über sich er­ge­hen lassen und ihre Mauern immer wieder re­no­viert und restauriert wur­den, so dass der äußere bauliche Zustand her­vor­ra­gend ist – im Inneren be­geg­ne­ten wir dem Gegenteil dessen, was wir au­ßen so bewundert hatten. Ar­mut schlug uns entgegen, bittere Armut und das Gefühl des Aus­ge­sto­ßen­seins. Herrlich natürlich die Architektur der Mau­ern, die sich gen Himmel zu er­strecken scheinen, als wenn es die vor­weg­ge­nom­me­ne Gotik wäre, und die­ser Eindruck wird noch dadurch ver­stärkt, dass die Kirche sehr schmal ist, so dass die Außenmauern hö­her wir­ken, als sie tatsächlich erbaut wor­den sind. Ein ungewöhnlicher Ein­druck in ei­ner romanischen Kirche, und er war uns auch anfänglich fremd, doch in die­ser bewussten Abweichung von der sonst vor­herr­schen­den Behäbigkeit der von uns aufgesuchten ro­ma­ni­schen Kirchen schien es uns, als wenn die Ge­be­te und die Gesänge be­frei­ter zum Himmel ha­ben aufsteigen können. Die Architektur der Mauern be­ein­druck­te uns schon, doch in was für einem Zu­stand zeigten sie sich im In­ne­ren, ja, in was für einem Zustand fan­den wir diese Kirche vor. Bröckelnder Putz, Staub und das Grau eines Raumes, diese triste Farblosigkeit, die das Si­gnum der Verlassenheit darstellt. Warum nur, fragt sich der gläubige Su­chen­de, warum nur so oft diese Diskrepanz zwischen dem Außen und dem In­neren, zwischen der Schönheit der Fassade und der Morbidität des Innenrau­mes?

Über drei Ebenen gliedert sich dieser Kirchenraum, drei verschiedene Hö­hen, aufstrebend zum Altarraum. Die Gläubigen müssen drei Stufen be­ge­hen, um vor dem Altar knien zu können und um so die Dreifaltigkeit an­be­ten, drei Stufen, um Gott begegnen zu können.

Auf der unteren Ebene, dort, wo die Gläubigen durch die mit Nägeln ver­stärk­te Tür eintreten, stehen ein paar einfache, leicht gebaute, schmuck­lo­se Bän­ke, die so gar nicht in diesen uralten Kirchenraum zu passen schei­nen. Ih­nen haftet nichts Artifizielles an, und sie wirken vor den wuch­ti­gen Mau­ern so unscheinbar, dass der Besucher Angst hat, sich hin­zu­set­zen, um sie nicht zu zerstören.

Neben der Eingangstür auf der Südseite, das gesamte Gotteshaus ob sei­ner Un­ge­wöhn­lich­keit beherrschend, führt eine wurmstichige Leiter in die Hö­he der Kirche. Sie ist angelehnt an ei­nen mächtigen Querbalken, der ein­mal die fla­che Decke trug. Doch diese ist nur noch rudimentär vor­han­den. Ab und an ein paar Bretter, die in uns nur noch die Illusion einer Decke erwecken kön­nen, mehr aber nicht. Und so führt diese Leiter ins Nir­gend­wo, jeglicher Zweck ist ihr abhandengekommen, und sie ver­sinn­bild­licht nur noch einen Weg ohne Ziel. Durch das Fehlen der Decke sieht der Betrachter zwar die höl­zer­ne Decken- und Dachkonstruktion, und der schon ungewöhnlich hohe Raum ge­winnt dadurch noch mehr an Höhe, doch ist die fast ver­schwun­de­ne Decke wie eine Wunde, die schmerzt und die uns fortwährend den Nie­der­gang die­ser Kirche vor Augen führt.

Auf der Nordseite, wie unmotiviert, haften die Reste einer hölzernen Kan­zel an der Wand. Keine Treppe führt mehr zu ihr herauf, sie ist an der Wand befestigt, wie der Nestbau einer Schwal­be, und sie wirkt wie festgeklebt – ein bizarres Überbleibsel einer ver­schwun­de­nen Gläubigkeit. Lediglich die Jahreszahl „1759“ verweist darauf, dass zu­min­dest im Barock die Gläubigen noch Predigten von dieser Kan­zel hören woll­ten und dass zu der damaligen Zeit das Leben in dieser Kir­che noch nicht er­lo­schen war.

Auf der unteren Ebene beteten die Gläubigen, auf der oberen die Prie­ster, dort, wo der Altar steht. Abgeschottet sind diese beiden Ebenen durch die mitt­le­re Ebene, sie trennt die Welten des Profanen vom Sakralen, die der Gläu­bi­gen von der der Priester; sie ist wie ein Zwischenreich. Aber die­se mitt­le­re Ebene verband auch die beiden äußeren miteinander, sie bildet die Brücke, das Gemeinsame zwischen diesen beiden Welten, und sie führt uns zu den Ursprüngen dieses Gotteshauses. Von dieser Ebene geht es hin­ab in die Krypta, die aber nicht – wie sonst üb­lich – das Tor zum To­de mar­kiert, von der mittleren Ebene führt vielmehr ei­ne ausgetretene Trep­pe in ei­nen klei­nen lichtlosen Raum, in dem dem suchenden Gläubigen sym­bol­haft das Le­ben ent­ge­gen­tritt. Der Raum ist nur einige Quadratmeter groß und so niedrig, dass wir nur gebückt stehen konnten. Feucht sind die Wände, auf dem Fuß­bo­den schlän­gelt sich Wasser in flachen, ausgewaschenen Rin­nen entlang, das aus der hinteren Wand sickert und das sich dann in ei­nem kleinen Becken sam­melt. Mit einer Ta­schen­lam­pe leuchteten wir die­sen kleinen Raum aus, und als der Lichtstrahl in das mit kristallklarem Was­ser gefüllte Becken fiel, wur­de die Krypta mit ei­nem Schlag aus ihrem tie­fen Schlafe erweckt. Über­all sa­hen wir das ge­bro­che­ne zu­rück­ge­wor­fe­ne Licht der Ta­schen­lam­pe, iri­sie­ren­de Lichtpunkte, die über die Stein­mau­ern husch­ten. Die Klarheit die­ses un­ter­ir­disch fließenden Wassers steht in einem so krassen Wi­der­spruch zur Mor­bi­di­tät der Kirche über uns. In diesem un­ter­ir­di­schen Raum strömt das Was­ser aus der Erde, Tag für Tag, Jahr für Jahr, und das schon seit über ei­nem Jahrtausend, im­mer wieder neues Leben hervorbringend. Über diese bon­ne fontaine wur­de die Kirche gebaut, und in diesem spru­deln­den Wasser ver­sinn­bild­licht sich das Wort aus der Offenbarung Jo­han­nes: „Ich will dem Dur­sti­gen geben von der Quelle des lebendigen Wassers um­sonst" (Offb. 21,6).

Unter der Kir­che fließt das lebendige Wasser, in der Kir­che darüber wur­de den Gläu­bi­gen das lebendige Wasser verheißen, die­se Worte Got­tes, die in der Mystik die Nähe zu Gott vermitteln. Und so wird die­se Quel­le zum Sinn­bild der gött­li­chen Verheißung. So wie uns Wasser das ma­te­ria­le Leben er­mög­licht, so er­mög­licht uns das von Christus ver­hei­ße­ne lebendige Wasser ein Leben in Gott. Diese Symbolik rührte uns schon – ge­nauso wie es die Gläu­bi­gen im zwölf­ten Jahrhundert empfunden hat­ten, und die deshalb auf die­ser ur­sprüng­lich keltischen Kultstätte ein Got­tes­haus er­rich­te­ten.

Nur schwer konnten wir uns von diesem unterirdischen mystischen Orte tren­nen, zu unmittelbar empfanden wir dort das Wort Gottes und seine An­we­sen­heit in dieser Kirche. Doch wir wollten noch die höchste Ebene er­rei­chen, den Ort der Kirche, den Chor, in dem der Altar steht. Dieser ist schlicht, aus Steinen gemauert, wie ein Tisch und wie für die Ewigkeit ge­dacht. Neben diesem, in den Fußboden eingelassen, einige Grabplatten, die aber nur noch an ihren Ausmaßen als solche zu erkennen sind, sämt­li­che Gra­vu­ren sind seit langer Zeit verwischt, abgeschliffen von den Fü­ßen der Prie­ster und der Gläubigen. Kein Ewiges Licht erstrahlte mehr in diesem Raum, kein Gebetbuch fanden wir, keine Bibel, aufgeschlagen auf dem Al­tar, zum Gottesdienst einladend. Nur eine Figur war hier aufgestellt, doch sie wirk­te eher wie ei­ne Kinderpuppe, so naiv war sie geformt. Und sie stellt das Je­sus­kind dar. Es steht aufrecht, die blonden Locken unter ei­ner Hau­be ver­steckt, die rechte Hand hängt herunter, während die linke, an­ge­win­kelt, auf dem Herz liegt. Umhüllt ist diese Figur, die vielleicht drei­ßig Zen­ti­me­ter groß ist, von einem bodenlangen Kleide, das an den Är­meln und am Hals­aus­schnitt mit weißen Spitzen abgesetzt ist. Das Kleid selbst ist leuch­ten­drot, mit goldenen Ranken verziert. Sogar im dumpfen Däm­mer­licht der Kirche leuch­tet dieses Rot ein wenig. Das Kleid stellt den einzigen Farb­klecks in die­sem Gemäuer dar, den einzigen Farb­tup­fer, der aus dem Grau der kirch­li­chen Umgebung heraussticht. Ist die­se rote Farbe nur ein Zu­fall, ist diese wie­der­um präraffaelitisch an­mu­ten­de rote Figur deshalb in der Kirche auf­ge­stellt worden, weil die Farbe Rot sich so stark von der Farbe der Mauern ab­hebt, oder soll uns die rote Far­be mehr vermitteln, als nur ei­ne ästhetische Emp­fin­dung? Die Farbe Rot sym­bo­li­siert in der Tradition der mit­tel­al­ter­li­chen My­stik nicht nur die Lie­be, sondern sie versinnbildlicht auch das Leben. Und so findet der Be­trach­ter in dieser Figur wiederum die Voll­en­dung der ma­gi­schen Dreizahl: Die Ebene des Volkes, das Zwischenreich und dann der Chor. Un­ten in der Krypta das lebendige Wasser, oben im Kir­chen­schiff das le­ben­di­ge Wort Gottes und auf dem Altar das Sinn­bild des Le­bens, das rote Kleid des Jesuskindes. Ob gewollt oder nicht: Das Sym­bol­haf­te ist dieser mit­tel­al­ter­li­chen Kirche immanent, dazu ist es zu tief in die Mau­ern ein­ge­drun­gen, dazu ist es zu stark mit der Tradition dieses Or­tes ver­wo­ben.

Erhalten Sie Top-Nachrichten von CNA Deutsch direkt via WhatsApp und Telegram.

Schluss mit der Suche nach katholischen Nachrichten – Hier kommen sie zu Ihnen.

Ne­ben dieser Figur einige aus­ge­brann­te Teelichter, nur noch die­se klei­nen Me­tall­hül­sen, die man sonst weg­zu­wer­fen pflegt, und auch sie mit Rost über­zo­gen und so aufzeigend, dass sie vor langer Zeit er­lo­schen sind. Doch an der Wand steht ein metallener Ker­zen­leuch­ter, und ne­ben ihm lie­gen ei­ni­ge Kerzen. Unseren Obolus steckten wir in den klei­nen da­ne­ben­ste­hen­den Opferstock, entnahmen eine Kerze und zün­de­ten sie zur Eh­re die­ser Kir­che an. Hell leuchtete sie im Dämmerlicht dieses ein­sa­men Got­tes­hau­ses, und in ihrem Lichtkreis wandelte sich die Trau­rig­keit, die uns be­fal­len hat­te, in Zuversicht. Tot ist diese Kirche nicht, sie schläft nur ih­ren tie­fen Schlaf der Vergessenheit. Jederzeit könnte sie wie­der zum Le­ben er­weckt wer­den, Gott ließ sie nicht links liegen. Die Gläu­bi­gen müs­sen es nur wollen!