Durch den Rosenkranz überstand dieser Mann Gefängnis und Drogensucht

Rosenkranz
Flickr / Niharb (CC BY NC ND 2.0)

Nach einer Laufbahn als Krimineller und Drogensüchtiger kam Khristian Briones mit 39 Jahren ins Gefängnis. Zehn Jahre Strafe verbüßte er für seine Verbrechen. Und er machte er sich auf die wichtigste Reise seines Lebens – mit dem Rosenkranz in der Hand.

Briones wuchs bei seinen Großeltern in Chile auf. Sie lebten in Armut. Alkoholismus, häusliche Gewalt und Drogensucht waren normal. Ohne Perspektive und von Hunger geplagt begann er, die Kriminellen zu bewundern, die Lebensmittel-LKW überfielen und das Essen unter den Armen der Nachbarschaft verteilten.

Seine Kindheit und Jugend verbrachte Briones in Strafanstalten, die ihn aber eher auf seiner kriminellen Laufbahn verstetigten: Er beging Diebstahl, betrieb Glücksspiel und nahm Rauschgift.

"Ich wurde immer süchtiger und gewalttätiger", sagte Briones gegenüber CNA. 

Trotz ihrer Kriminalität verehren viele Verbrecher in Chile die Muttergottes in der Gestalt Unserer Lieben Frau von Montserrat: Diese halten sie für ihre Schutzpatronin.

Wie andere auch, betete Brione um die Fürsprache Unserer Lieben Frau von Montserrat. An vielen Nächten bat er Gott und die Muttergottes um ihren Beistand. Dennoch machte er auch Feinde im Gefängnis. Im Lauf seiner Zeit als Häftling zog er sich 20 Stichwunden zu, zwei Schusswunden, und Verbrennungen an einem Drittel seines Körpers.

Fünf Jahre lang arbeitete Briones als Häflting in der Rosenkranz-Werkstatt der Paternitas-Stiftung. Diese bemüht sich um die Rehabilitation, Ausbildung und Wiedereingliederung der Verurteilten. Die Werkstatt stellt monatlich 3.500 Rosenkränze aus Holz her. Das verdiente Geld schickten die Gefangenen ihren Familien.

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Wie Briones der spanisch-sprachigen Ausgabe von CNA sagte, ist "der Rosenkranz ein Licht in der Dunkelheit des Gefängnisses", denn er hilft "den Jungs, Gott näher zu kommen. Die meisten glauben an Gott, an Unsere Liebe Frau von Montserrat, aber ihr Glaube ist fehlgeleitet. So war es auch bei mir; ich war auf meine eigene Art katholisch".

Während seiner Zeit im Gefängnis lernte Briones nicht, den Rosenkranz zu beten oder wertzuschätzen. Als er jedoch aus dem Gefängnis kam, meldete er sich bei der Paternitas-Stiftung und arbeitete als Putzgehilfe, fing an, motivierende Vorträge zu halten, machte eine Sozialarbeit-Ausbildung und wurde schließlich einer der Ausbilder der Rosenkranz-Werkstatt.

Heute sagt Briones, dass er so die Muttergottes wirklich lieben – und das Geheimnis das Glaubens verstehen – lernte. 

Er fing an, Rosenkränze zu verkaufen – in öffentlichen Verkehrsmitteln, zusammen mit acht weiteren ehemaligen Kriminellen, die sich so einen Lebensunterhalt verdienen durften. 

Nach und nach verfiel Briones jedoch in Depression und nahm wieder Rauschgift. Er wandte sich von Gott ab und hörte auf zu beten. Aber eines Tages gab er jemandem eine Zigarette, und der Empfänger dankte: "Gott segne Dich". Diese Worte lenkten Briones wieder auf den Pfad des Glaubens. 

"Ich weinte, ich betete, und ich hielt mich am Rosenkranz fest. Ich fing wieder an, den Glauben zu leben", sagte er. "Das Gebet ist sehr mächtig".  

Im Rahmen seiner Wiederbekehrung begann er auch, eine Kampagne zu unterstützen: "Eine Million Rosenkränze für den Papst, den Glauben, Leben und die Familie". Damit wolle er helfen, die Menschen auf den Besuch des Papstes einzustimmen. Franziskus besucht das Land vom 15. bis 18. Januar 2018.

"Dank dieser Kampagne verstehe ich meine Kirche besser. Ich habe Pfarreien und Priester kennengelernt. Ich bereite mich auf meine Firmung vor, und ich will heiraten und Kinder haben. Darüber habe ich vorher nicht einmal nachgedacht." 

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Für die Menschen, die heute im Gefängnis sitzen, hat Briones heute eine Botschaft, die er durch "eine Rosenkranz-Werkstatt etwa viermal pro Woche, mit Katechese und Messe".

Außerdem würde er gerne eine Stiftung gründen für die Rehabilitation und Reintegration von Häftlingen – "mit Gebet schaffen wir das" – hält weiterhin motivierende Vorträge an Schulen und macht sich für die "Eine Million Rosenkränze"-Kampagne stark. 

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