Wie die Kirche in Äthiopien gemeinsam mit UNICEF gegen Kinderehen aufklärt

Timkat: Das äthiopisch-orthodoxe Fest der Taufe Jesu im Jordan und der Epiphanie.
Jean Rebiffé / Wikimedia (CC BY 4.0)

Die Äthiopisch-Orthodoxe Kirche will mit Aufklärungsinitiativen gegen die Verheiratung von Kindern vorgehen. Dies bekräftigt Patriarch Matthias I., der die äthiopische Ostkirche leitet.

Der Patriarch veröffentlichte in den vergangenen Tagen ein Buch, in dem er die Position der Kirche in Bezug auf Kinderehen erläutert. Die Veröffentlichung des Buches ist Teil einer Sensibilisierungskampagne, die auch von den Vereinten Nationen und der evangelisch-lutherischen Norwegischen Kirche unterstützt werden.

In der Vergangenheit habe es vor allem aufgrund von Unwissen keine ausreichenden Maßnahmen gegeben, um diese vor allem im ländlichen Raum weiterhin verbreitete Praxis und ihre schädlichen Auswirkungen einzudämmen, beklagt der Patriarch laut einem Bericht des "Fides"-Dienstes.

Heute wolle die Kirche die Gläubigen in angemessener Weise sensibilisieren, so dass dieser Brauch unter den jüngeren Generationen nicht mehr angewandt wird.

"Gott", so Patriarch Matthias, "hat die Menschheit mit einer einzigartigen Würde geschaffen, die allen anderen Geschöpfen überlegen ist. Diejenigen, die diese Würde nicht achten, verstoßen gegen das Gesetz Gottes."

Wie aus Daten des Kinderhilfswerks UNICEF hervorgeht, ist weltweit die jährliche Zahl der Kinderehen auf 12 Millionen pro Jahr gesunken.

In den vergangenen zehn Jahren wurde ein Drittel aller Kinderehen in afrikanischen Ländern südlich der Sahara geschlossen. Aus Äthiopien, das in der Vergangenheit zu den fünf afrikanischen Staaten mit der höchsten Zahl von frühen Ehen gehörte, gibt es besonders positive Daten: die Zahl der Kinderehen ist in den letzten zehn Jahren um 30 Prozent zurückgegangen, so "Fides".

Die Äthiopisch-Orthodoxe Tewahedo-Kirche ist mit rund 40 Millionen Gläubigen dier größte der orientalisch-orthodoxen Kirchen. In Deutschland lebt - neben der Gemeinden in Großbritannien und Italien - die größte Gruppe der Angehörigen der Kirche.

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