Studie: Junge Paare lassen sich seltener scheiden

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Einer Studie der Universität von Maryland (USA) zufolge lassen sich Ehepaare der Generation, die nach 1980 geboren wurde - die so genannten Millennials - weniger oft scheiden als die vorhergehenden Generationen.

Der Soziologie-Professor Philip Cohen veröffentlichte am 15. September die Eregbnisse einer wissenschaftlichen Studie, derzufolge die Scheidungsrate in den Vereinigten Staaten zwischen 2008 und 2016 um 18% gesunken ist.

Dieser Rückgang ist vor allem auf die – auch als "Gen Y", bezeichnete – Generation der Millennials zurückzuführen, die in der Ehe zusammen bleiben.

Als Millennials werden Menschen bezeichnet, die in etwa zwischen 1980 und 2000 geboren wuden.

Für Dr. John Grabowski, Dozent für Moraltheologie an der Katholischen Universität von Amerika, beinhaltet das Gutachten sowohl "gute als auch schlechte Nachrichten."

Im Gespräch mit CNA erklärte der Theologe: "Die gute Nachricht ist, dass die Scheidungsrate, insbesondere bei den Millennials, sinkt. Die schlechte Nachricht ist, dass immer weniger Menschen heiraten, besonders unter den Ärmsten. Die meisten entscheiden sich dafür, einfach zusammenzuleben."

Die Studie zeigte, dass die Zahl der geschiedenen Personen im Alter zwischen 18 und 34 Jahren gering ist: Etwas über 10 Prozent - ein Prozentsatz, der seit 1980 relativ stabil geblieben ist.

Im Gegensatz dazu sind mehr als 25 Prozent der über 44-Jährigen bereits
geschieden. Dieser Anteil ist seit 1980 um 10 Prozent in den USA gestiegen.

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Eine weitere Studie des Nationalen Zentrums für Ehe- und Familienforschung der staatlichen Universität Bowling Green stellte fest, dass sich die Scheidungsrate der 55- bis 64-Jährigen zwischen 1990 und 2015 verdoppelt hat.

Für Grabowski erklärt sich die niedrige Scheidungsrate unter den Millennials zum Teil daraus, dass die Ehe in dieser Generation nicht mehr als "sozial erwartet", angesehen wird. 

Das bedeutet auch, dass diejenigen, die heiraten, "eine klarere Absicht", haben. "Sie schwimmen irgendwie gegen den kulturellen Strom, indem sie das tun", sagte er.
Grabowski meinte weiter: "Nach der sexuellen Revolution der 1960er und 1970erJahre sind sich die Menschen heute bewusster, welche Mittel und welche Praktiken notwendig sind, um eine gesunde Ehe zu führen – mit anderen Worten, damit die Ehe funktioniert."

Über jene, die sich für ein Zusammenleben entscheiden, sagte der Professor für Moraltheologie, dass sie keine so guten Ergebnisse erzielen wie diejenigen, die heiraten. "Wir verfügen über eine jahrzehntelange sozialwissenschaftliche Forschung, die zeigt, dass es denen, die heiraten, besser geht: Finanziell, gesundheitlich, emotional. Besser als jenen, die nicht heiraten oder die mit verschiedenen Personen zusammenleben."

Er bedauerte zudem: "Menschen, die nicht heiraten, aber Kinder haben, sind im Vergleich zu ihren verheirateten Kollegen sehr benachteiligt."
Es ist auch möglich, so Grabowski, dass Millennials, die nicht heiraten, diese Entscheidung treffen, weil sie die Scheidung ihrer Eltern erleben. Trotzdem - wenn jene, die heiraten, es schaffen "der Scheidung oder der Scheidungsrate ein Ende zu setzen, dann wird etwas Gutes für uns entstehen."

"Wenn wir sie überzeugen könnten, würden vielleicht mehr heiraten, und wenn wir das erreichen, würden wir etwas Gutes tun", schloss er.

Übersetzt von Susanne Finner.

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