Erzbischof Chaput: Wir brauchen Freundschaft als Christen

Erzbischof Charles Chaput
CNA / Daniel Ibanez

Zu einem Leben im Glauben und in Freundschaft mit anderen Christen nach dem Vorbild großer Heiliger hat Erzbischof Charles Chaput in einer Predigt am gestrigen Donnerstag aufgerufen. 

Einen Tag nach der aufsehenerregenden Predigt von Kardinal Gerhard Ludwig Müller – CNA Deutsch berichtete – wandte sich Chaput an junge Katholiken beim "Leadership Summit" der Fellowship of Catholic University Student (FOCUS) in Phoenix (Arizona).

Chaput eröffnete seine Predigt mit einer Geschichte über drei Freunde im Athen des vierten Jahrhunderts nach Christus: Basilius, Gregorius und Johannes. 

"Wie die meisten von Euch hier wollten sie eine gute Bildung und sich auf die Zukunft vorbereiten", so Chaput an die jungen Katholiken aus Nordamerika."Alle drei kamen aus guten christlichen Familien", fuhr der Oberhirte von Philadelphia am 2. Januar fort.

"Einer war der Sohn eines Bischofs, einer war Enkel des Kaisers Konstantin, der dritte hatte einen christlichen Märtyrer zum Großvater." 

Zwei der Männer wurden große Heilige und Gelehrte: St. Basilius der Große und St. Gregor von Nazianz. Johannes dagegen wurde römischer Kaiser und ist der Nachwelt als Julian der Abtrünnige – Iulanus Apostata – bekannt. 

Wie aus einem tiefen Schlaf erwacht

"Was ist der Unterschied zwischen den beiden, die Jesus treu blieben und dem einen, der ihn verriet und sich von ihm abwandte?", fragte Chaput.

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Die Antwort gab der Erzbischof mit den Schriften der beiden erwähnten Heiligen: Gregor habe über Basilius geschrieben, dass dessen "tadelloses Benehmen" sowie die "Reife und Weisheit" seines Gesprächs" die Intitialzündung ihrer Freundschaft gewesen sei. Im Lauf der Zeit wären sie beide ein Herz und eine Seele geworden, hätten die gleichen Wünsche und Ziele gehabt: Gottes Gebote zu befolgen und einander im Tugendleben anzuspornen. Sie wollten zuallererst eines: Christen sein, so Gregor von Nazianz.

Diese christliche Freundschaft zwischen Basilius dem Großen und Gregor von Nazianz war anders als die Beziehung zu Julian dem Abtrünnigen, erklärte Erzbischof Chaput am 2. Januar und betonte: In der Abkehr von den Lügen der Welt und der Hinwendung – gemeinsam – zu einer christlichen Freundschaft entdeckten die beiden Heiligen einen Schlüssel zum Leben als Christen.

Die "Lügen der Welt", fuhr der Erzbischof fort, beschrieb Basilius der Große treffend mit den leeren Versprechen, auf die er mit "Dummheiten und Eitelkeiten" seiner Jugend hereingefallen war. Erst als der spätere Heilige das "Licht des Evangeliums" erkannt hatte, sei er "wie aus einem tiefen Schlaf erwacht" und habe die Nichtigkeit der vermeintlichen "Weisheit" der Weltlichkeit und vermeintlichen "Prinzen dieser Welt" durschaut.

"So belügt uns die Welt, und wir müssen heute entscheiden, ob wir diesen Lügen Glauben schenken oder nicht", so Chaput.

"Das einzige Ziel, dass es sich lohne anzustreben, ist der Herr, Jesus Christus", sagte Chaput. Das Treffen der führenden Studentenvertreter bei FOCUS vom 31. Dezember bis 4. Januar hat die Missionierung zum Thema. 

Mary Farrow trug zur Berichterstattung bei.

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