Papst Franziskus ernennt Nachfolger für Becciu und Verstärkung für "Kardinalsrat"

Papst Franziskus
Daniel Ibanez / CNA Deutsch

Der dramatische Rücktritt des sardinischen Kurienkardinals Angelo Becciu ist noch keinen Monat her. Nun hat Papst Franziskus einen Nachfolger ernannt: Der neue Präfekt der Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse ist Bischof Marcello Semeraro, ein 72 Jahre alter Italiener.

Semeraro war bislang Bischof einer Diözese bei Rom und Sekretär des Kardinalrates.

Er folgt auf Kardinal Becciu, der am 24. September von Papst Franziskus zum Rücktritt und Verzicht auf seine Rechte als Kardinal gezwungen wurde. Gegen Becciu, der erst im August 2018 zum Präfekten ernannt worden war, ermittelt sowohl die Staatsanwaltschaft des Vatikans als auch die italienische Guardia di Finanza. Der Kardinal beteuert weiterhin seine Unschuld und wurde bislang nicht rechtskräftig verurteilt.

Sein Nachfolger, Bischof Semeraro, wurde am 22. Dezember 1947 in Monteroni di Lecce, Süditalien, geboren. Er wurde 1971 zum Priester geweiht und 1998 zum Bischof von Oria in Apulien ernannt. Er diente als Sondersekretär der Bischofssynode 2001, die sich mit der Rolle der Diözesanbischöfe befasste.

Als Sekretär des Kardinalsrates hat Semeraro dazu beigetragen, die Bemühungen des Papstes um eine neue vatikanische Verfassung zu koordinieren, die Pastor Bonus ersetzen soll, die 1998 in Kraft gesetzte Konstitution.

Für dieses Beratungsgremium, das zuerst "K9" und dann "K6" genannt wurde, hat Papst Franziskus gestern ein neues Mitglied ernannt: Kardinal Fridolin Ambongo Besungu von Kinshasa, der Hauptstadt der Demokratischen Republik Kongo. Der 60-jährige Kapuziner leitet seit 2018 die Erzdiözese, die mehr als sechs Millionen Katholiken umfasst.

Der Papst ernannte auch Bischof Marco Mellino, Titularbischof von Cresima, zum Sekretär des Konzils. Mellino war zuvor als Untersekretär tätig gewesen.

Koordinator des Beratungsgremiums ist weiterhin der honduranische Kardinal Óscar Maradiaga. Die fünf weiteren Mitglieder wurden ebenfalls bestätigt: Bei den fünf Kardinälen handelt es sich um Pietro Parolin, Staatssekretär des Vatikans, Seán O'Malley, Erzbischof von Boston, Oswald Gracias, Erzbischof von Bombay, Reinhard Marx, Erzbischof von München und Freising sowie Giuseppe Bertello, Präsident des Gouverneursamtes des Staates Vatikanstadt.

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