Berlin - Mittwoch, 24. Februar 2021, 14:57 Uhr.
Vor wenigen Tagen jährte sich der Todestag des italienischen Geistlichen Pater Romano Bottegal. Er starb am 19. Februar 1978 im Alter von 56 Jahren. Doch wer war dieser Mönch, Priester, Einsiedler und Missionar, für den das Generalkapitel des Ordens der "Zisterzienser von der strengeren Observanz" einen Seligsprechungsprozess einleitete und den Papst Franziskus am 9. Dezember 2013 zum "Ehrwürdigen Diener Gottes" erklärte?
Romano Bottegal wurde am 28. Dezember 1921 als jüngster von sieben Söhnen von Romano und Emilia Tiziani in dem Dorf San Donato di Lamon (Provinz Belluno) geboren. Er verlebte seine Kindheit in seiner Heimatgemeinde und besuchte hier auch die ersten vier Klassen der Grundschule.
Mit dem Wunsch Priester zu werden kommt er am 2. Oktober 1933 in das Kleine Seminar von Feltre. Nach seiner Hochschulreife tritt Romano im Oktober 1939 in das Priesterseminar von Belluno ein. Hier gehörte Don Albino Luciani, der zukünftigen Papst Johannes Paul I., zu seinen Lehrern. Im Jahr 1943 denkt der Seminarist erstmals darüber nach, ob er Mönch werden könnte. Er schrieb einen Brief an das Trappistenkloster Tre Fontane in Rom.
Am 20. März 1942 erhielt Romano Bottegal die Tonsur. Er wird Präfekt der Kleriker im Seminar von Belluno und der Seminaristen von Feltre. Nach den niederen Weihen wird Romano am 1. Juli 1945, zusammen mit sechs weiteren Gefährten, zum Subdiakon geweiht. Dieser Weihehandlung folgte am 22. Dezember 1945 die Weihe zum Diakon. Zum Priester wird Romano Bottegal am 29. Juni 1946 von Mons. Girolamo Bordignon geweiht. In seiner Heimat- und Pfarrkirche in San Donato zelebriert er am 30. Juni 1946 seine erste feierliche heilige Messe mit Verwandten, Freunden und den Dorfbewohnern.
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Trappist in Tre Fontane (1946-1964)
Nur wenige Wochen nach seiner Priesterweihe tritt Romano Bottegal am 15. August 1946 in die Trappistenabtei Tre Fontane in Rom ein. Die zeitlichen Gelübde legt er nach dem zweijährigen Noviziat am 8. September 1948 ab. Noch am selben Tag ernennt ihn sein Abt zum Magister für die Laienbrüder. Im Jahr darauf wird er Novizenmeister. Die feierliche Profess, die ewigen Gelübde, legt Pater Romano am 8. September 1951 ab.
Seine Oberen schicken ihn zum Studium an die Gregoriana. Hier erwirbt der Trappist nach zwei Studienjahren am 15. Juni 1953 das Lizenziat für Theologie. In den folgenden Jahren sehen wir Pater Romano als Kantor, Novizenmeister und Prior, ein Amt, welches er bis zum 6. Juli 1961 behält.
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Abenteuerliches Leben als Einsiedler (1961 - 1978)
Als der Abt von Tre Fontane im Jahr 1961 einen Brief vom Abt des Klosters Latroun in Palästina erhält mit der Anfrage, ob vielleicht einer seiner Mönche bereit wäre, in sein Kloster zu kommen um eine Gründung im Libanon vorzubereiten, meldet sich Pater Romano sofort. Er erkennt darin ein Zeichen der Vorsehung, seine Einsiedlerberufung im Heiligen Land und im Libanon erfüllen zu dürfen.
Bereits am 5. August 1961 verläßt Pater Romano Bottegal sein Kloster in der Ewigen Stadt, um ein Schiff in Neapel zu besteigen, das am 8. August 1961 den Hafen unter dem Ätna verläßt.
Im Trappistenkloster Latroun, westlich von Jerusalem gelegen, erhält der Neuankömmling das Indult, die Hl. Messe im maronitischen Ritus feiern zu können. 1963 schicken ihn seine Oberen in den Libanon, wo er die arabische und syrische Sprache studieren und die maronitische Liturgie verbessern soll.
Als er nach Latroun zurückkommt, wird er von den Vorgesetzten wieder in sein Heimatkloster in Rom geschickt. Fortan macht er mit Einverständnis der Ordensoberen wiederholt verschiedene Erfahrungen des Einsiedlerlebens in Italien und Frankreich.
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Am 29. Oktober 1963 erhält Pater Romano von der Römischen Kongregation der Ordensleute die Erlaubnis, seiner Einsiedlerberufung zu folgen; zunächst für drei Jahre. Wieder schifft er sich in Neapel ein um die Schiffsreise in den Libanon in Angriff zu nehmen.
Im November 1963 wird er vom Bischof von Baalbek, Mons. Joseph Maalouf, willkommen geheißen. Ab Dezember 1964 lebt Pater Romano in einem provisorischen Haus in Jabouleh (Distrikt Baalbek). Bald beginnt er eine ausgiebige Pilgerreise in das Heilige Land um wieder in seine Einsiedelei in Jabouleh zurückzukehren.
Zwischen 1965 bis 1967 schicken ihn die Oberen des Ordens viermal wieder nach Italien zurück. Doch endlich am 28. Juli 1967 bekommt er vom Heiligen Stuhl die Erlaubnis, für immer als Einsiedler leben zu dürfen. Fortan führt Pater Romano bis 1978 ein intensives Einsiedlerleben. Oft in großer Armut. In seinem einfachen Eremitendasein hatte er oft nicht die nötigsten Dinge zum Leben, wie Nahrungsmittel und Feuerholz. Dieses entbehrungsreiche Leben machte ihn aber froh; er war glücklich. Als christlicher Eremit konnte er in einem muslimischen Umfeld Zeugnis für Christus geben. Dies beeindruckte alle, die zu ihm kamen.
Anfang Februar desselben Jahres geht es Pater Romano richtig schlecht. Er litt an den Folgen einer Tuberkuloseerkrankung und an Auszehrung. Gegen seinen Willen bringen ihn seine Gefährten in ein Krankenhaus. Er stirbt wenigen Tage danach im General Hospital in Beirut. Es ist der 19. Februar 1978. Der Verstorbene befand sich in seinem 57. Lebensjahr, war 32 Jahre Priester, 18 Jahre Mönch in dem damals noch sehr strengen Trappistenorden und 14 Jahre Einsiedler. Seine sterblichen Überreste befinden sich in der Kathedrale von Baalbek.
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Wann, wo und wie ein Mensch stirbt entscheidet er nicht selbst. Pater Romano hatte sich gewünscht, seine Tage in der Einfachheit seiner Hütte zu beenden, nachdem er die Heilige Messe gefeiert und die Eucharistie empfangen hätte. Seine Mitbrüder sollten ihn dann in ein Tuch einwickeln, das er bereits für sich beschafft hatte, und in ein Grab legen, das er selber schon ausgegraben hatte. Wie ein Weizenkorn, so wünschte er es, sollte er in die nackte Erde gelegt werden.
Doch Gott arrangierte das Leben, sicherlich aber den Tod der Menschen, ganz anderes, als sie es selbst geplant haben. Der Mensch stirbt nackt.
Über die letzten Momente seines Lebens schrieb einer seiner Mitbrüder, Pater Havenith: "Er hat das Martyrium erlitten. … Schließlich starb er allein auf der Intensivstation, in die niemand eintreten durfte. Sein Tod war wirklich der Tod an einem Kreuz."
Pater Romano Bottegal war ein Mann Gottes, der sich in Gott verstecken wollte, um sein Leben intensiv in Seinem Licht und in Seiner Wärme zu leben.
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