Als Jesus am Himmel über Mexiko erschien

Ein Gemälde des Wunders "El SeñorDe La Misericordia De Ocotlán" aus dem Jahr 1912.
Schrein des Herrn der Barmherzigkeit von Ocotlán via Facebook

Es ist ein anerkanntes Wunder, von dem in Europa nur wenige gehört haben. Am Sonntag, 3. Oktober 1847, sahen über 2.000 Menschen ein "perfektes Bild" des gekreuzigten Jesus Christus am Himmel über Ocotlán in Mexiko. Für über eine halbe Stunde war das "Wunder von Ocotlán" weithin sichtbar, berichten Quellen, einen Tag vor einem Erdbeben, das 40 Menschen das Leben kostete und die Stadt im Bundesstaat Jalisco zerstörte.

Das Wunder wurde 1911 von der Erzdiözese Guadalajara anerkannt.

Pfarrer Julián Navarro wollte gerade mit der Feier der heiligen Messe in der Kapelle der Unbefleckten Empfängnis am Friedhof beginnen. Da erschien am Himmel, im Nordwesten, vor zwei Wolken, die sich miteinander vereinigten, das Bild des gekreuzigten Heilands. Die Anwesenden und Menschen in umliegenden Dörfern, die ebenfalls das Bild sahen, riefen Gott um Erbarmen an, begingen Akte der Reue.

Die Erscheinung wurde "Der Herr der Barmherzigkeit" genannt, und zu seiner Ehre wurde im September 1875 eine neue Pfarrkirche geweiht und nach ihm benannt.

Unter den Gläubigen, die Zeuge des Wunders wurden waren auch Pfarrer Julián Martín del Campo sowie Bürgermeister Antonio Jiménez. Beide schrieben Briefe an ihre jeweiligen Vorgesetzten, um zu beschreiben, was sie gesehen hatten.

Unmittelbar nach dem Wunder wurden die Berichte von 30 Augenzeugen festgehalten. 50 Jahre später, im Jahre 1897, wurde im Auftrag des damaligen Erzbischofs von Guadalajara, Pedro Loza y Pardavé, ein weiterer Bericht erstellt, der noch einmal 30 Augenzeugen zu Wort kommen ließ, darunter fünf Priester.

Schließlich kam es am 29. September 1911 zur offiziellen Anerkennung: Ein neuer Erzbischof der Diözese, Kardinal José de Jesús Ortiz y Rodríguez, setzte seine Unterschrift unter ein Dokument, dass die Erscheinung von Ocotlán anerkennt und die ANdacht und ANbetung der Statue des Herrn der Barmherzigkeit im gleichnamigen Schrein.

"Wir müssen als historische Tatsache anerkennen, perfekt bewiesen, diese Erscheinung des seligen Bildes des gekreuzigten Jesus Christus...und dass es sich weder um eine Fälschung noch eine Massenhysterie handeln konnte, da es am hellichten Tag vor über 2.000 Menschen geschah", sagte der Kardinal.

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Er betonte, dass der Herr der Barmherzigkeit nie vergessen werde, und die Gläubigen sich "in welcher Art auch immer versammeln sollten, nachdem sie ihr Gewissen durch die heiligen Sakramente der Beichte und der Kommunion gereinigt haben, und feierlich schwören sollten vor Gott, für sich selber und ihre Nachfahren, dass sie jedes Jahr das Gedenken am 3. Oktober feiern sollten."

Nach seiner Anerkennung und mit dieser Anweisung, feierten die Menschen ab 1912 öffentlich das Fest des Herrn der Barmherzigkeit. Heute ist das Fest 13 Tage lang, und dauert vom 20. September bis 3. Oktober.

Der heilige Papst Johannes Paul II. sandte im Jahr 1997, zum 150-jährigen Jubiläum des Wunders von Ocatlán, den Gläubigen dort seinen Apostolischen Segen.

Übersetzte und redigierte Fassung eines Artikels von ACI Prensa, der spanischsprachigen Schwesteragentur von CNA Deutsch. Erstfassung veröffentlicht am 23. Mai 2016.

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