Vatikanstadt - Montag, 20. Dezember 2021, 8:39 Uhr.
Über seinen offiziellen Twitter-Account hat sich Kardinal Peter Turkson zu den Meldungen über seinen möglichen Rücktritt als Präfekt des vatikanischen Dikasteriums für den Dienst zugunsten der ganzheitlichen Entwicklung des Menschen geäußert.
Dieses von Papst Franziskus eingeführte Dikasterium ersetzte seit Ende 2016 die vier Päpstlichen Räte für Gerechtigkeit und Frieden, Cor unum (für humanitäre Hilfsaktionen und weltweite karitative Aktivitäten der Kirche), Seelsorge für Migranten sowie Pastoral im Krankendienst.
Am 17. Dezember hatten mehrere Quellen des Vatikans unserer englischen Schwesteragentur CNA mitgeteilt, dass ein kürzlich auf dem Blog Messa in Latino (Messe in Latein) veröffentlichter Beitrag, der behauptete, Kardinal Turkson werde sein Amt niederlegen, "glaubwürdig" sei.
Auch weitere Medien wie Il Messagero oder Huffington Post berichteten daraufhin, dass der Kardinal am 17. Dezember das Personal des Dikasteriums für weitere Erklärungen zusammengerufen habe und dass er sein Amt zum 31. Dezember niederlegen werde.
Nun reagierte der Kardinal selbst auf diese Stimmen. In einem Post am Sonntag, den 19. Dezember, erklärt er: "Im Vatikan erlöschen die Mandate der Präfekte mit dem Tod/Rücktritt des Papstes oder mit Ablauf der fünfjährigen Amtszeit. Man legt sein Amt nieder, damit der Papst oder neue Papst das Mandat erneuern/verlängern oder neu zuweisen kann".
Weiter heißt es: "Turkson ist 2013 zurückgetreten und Franziskus hat 2016 das fünfjährige Mandat verlängert. Jetzt müssen wir warten, wie der Papst entscheidet!"
InVatican mandates of Office-Heads expire at death/resignation of Pope or expiry of 5yr term of office. One surrenders mandate for Pope/new Pope to renew/extend mandate or reassign. Turkson surrendered in 2013 Francis renewed 5yr mandate in 2016. Now must awaitnew action of Pope!
— Card Peter K. Turkson (@CardinalTurkson) December 19, 2021
Dies war bekanntlich bei Kardinal Gerhard Ludwig Müller nicht der Fall.
Kardinal Turkson hat bereits eine Karriere in der Kurie hinter sich. Vor seinem Amtsantritt als Präfekt des Dikasteriums hatte er seit 2009 den Posten als Präsident des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden inne.
Laut Entwurf der Kurienreform können einige hohe Beamte höchstens zwei Amtszeiten von jeweils fünf Jahren bekleiden. Obwohl die Amtszeit von Kardinal Turkson offiziell abläuft, deutete der Bericht des genannten Blogs an, dass er seinen Rücktritt plante.
Diese Gerüchte kamen scheinbar, wie ACI Prensa berichtet, kurz vor Abschluss der Kurienreform auf, und nur wenige Monate nachdem Papst Franziskus eine Visitation des Dikasteriums angeordnet hatte. Diese Untersuchung wurde unter Leitung des Erzbischofs von Chicago, Kardinal Blase Cupich, durchgeführt. Der Abschlussbericht - und somit die Ergebnisse der Visitation - liegen offiziell noch nicht vor.
Nun bleibt, wie Kardinal Turkson selbst geschrieben hat, abzuwarten, was Papst Franziskus verfügt.
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