Digital oder vor Ort: 10 Pilgerziele, die jeder Katholik besucht haben sollte

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Emerson Ward / Unsplash (CC0)

Im digitalten Zeitalter ist Pilgern leichter als je zuvor. CNA Deutsch stellt die zehn Ziele vor, die jeder Gläubige besucht haben sollte - sei es auf dem klassischen Weg oder einfach per Klick.

Viele dieser Orte zeichnen sich durch architektonische Schönheit aus, andere sind durch Marienerscheinungen bekannt. In anderen wiederum lebte Christus selbst, und weitere Orte spielten eine wichtige Rolle in der Geschichte der katholischen Kirche. Aus diesen – und noch weiteren – Gründen sind diese Orte zu Traumzielen geworden. 

1.- Das Heilige Land

Das Heilige Land ist der Ort, wo Unser Herr Jesus Christus geboren wurde, lebte und starb. Dort fanden die Ereignisse vom Alten und Neuen Testament statt. Das Heilige Land war Schauplatz von Kämpfen und Schlachten, wie den Kreuzzügen, und es war und ist noch Gegenstand von politischen und religiösen Auseinandersetzungen. Eines der Orte, die man im Heiligen Land besichtigen kann, ist Jerusalem (Israel), die Stadt in der Christus einen Teil seines öffentlichen Lebens verbrachte und Ort seines feierlichen Einzugs am Palmsonntag.

Andere Orte, die man besichtigen kann, sind unter anderen das Heilige Grab, die Klagemauer, die Kirche der Brotvermehrung, die Verurteilungskapelle, die Kirche der Heimsuchung Marias in Ein Kerem sowie die Geburtskirche.

Heutzutage leben im Heiligen Land die Christen als schrumpfende Minderheit zusammen mit Angehörigen anderer Religionen, vor allem Juden und Moslems, für die dieses Land ebenfalls von großer Bedeutung ist.

Wenn man nicht ins Heilige Land pilgern kann, kann man einen virtuellen Rundgang durch Jerusalem machen und sich die historischen Orte ansehen

Die Geburtskirche kann ebenfalls digital besichtigt werden. 

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2.- Rom und der Vatikan

In Rom, der Ewigen Stadt, befinden sich die vier Papstbasiliken: der Petersdom (die wichtigste), die Lateranbasilika, Santa Maria Maggiore und Sankt Paul vor den Mauern. Andere historischen Orte – Plätze, Paläste, Häuser, Katakomben, Museen und viele weitere – laden dazu ein, mehr über die Geschichte der Kirche zu erfahren.

Innerhalb Roms befindet sich der Vatikanstaat – das Herz der katholischen Kirche. Dort lebt Papst Franziskus und die römische Kurie.

Zurzeit feiert die katholische Kirche das Heilige Jahr der Barmherzigkeit (vom 8. Dezember 2015 bis zum 20. November 2016). Der Rom-Besucher kann sich hier anmelden, wenn er die Heilige Pforte durchschreiten und die Heiligen Stätte besichtigen möchte.

Ein virtueller Rundgang ist ebenfalls möglich. Dabei können das Innere des Petersdomsdie Sixtinische Kapelle und der Petersplatz besichtigt werden.

3.- Fatima (Portugal)

Hier befindet sich eines der wichtigsten Marienheiligtümer der katholischen Kirche weltweit. 1917 erschien an diesem Ort die Muttergottes von Fatima drei Hirtenkindern (Lucia, Francisco und Jacinta).

Fatima besteht aus verschiedenen Kapellen und Basiliken. Die Hauptkirche ist die Basilika Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz , wo sich die Gräber der drei Seherkinder befinden. Die Basilika ist von außen von einer Kolonnade aus 200 Säulen umgeben. Innerhalb der Säulen befinden sich 14 Altäre, die auch die Kreuzwegstationen darstellen.

Weitere Orte des Heiligtums sind die Erscheinungskapelle, das Exerzitienhaus "Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel" und das Pfarrhaus, das Exerzitienhaus "Unsere Liebe Frau von den Schmerzen" und die Pilgerherberge, der Platz Pius XII., das Pastoralzentrum Paul VI. und die neue Kirche/Basilika der Heiligsten Dreifaltigkeit.

In einem virtuellen Rundgang kann man die Esplanade vor dem Heiligtum und die Außenanlagen der Basilika Unserer Lieben Frau vom Rosenkranz sehen.

4.- Basilika der Muttergottes von Guadalupe (Mexiko)

Im Jahre 1531 bat die Muttergottes von Guadalupe den heiligen Juan Diego, dem Bischof mitzuteilen, dass sie den Bau einer Kirche zu ihrer Ehre auf dem Berg von Tepeyac wünsche. Dieser sakrale Bau ist heute eine der bedeutendsten katholischen Stätte für Pilger aus der ganzen Welt.

In der heutigen Basilika, die 1976 eröffnet wurde, wird die Tilma des heiligen Juan Diego aufbewahrt. Auf diesem Poncho-Umhang ist das Bild Unserer Lieben Frau von Guadalupe eingeprägt. Diese große Basilika wurde gebaut, um eine höhere Zahl vom Pilgern fassen zu können.

Die Basilika ist Teil eines Kirchenkomplexes, der den Namen "La Villa" trägt. Er umfasst unter anderen die Kirche des heiligen Juan Diego, die Hügelkapelle, den Kapuziner-Konvent und die Kapelle des Pocito. Es gibt auch ein Bild der Muttergottes von Guadalupe in Braille-Schrift.

In dieser Sendung von "Baddes Bilder" bei EWTN - Katholisches Fernsehen wird die "Kaiserin von Amerika" von Paul Badde vorgestellt.

5.- Heiligtum der Muttergottes von Lourdes (Frankreich)

Dieses Heiligtum ist als Ort der Heilungen bekannt. Das Wasser, das aus der Grotte stammt, wird üblicherweise kranken Menschen gereicht, und viele Menschen pilgern dahin mit der Hoffnung auf Heilung. Die Besucher hinterlassen abertausende von Kerzen, die sie als Dank oder Bitte entzündet haben.

In Lourdes sollte man auf jeden Fall die Grotte von Massabielle besichtigen. Es ist der Ort der Erscheinung der Muttergottes an Bernadette. Hier entstand damals eine Wasserquelle, die seitdem unaufhörlich weiter sprudelt.

Auf dem Felsen, in dem sich die Grotte befindet, wurde die Basilika der Unbefleckten Empfängnis gebaut, die 1871 eröffnet wurde. Eine später gebaute Kirche, die Rosenkranz-Basilika, hat Platz für bis zu 50 Personen im Rollstuhl.

Für alle Pilger, die vor der Grotte beten möchten, gibt es eine Live-Übertragung.

6.- Santiago de Compostela (Spanien)

Die Kathedrale von Santiago de Compostela wurde über einer kleinen Gruft mit den sterblichen Überresten des Apostels Jakobus gebaut. Nachdem die Kathedrale vier Mal wieder aufgebaut worden war, entstand im Jahre 1075 die bis heute erhaltene Kathedrale, die jedoch diverse architektonischen Stilrichtungen durchlaufen hat.

In der Kathedrale von Santiago fanden diverse historische Ereignisse statt, wie die Krönungen der Könige von Galicien im Mittelalter. Sie diente auch als Kaserne der französischen Soldaten während der Napoleonischen Kriege auf der Iberischen Halbinsel.

Heutzutage ist Santiago de Compostela das Endziel des "Jakobswegs", eine der wichtigsten Pilgerrouten in Spanien und weltweit.

Es besteht die Möglichkeit, einen virtuellen Rundgang durch den gesamten Komplex vorzunehmen.

7.- Heiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit (Polen)

Das Heiligtum der Göttlichen Barmherzigkeit liegt auf dem Hügel von Łagiewniki, im gleichnamigen Stadtteil von Krakau. Dieses Heiligtum war ehemals die Klosterkapelle der Schwestern der Muttergottes der Barmherzigkeit. In diesem Kloster wohnte fünf Jahre lang die heilige Faustina Kowalska, die Seherin der Göttlichen Barmherzigkeit.

Unter dem Gnadenbild des Barmherzigen Jesus befinden sich in einem Altar die Reliquien dieser Heiligen. Der Barmherzige Jesus erschien ihr und übergab ihr das berühmte Gebet des Barmherzigkeitsrosenkranzes.

Ein weiterer geistlicher Schatz in diesem Heiligtum ist eine Gedenktafel in der Eingangshalle der Basilika mit dem Grundstein, der vom Kalvarienberg stammt.

Man erzählt, dass als der junge Johannes Paul II. im Steinbruch der Solvay-Fabrik arbeitete, er jeden Tag auf dem Rückweg am Heiligtum vorbei ging. Später, im Jahre 2002, weihte er hier die Welt der Göttlichen Barmherzigkeit.

Diesen Ort kann man virtuell besichtigen. HIER ist das Heiligtum von außen und die Kirche von innen zu sehen.

8.- Basilika der Sagrada Familia in Barcelona (Spanien)

Der Ausgangspunkt für den Bau dieses außergewöhnlichen Gotteshauses war eine heilige Inspiration. Der Buchhändler Josep María Bocabella, durch den hl. Josep Manyanet angeregt, hatte die Idee einen Sühnetempel zu bauen, der der Heiligen Familie gewidmet ist.

Der katalanische Architekt Antoni Gaudí, dessen Seligsprechungsprozess läuft, bekam den Auftrag, die Kirche zu gestalten. Mit seinem künstlerischen Genius entwickelte er eine Struktur, die ein Spiegel der Formen der Natur ist. Die zwölf Türme, den zwölf Aposteln gewidmet, imitieren die Form der Bäume und des menschlichen Skeletts. In praktisch jedem Winkel des Baus kann man ein Detail bewundern. Die Ästhetik ist harmonisch und dynamisch. Die großen Fenster ermöglichen einen außergewöhnlichen Lichteinfall.

Die Anfänge des Baus gehen auf das Jahr 1882 zurück. Das aktuelle Architektenteam, das mit dem weiteren Ausbau der Basilika betraut ist, hat sich zum Ziel gesetzt, die Basilika bis zum Jahr 2026 fertig zu stellen. Die Sagrada Familia wurde 2007 von Papst Benedikt XVI. als Basilica minor geweiht; sie ist eines der meist besuchten Bauwerke Spaniens.

Auch virtuell kann man dieses Wunderwerk besichtigen. HIER sieht man das Hauptschiff, die Apsis, die Krypta und das Grab von Gaudí. In diesem Video kann man sich die Kirche im Detail ansehen.

9.- Basilika Unserer Lieben Frau von Aparecida (Brasilien)

Die Basilika Unserer Lieben Frau von Aparecida ist nach dem Petersdom die zweitgrößte Basilika weltweit. Der Bau begann wenige Jähre nachdem einige Fischer, unter ihnen Felipe Pedroso, eine kleine Skulptur Unserer Lieben Frau von der Unbefleckten Empfängnis fanden.

Der Sohn Pedrosos, Atanasio Pedroso, baute eine Kapelle. Im Laufe der Jahre wurde die jetzige Basilika gebaut, die Platz für 45.000 Menschen hat. In dieser Basilika feierte Papst Franziskus 2013 seine erste öffentliche heilige Messe im Rahmen des Weltjugendtages in Rio de Janeiro. Im Jahr 2007 fand dort die V. Generalkonferenz der Bischofskonferenzen von Lateinamerika und der Karibik statt, die von Papst Benedikt XVI. eröffnet wurde.

Man kann einen virtuellen Rundgang durch das Heiligtum machen und einige Teile davon besichtigen, wie die Kirche, die Sakramentskapelle, das Museum, die Aussichtsplattform, der Saal mit den Votivgaben u.a..

10.- Kathedrale von Notre-Dame, Paris (Frankreich)

Der Bau der Kathedrale auf der "Île de la Cité" von Paris begann 1163 und wurde 180 Jahre später beendet. Vom Wasser der Seine umgeben, ist sie Schauplatz von Romanen, Bildern und Filmen gewesen.

Notre-Dame wurde als eine Katechese aus Stein konzipiert, damit die Gläubigen dadurch Gott und den Glauben erfahren, besonders in einer Zeit, in der die meisten Menschen weder lesen noch schreiben konnten.

Diese gotische Kathedrale wurde auf den Fundamenten der ersten christlichen Kirche von Paris gebaut, der Basilika von Saint-Etienne, die aus dem Jahr 528 stammt.

Natürlich kann man einen virtuellen Rundgang durch das Innere der Kathedrale machen.

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