Besitz von Kinder-Pornografie: Vatikan verhaftet Priester

Der Petersdom
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Die Polizei des Vatikans hat am heutigen Samstag einen ehemaligen vatikanischen Diplomaten verhaftet. Gegen den Mann wurde wegen Besitz von Kinderpornografie und deren Verbreitung oder Verkauf ermittelt.

Der Festgenommene war im September 2017 von der Apostolischen Nuntiatur in Washington (USA) zurückberufen worden, nachdem der Vatikan am 21. August vom US-Außenministerium darüber informiert worden war, dass es einen "möglichen Verstoß gegen Kinderpornografie-Gesetze" durch ein Mitglied des diplomatischen Corps des Heiligen Stuhls gegeben habe.

Die vatikanischen Behörden ermittelten seitdem in dem Fall.

Am heutigen 7. April wurde bekannt gegeben, dass die zuständige Justizbehörde - Promotore di Giustizia - einen Haftbefehl erließ. Der Priester wird in einer Zelle in der Kaserne der Vatikanischen Gendarmerie festgehalten.

Das Strafmaß für die Verbreitung, Übertragung oder den Verkauf von Kinderpornografie ist eine Haftzeit von ein bis fünf Jahren sowie eine Geldstrafe zwischen 2.500 bis 50.000 Euro.

Die heutige Mitteilung läßt zudem darauf schließen, dass es sich bei dem sichergestellten Material offenbar um eine "beträchtliche Menge" handelte, was wiederum das Strafmaß erhöht.

Der Besitz von Kinderpornografie ist aus katholischer Sicht zusätzlich ein kirchenrechtliches Verbrechen. Papst Benedikt XVI fügte es im Jahr 2010 zur Liste der "besonders schweren Vergehen", für welche die Glaubenskongregation direkt eingeschaltet wird - und die zu einer Laisierung führen können.

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