Die bemerkenswerte Geschichte einer Nonne, die das Erdbeben in Amatrice überlebte

Schwester Marjana Lleshi in Ascoli Piceno, am 25. August 2016.
AP Photo Gregorio Borgia

In den frühen Morgenstunden wurde Schwester Marjana Lleshi von Erdstößen geweckt: Ein Beben der Stärke 6,2 auf der Richter-Skala erschütterte Italien. Über 280 Menschen starben, mehrere Städte wurden völlig zerstört. 

Verwundet und unter ihrem Bett gefangen, während ihr Kloster in Amatrice um sie herum einstürzte, war Sr. Lleshi überzeugt, dass ihr Tod kurz bevorstand. Sie sandte Botschaften an Menschen, die ihr wichtig sind, um sich zu verabschieden.   

Sie war schon im Begriff, alle Hoffnung aufzugeben. Doch dann hörte sie die Stimme von Louis, einer jungen kolumbianischen Pflegerin. Diese Stimme eines Hilfskraft für das Altersheim, dass die Nonnen betrieben haben, rief nach Überlebenden zwischen den Trümmern. Schwester Lleshi bezeichnet sie heute als die Stimme eines rettenden Engels. 

"Ich schaute mich um und sah, dass alles um mich herum zerbröckelte", sagte Schwester Llieshi gegenüber SIR, der Agentur der italienischen Bischöfe. 

Sie erzählte, wie sie etwa eine halbe Stunde nach dem großen Beben erwachte, das sich mitten in der Nacht, um kurz nach 3:30 Uhr ereignete, weil das Gebäudes um sie herum einstürzte. 

"Ich hatte eine Schnittwunde am Kopf und rief um Hilfe. Ich schaute auf die Straße, wo verwirrte, orientierungslose Menschen waren", sagte sie. "Niemand reagierte."

Während das Gebäude weiter in sich zusammenfiel, hatte sie gerade noch Zeit, ihren Schleier und einen Pullover zu greifen und unter das Bett zu kriechen, um dort auf Hilfe zu warten.

"In dem Moment schloss ich mit dem Leben ab", sagte sie. "Ich hatte erfolglos um Hilfe gerufen. Deshalb sandte ich Botschaften an geliebte Menschen, dass es ein Erdbeben gebe, und dass es hoffnungslos sei, dass ich sterben würde und dies der Abschied sei."

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Auch wenn sie am Leben festhalten wollte, so die Schwester, habe sie die Hoffnung aufgegeben, als niemand gekommen war. Sie dachte an die Menschen, die ihr wichtig waren, und über die Entscheidungen nach, die sie in ihrem Leben getroffen hatte.

"Ich ließ mein ganzes Leben durch den Kopf gehen und die Entscheidung, es für andere aufzuopfern, war die einzige, die ich treffen wollte", sagte sie. "Und genau in diesem Moment hörte ich die Stimme des jungen Mannes, und in der Stimme hörte ich die Stimme Gottes, die mich zum Leben rief."

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