“Ganz in weiß”: Das Privileg katholischer Königinnen und Prinzessinnen beim Papstbesuch  

Fürst Albert und seine Gattin Charlene von Monaco bei Papst Franziskus
Fürst Albert und seine Gattin Charlene von Monaco bei Papst Franziskus
L'Osservatore Romano
Die monegassische Prinzessin mit deutschen Vorfahren, die 2011 zum Katholizismus konvertierte, beim offiziellen Vatikan-Besuch im Jahr 2016.
Die monegassische Prinzessin mit deutschen Vorfahren, die 2011 zum Katholizismus konvertierte, beim offiziellen Vatikan-Besuch im Jahr 2016.
Tokuburai / Wikimedia (CC BY-SA 4.0)
Blick auf den Petersdom von der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz am 14. April 2016
Blick auf den Petersdom von der Päpstlichen Universität vom Heiligen Kreuz am 14. April 2016
CNA Deutsch / Alexey Gotovskiy

Wenn gläubige Prinzessinnen den Papst besuchen, tragen im Vatikan beide weiß. Was vor allem bei Frauen, die an Privataudienzen mit dem Papst teilnehmen, nicht üblich ist.

Es handelt sich hier um ein Protokoll des Vatikan für Audienzen und Veranstaltungen mit dem Papst, das sich "privilège du blanc" (das Vorrecht des Weißen) nennt. Allein die katholischen Königinnen und Prinzessinnen oder die Ehefrauen katholischer Monarchen genießen dieses Privileg. Dabei handelt es sich um ein Zeichen der Dankbarkeit und Anerkennung des Vatikans gegenüber Monarchien, die dem Katholizismus treu bleiben.

Das übliche Protokoll, das der Vatikan für eine Audienz mit dem Papst festlegt, gibt an, dass die Frauen möglichst in schwarz oder dunklen Farben gekleidet sein sollen. Die Kleider sollen kein Dekolleté haben und pompöse Schmuckstücke sollen möglichst vermieden werden. Außerdem müssen die Arme bedeckt sein. Wenn die Frauen einen Rock tragen, so muss er bis unter das Knie gehen und es wird empfohlen, den Kopf mit einem schwarzen Schleier zu bedecken.

Die Grimaldis, die königliche Familie Monacos, definiert sich als katholisch und unterhält gute Beziehungen mit dem Vatikan. Fürstin Charlène, Geburtsname Wittstock, kommt aus Südafrika und hat deutsche Vorfahren. Sie wuchs im Schoß einer protestantischen Familie auf, konvertierte aber 2011 zum Katholizismus. Die ehemalige Schwimmerin sagte der Zeitschrift “People”, dass sie häufig die Heilige Messe besuche und sie jetzt auch ihre Zwillinge dabei begleiteten.

Über den Katholizismus sagte Charlène, dass sie nicht nur die Religion des Staates sei, sondern "für mich viel mehr bedeutet. Die Werte dieser Religion berühren mich tief und entsprechen meinem Geist vollkommen."

2016 war nicht das erste Mal, dass die Prinzessin von Monaco den Vatikan besuchte. Im Januar 2013 traf sie Benedikt XVI. "Diese Erfahrung war sehr intensiv und bewegend für mich", sagte sie.

Neben Prinzessin Charlène von Monaco genießen das “Vorrecht des Weißen” auch Königin Letizia von Spanien, Königin Mathilde von Belgien, die Großherzogin Maria Teresa von Luxemburg, Königin Sophia von Spanien und Königin Paola von Belgien.

Diese sieben Frauen können auch bei Heiligsprechungs- oder Seligsprechungszeremonien, sowie bei besonderen Heiligen Messen weiß tragen.

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Maria Xiména Rondon trug zur Berichterstattung bei. Eine frühere Fassung erschien im März 2016.

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