Lichter, Propheten und "las Golondrinas" – Papst Franziskus nimmt Abschied von Mexiko

Letzter Blick aus dem Flieger: Papst Franziskus kurz vor seinem Abflug aus Mexiko
CNA

Als der Papst den internationalen Flughafen erreicht, ist es bereits Abend. Von hier aus wird er das Land verlassen, dessen Nacht er so ausdrücklich geschildert hat in den vergangenen sechs Tagen: Die Dunkelheit der Gewalt, des Drogenhandels, der Verschwundenen, der ausgegrenzten Indigenen und der bedrohten Ehen und Familien.

In diesem "modernen Niniveh" scheint die Nacht "uns gewaltig und sehr dunkel zu erscheinen", sagt er noch einmal deutlich, hier in Juarez, in dieser letzten Ansprache zum Abschluss seiner Reise. Allen, die seinen Pastoral-Besuch möglich gemacht haben, dankt er mit großer Herzlichkeit. Und er zitiert den mexikanischen Autor Octavio Paz aus seinem Gedicht Hermandad, "Brüderlichkeit":

"Mensch bin ich: Kurz währe ich und gewaltig ist die Nacht. Doch schaue ich nach oben: Die Sterne schreiben. Ohne zu verstehen begreife ich: Auch ich bin Schrift und in eben diesem Augenblick entziffert mich jemand." (Un sol más vivo. Antologia poética. Ediciones Era, Mexiko 2014, S. 268.)

Auch er, Franziskus, sehe "viele Lichter, die Hoffnung verkünden" in den Männern und Frauen Mexikos, die "es mit der Mühe jeden Tages möglich" machen, "dass die mexikanische Gesellschaft nicht dunkel wird.

Sie sind Propheten von Morgen, Zeichen eines neuen Tagesanbruchs", sagt er, und wendet sich an die liebe Frau von Guadalupe, die ihn überall auf dieser Reise begleitet hat. Ihr Abbild war auf jeder Bühne und neben jedem Altar, auf dem Reisebus neben seinem Konterfei, und allgegenwärtig unter den Gläubigen. Papst Franziskus sagt: "Auf dass Maria, die Mutter von Guadalupe, sie weiter besuche, weiter über dieses Land gehe, ihnen weiter helfe, Missionare und Zeugen der Barmherzigkeit und der Versöhnung zu sein".

Als der Papst bereits im Flieger sitzt, spielen die Mariachis ein typisches Lied für solche Anlässe, "Las Golondrinas". Kurz darauf hebt die Maschine ab. Am heutigen Donnerstag Nachmittag, gegen 15 Uhr Ortszeit, wird der Papst wieder in Rom landen.

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