Papst an Christen Zentralafrikas: Seid Missionare für Euer Land

Jahr der Barmherzigkeit biete allem die “zur Heiligkeit berufen sind”, die Gelegenheit, um Verzeihung zu bitten für die “allzu häufige Zurückhaltung und Zögerlichkeit, das Evangelium zu bezeugen”

Zehntausende Christen waren im Barthelemy Boganda Stadium gekommen, um Papst Franziskus zu sehen und an der Eucharistie-Feier teilzunehmen.
Zehntausende Christen waren im Barthelemy Boganda Stadium gekommen, um Papst Franziskus zu sehen und an der Eucharistie-Feier teilzunehmen.
EWTN – Katholisches Fernsehen
"Ewiges Leben ist keine Illusion": Papst Franziskus in der letzten Predigt in der Zentralafrikanischen Republik am 30. November 2015 im Rahmen seiner Afrika-Reise.
"Ewiges Leben ist keine Illusion": Papst Franziskus in der letzten Predigt in der Zentralafrikanischen Republik am 30. November 2015 im Rahmen seiner Afrika-Reise.
EWTN – Katholisches Fernsehen

In der letzten Messe seiner Afrika-Reise hat Papst Franziskus die Christen in der Zentralfrikanischen Republik aufgefordert, Missionare im eigenen Land zu sein: Der von Krieg und Armut gezeichnete Staat solle durch sie erneuert werden, und die Menschen Hoffnung schöpfen auf das ewige Leben.

“Jeder von Euch ist dazu berufen, durch Ausdauer im Glauben und missionarisches Engagement, Handwerker der menschlichen und spirituellen Erneuerung Eures Landes zu sein”, sagte Franziskus vor Zehntausenden im Barthelemy Boganda Stadion.

“Liebe Zentralafrikaner, möget Ihr in die Zukunft blicken und, gestärkt durch den Weg, den Ihr schon hinter Euch habt, überzeugt entscheiden, ein neues Kapitel in der Geschichte des Christentums Eures Landes anzufangen, neue Horizonte anzusteuern, hinaus auf die Tiefe zu fahren”, so der Papst wörtlich in Anspielung auf die Worte Jesu in Lukas 5,4.

Die Predigt des Papstes widmete sich der “Begeisterung und dem missionarischem Eifer” des Apostels Paulus anhand der Bibelstelle der ersten Lesung: “Wie soll aber jemand verkündigen, wenn er nicht gesandt ist? Darum heißt es in der Schrift: Wie sind die Freudenboten willkommen, die Gutes verkündigen!” (Röm 10,15)

Dankbar sein für den Glauben

Diese Worte machten uns dankbar für den Glauben, den wir erhalten haben, sagte Franziskus; aber sie regten auch an “darüber nachzudenken, voller Staunen, welch großer missionarischer Eifer – vor nicht allzu langer Zeit – die Freude des Evangeliums zuerst in dieses geliebte Land Zentralfrika brachte.”

Der Papst sagte weiter: “Es ist gut, besonders in Zeiten von Schwierigkeiten, Prüfungen und Leiden, wenn die Zukunft ungewiss ist und wir uns müde und ängstlich fühlen, gemeinsam vor den Herrn zu treten. Zusammen zu kommen, wie wir es heute tun, sich seiner Anwesenheit zu erfreuen und des neuen Lebens und der Erlösung, die er uns anbietet”.

Der Heilige Vater führte aus, dass der Herr uns an “ein anderes Ufer” einlade: Die Ewigkeit. Dies sei immer eine Stärke der Christen gewesen, der Armen, der Geringsten, auf ihrem irdischen Pilgerweg – auf die Welt zu blicken, die erst komme.

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Das ewige Leben ist keine Illusion

“Das ewige Leben ist keine Illusion; es ist keine Flucht aus der Welt”, betone Franziskus. “Es ist eine mächtige Wirklichkeit die zu uns ruft und uns herausfordert, in Glaube und Liebe auszuharren”.

Für das ewige Leben müssten wir unser und das Leben der Menschen ums uns herum verwandeln, sagte Franziskus. Dazu nehme uns der auferstandene Herr, Jesus Christus, bei der Hand.

Das Jahr der Barmherzigkeit biete christlichen Gemeinschaften, die “zur Heiligkeit berufen sind”, die Gelegenheit, um Verzeihung zu bitten für die “allzu häufige Zurückhaltung und Zögerlichkeit, das Evangelium zu bezeugen”.

“Jeder von uns kann sich in seinem Herzen fragen, wo er oder sie mit Jesus steht, kann sich fragen, ob und wie wir seine Aufforderung, ihm noch enger zu folgen schon akzeptiert haben – oder uns weigerten, sie zu akzeptieren”, sagte der Papst. 

Der letzte Besuch eines Papstes in dem Land war 1985 durch den nun heiligen Papst Johannes Paul II. – der damalige Papst besuchte Zentralafrika im Rahmen seiner Reise nach Togo, an die Elfenbeinküste, nach Kamerun, Zaire und Kenia.

Seit 2012 ist das Land ein Kriegsgebiet, mit tausenden Todesopfern, seit eine muslimische Allianz namens Seleka versucht hat, das gesamte Land zu erobern und dabei auch den ehemaligen Präsidenten der Republik stürzte. Christliche und muslimische Kämpfer liefern sich seitdem zum Teil grausame und brutale Auseinandersetzungen, die tausende Menschen in die Flucht geschlagen und zahlreichen Zivilisten das Leben gekostet hat.

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