Papst Franziskus: Die Zehn Gebote sind Gottes Röntgengerät für unsere Herzen

Papst Franziskus bei der Generalaudienz am 14. November 2018
Marina Testino / CNA Deutsch

In seiner letzten der Katechesen zu den Zehn Geboten bei der Generalaudienz hat Papst Franziskus über die Rolle der Gebote Gottes im Leben des Christen gesprochen und anhand mehrerer medizinischer Metaphern erklärt.

Mit Hilfe des Dekalogs kann ein Christ sein Herz prüfen mit Blick auf die Frage, wo ungeordnete Wünsche und Bindungen im Leben der Heilung Christi brauchen, so der Pontifex am heutigen Mittwoch.

"Der Dekalog ist das Röntgengerät Christi. Es funktioniert wie ein Foto-Negativ, das Sein Antlitz hervortreten lässt – wie im Grabtuch von Turin. Und so macht der Heilige Geist unser Herz fruchtbar, indem Er ihm neue Wünsche einsenkt. Wünschen im Rhythmus des Geistes, wünschen mit der Musik des Geistes", so Franziskus wörtlich.

Anhand der Zehn Gebote könne man als Christ den Heiland "betrachten, um uns zu öffnen, sein Herz zu empfangen, seine Wünsche zu empfangen, seinen Heiligen Geist zu empfangen", sagte der Papst 28. November.

Gott lädt seine Kinder ein, seine Gebote zu befolgen, erklärte der Papst, um sich "von der Täuschung der Götzendienste" zu befreien, die nur leer und versklavt sind.

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"Es sind böse Wünsche, die den Menschen ruinieren", stellte Franziskus fest. "Der Geist legt in unseren Herzen seine heiligen Wünsche nieder, die der Samen des neuen Lebens sind."

Der Papst erklärte, dass ein Teil der Befreiung von weltlichen Bindungen darin besteht, zuerst die eigene Vergangenheit anzunehmen, denn, um in der Schönheit der Treue, Großzügigkeit und Authentizität zu leben brauche der Christ ein neues Herz, bewohnt vom Heiligen Geist.

"Ich frage mich nun: Wie kommt es zu dieser Herztransplantation, vom alten zum neuen Herzen? Durch 'neue Wünsche', wie der Römerbrief (8,6) sagt, die die Gnade Gottes uns ins Herz senkt. Und zwar vor allem durch die Zehn Gebote, die Jesus zur Vollendung gebracht hat."

Der Papst wies darauf hin, dass die scheinbare "Negativität", die in den Geboten zum Ausdruck kommt - "nicht stehlen", "nicht töten" - in Jesus zu positiven Geboten der Liebe werden, um Platz für Gott zu schaffen, und dann um Seiner Liebe willen auch Platz für andere im Herzen zu schaffen.

"Das ist die Fülle des Gesetzes, das Jesus gekommen ist, um uns zu bringen", sagte er.

Mit Beginn der Adventszeit wird der Papst ab kommender Woche ein neues Thema für seine wöchentlichen Katechesen wählen.

Hannah Brockhaus trug zur Berichterstattung bei.

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