Robert Spaemann ist tot

Die katholische Welt hat einen ihrer wichtigsten Philosophen der letzten Jahrzehnte verloren

Robert Spaemann
Paul Badde / EWTN

Robert Spaemann ist tot. Der international bekannte katholische Philosoph, Berater des heiligen Johannes Paul II. und Freund von Papst Benedikt XVI., war 91 Jahre alt. 

Das Kind katholischer Konvertiten - sein Vater wurde nach dem frühen Tod der Mutter zum Priester geweiht - kam am 5. Mai 1927 in Berlin zur Welt. Am 10. Dezember 2018 ist er in Stuttgart gestorben.

Seine Frau Cordelia (geborene Steiner) ging ihm 2003 voraus; die beiden hatten 1950 geheiratet und mehrere Kinder, darunter den Psychiater Christian Spaemann.

Robert Spaemann war Professor für Philosophie an den Universitäten Stuttgart (bis 1968), Heidelberg (bis 1972) und München, wo er bis zu seiner Emeritierung 1992 tätig war. Zahlreiche Hochschulen verliehen im Ehrendoktor-Würden und Preise.

Als buchstäblich katholischer Denker sprengte der Intellektuelle die politischen Schubladen, in die ihn kleinere Geister immer wieder stecken wollten, vom "Linkskatholiken" und "Öko-Philosophen", der sich für die Schöpfung, besonders auch eine Ethik im Umgang mit Tieren einsetzte, bis hin zum "Rechtskatholiken", der sich für das Naturrecht, aber zum Beispiel auch die Rede- und Pressefreiheit von Stimmen aussprach, die in der deutschen Gegenwart als konservativ eingeordnet werden.

Papst Benedikt lud den katholischen Intellektuellen im September 2006 nach Castel Gandolfo ein: Dort sprach Spaemann, der auch im Ratzinger Schülerkreis aktiv war, über das Verhältnis von Wissenschaft und Glaube. Als seine Hauptwerke gelten "Glück und Wohlwollen" (1989) und "Personen" (1996).

Requiescat in Pacem.

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