Untersuchung gegen US-Bischof wegen Vorwürfen sexuellen Missbrauchs eröffnet

Bischof John Brungardt
Ibanez / CNA

Der Bischof von Dodge City in Kansas im Mittleren Westen der USA muss sich einer vom Vatikan angeordneten Untersuchung stellen. Ihm wird vorgeworfen, einen Minderjährigen sexuell missbraucht zu haben, berichtete die Catholic News Agency (CNA).

Die Erzdiözese Kansas City gab am Montag bekannt, sie sei "darauf aufmerksam gemacht" worden, dass Bischof John Brungardt von Dodge City des sexuellen Missbrauchs eines Minderjährigen beschuldigt wurde. Der Vatikan beauftragte daraufhin seinen Metropoliten, Erzbischof Joseph Naumann von Kansas City, eine kanonische Voruntersuchung in dieser Angelegenheit durchzuführen.

Nach Angaben der Diözese Dodge City wurde Brungardt vom Kansas Bureau of Investigation (vergleichbar mit dem FBI auf Bundesebene) über die Anschuldigung informiert. Er entschied sich, von seinen bischöflichen Pflichten zurückzutreten, informierte Erzbischof Naumann über seine Entscheidung, und kooperiert mit den Behörden, so die Diözese.

Die vatikanische Untersuchung gegen Bischof Brungardt, die von der Glaubenskongregation angeordnet wurde, wird durchgeführt in Übereinstimmung mit dem Motuproprio Vos estis lux mundi von Papst Franziskus aus dem Jahr 2019 zum Umgang mit Anschuldigungen von Fehlverhalten gegen Bischöfe. Auch das Motuproprio Sacramentorum sanctitatis tutela von Johannes Paul II. findet Anwendung.

Die Erzdiözese erklärte, dass Naumann seine Untersuchungsergebnisse "in der kürzest möglichen Zeit an den Vatikan schicken wird, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die staatliche Untersuchung noch läuft".

Zwischenzeitlich hat die Bischofskongregation Bischof Gerald Vincke aus Salina zum Apostolischen Administrator der Diözese Dodge City ernannt.

Brungardt wurde 1998 in der Diözese Wichita zum Priester geweiht, nachdem er zuvor Lehrer für Naturwissenschaften an einer High School gewesen war. Im Jahr 2010 wurde er zum Bischof von Dodge City ernannt und im darauffolgenden Februar geweiht.

Seit 2019 untersucht das Kansas Bureau of Investigation Vorwürfe von sexuellem Missbrauch durch Geistliche in den vier katholischen Diözesen des Staates. Die Behörde eröffnete auch eine Untersuchung der Kapellen der Priesterbruderschaft St. Pius X. im Bundesstaat.

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Nach Angaben der Nachrichtenagentur AP hatte die Behörde bis August 205 Berichte über sexuellen Missbrauch durch Geistliche erhalten und 120 Untersuchungen eingeleitet.

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