Erzbischof Michael Aupetit von Paris steht offenbar vor Rücktritt

Arzt, Bioethiker – und Erzbischof von Paris: Monsignore Michel Aupetit.
Facebookseite Msgr Aupetit

Ein Brief, der bis zur Antwort des Papstes vertraulich bleiben sollte, der aber, wie so oft, an die Öffentlichkeit gelangt ist: Der Erzbischof von Paris hat Papst Franziskus seinen Rücktritt angeboten, berichtet ACI Stampa, die italienische Partneragentur von CNA Deutsch.

Monsignore Michel Aupetit (70) ist seit Dezember 2017 Erzbischof von Paris. Er habe sein Amt "in die Hände des Heiligen Vaters gelegt", erklärte der Kirchenmann.

Wie "Le Figaro" berichtet, soll Aupetit am Montag, dem 22. November, seinen Rücktritt gegenüber einer Reihe von Bischöfen angekündigt haben. Sein Schreiben an Papst Franziskus, der über die Annahme entscheiden muss, traf am Donnerstag, den 25. November, in Rom ein.

Aupetit erklärte gegenüber "Le Point", dass er nicht in einer Beziehung mit der Frau stehe.

Er sagte: "Mein Verhalten ihr gegenüber könnte zweideutig gewesen sein und somit die Existenz einer intimen Beziehung und sexueller Beziehungen zwischen uns nahelegen, was ich entschieden zurückweise ... Ich habe beschlossen, sie nicht mehr zu sehen und habe sie informiert."

Aupetit erklärte gegenüber "La Croix", dass er mit Kardinal Marc Ouellet, dem Präfekten der vatikanischen Bischofskongregation, über seine Situation gesprochen habe, ebenso wie mit Erzbischof Celestino Migliore, dem apostolischen Nuntius in Frankreich.

"Es geht nicht darum, was ich in der Vergangenheit hätte tun oder lassen sollen - sonst wäre ich schon lange gegangen -, sondern darum, Spaltungen zu vermeiden, wenn ich selbst eine Quelle der Spaltung bin", sagte er.

Michel Aupetit ist Arzt und wurde erst spät zum Priester geweiht, im Alter von 44 Jahren. Er war Bischof von Nanterre, bevor er Kardinal André Vingt-Trois ablöste, dessen enger Mitarbeiter er in Paris war. 

Mehr in Europa

Ein Rücktritt muss nicht automatisch erfolgen: Der Münchner Erzbischof, Kardinal Reinhard Marx, der inmitten der Missbrauchsskandale noch vor Erscheinen mehrerer Untersuchungsberichte zurücktreten wollte, ist weiterhin im Amt; auch wenn er einen zweiten Rücktrittsversuch angedeutet hat.

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